Präventionsprogramm feiert Jubiläum

Verrückt? Na und!

Donnerstag
06.07.2023, 17:24 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Das Präventionsprogramm „Verrückt? Na und!“ zur psychischen Gesundheit für Schüler und Schülerinnen und ihre Lehrkräfte hat jetzt seinen zehnten Geburtstag gefeiert...

Seit Juni 2013 gibt es in Thüringen das Präventionsprogramm „Verrückt? Na und! Seelisch fit lernen“. 2014 wurde auch im Landkreis Nordhausen eine Regionalgruppe unter der Federführung des Fachbereichs Gesundheitswesen im Landratsamt Nordhausen gegründet, betreut von Kathrin Wolff, die sich um den Themenbereich Gesundheitsförderung kümmert. Inzwischen ist dieses Präventionsprogramm mehrfach erprobt, evaluiert und nachgefragt: Es wird inzwischen an über 60 Standorten in zwölf Bundesländern durchgeführt, darüber hinaus in Österreich, Tschechien und der Slowakei.

Zur Jubiläumsfeier haben sich jetzt 30 Vertreter aus verschiedenen Thüringer Kommunen und Landkreisen in der Rothleimmühle in Nordhausen getroffen. Das Programm zur Prävention psychischer Krisen und zur Förderung der psychischen Gesundheit in der Schule hat an Bedeutung zugenommen. Ziel der Netzwerkpartner ist es, dass psychische Probleme bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen früher erkannt, erfolgreicher vermieden, angemessen behandelt und besser bewältigt werden. Zum Jubiläum von „Verrückt? Na und!“ (VNU) waren auch der Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Südharz-Klinikums und eine Therapeutin eingeladen. Sie berichteten darüber, wie Kindern und Jugendlichen geholfen wird.

Um die Jugendlichen wieder in die Schule einzugliedern, wird in Nordhausen auf die Zusammenarbeit von Klinik und Schule besonderen Wert gelegt. So wie John, der als „Lebenslehrer“ die VNU-Schultage mit umsetzt, helfen zahlreiche haupt- und ehrenamtliche Netzwerkpartner in den Kommunen, um auf das Thema seelische Gesundheit aufmerksam zu machen. John hat seit seiner Jugend mit mehreren seelischen Erkrankungen zu kämpfen. Er erinnerst sich noch an seinen ersten Kontakt mit dem Programm: „Ich fand das Projekt sehr interessant und konnte mir gut vorstellen, dass es vielen Jugendlichen helfen könnte“. Seine bisherigen Erfahrungen mit dem VNU-Schultag bestätigten sich und so wurde er Teil des Netzwerkes in Nordhausen – die Schulprojekte endeten immer mit positiven Erkenntnissen, Ermutigung, Erstaunen und Nachdenklichkeit, was bei Jugendlichen heute nicht immer so einfach zu bewirken sei.

Gründe für psychische Probleme können Stress in der Schule, Druck von Gleichaltrigen, die Angst kritisch bewertet zu werden, Druck durch vermeintliche mediale Vorbilder, Alkohol und Drogen, Liebeskummer, Gruppenzwang, Flucht in die virtuelle Welt, Mobbing, Streit in der Familie, kranke Eltern, Gewalt oder Missbrauch sein – gerade wenn mehrere Problemlagen zusammenkommen, kann das zu einer Krise führen.

Schulen aus dem Landkreis Nordhausen, die dieses Präventionsprogramm für Schüler ab der 8. Klasse auch an ihrer Schule nutzen möchten, können sich bei der Koordinierungsstelle im Landratsamt Nordhausen, Fachbereich Gesundheitswesen melden, Ansprechpartnerin ist Kathrin Wolff, E-Mail: gesundheitsfoerderung@lrandh.thueringen.de; Tel. 03631 911 5402. Mehr Informationen zum Programm „Verrückt? Na und!“ in Thüringen gibt es auch bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung in Thüringen e.V. unter www.agethur.de (Menüpunkt Arbeitsschwerpunkte - Bildung und Gesundheit).