Fußballvereine gründen eine III. Mannschaft in Bad Langensalza

Die Preußen als Retter für Nägelstedt und Großvargula

Dienstag
04.07.2023, 16:00 Uhr
Autor:
osch
veröffentlicht unter:
Damit die Lichter an den traditionsreichen Fußballstandorten beim SV Nägelstedt 1912 und dem BSV 1920 Großvargula nicht völlig ausgehen, entschlossen sich die Verantwortlichen zu einer ungewöhnlichen Maßnahme. Künftig spielen die Kreisliga-Kicker als III. Mannschaft des FSV Preußen...

Die Vorstandsmitglieder Martin Thomalla, Benno Harbauer und Fabian Hirsch (v.l.n.r.) (Foto: FSV Preußen) Die Vorstandsmitglieder Martin Thomalla, Benno Harbauer und Fabian Hirsch (v.l.n.r.) (Foto: FSV Preußen)

Die in den letzten Jahren als Spielgemeinschaft aufgelaufene Mannschaft zählte kürzlich noch zwölf Akteure. Dazu kamen einige Jungs, die ab und zu mal aushelfen wollten. Eine Neuausrichtung der Spielgemeinschaft mit einem weiteren Verein platzte kurz vor Meldeschluss. Daraufhin führten die Verantwortlichen Fabian Hirsch (Nägelstedt) und Martin Thomalla (Großvargula) Gespräche mit dem Preußen-Vorsitzenden Benno Harbauer. Nach Rücksprache mit den Spielern aller Teams sollte daraufhin eine erweiterte Spielgemeinschaft einer II. und III. Mannschaft unter Federführung des FSV Preußen ins Rennen gehen. Die wurde allerdings vom Kreisfachausschuss Eichsfeld-Unstrut-Hainich wegen Verfristung abgelehnt.

Die einzige Lösung war nunmehr eine neu anzumeldende III. Mannschaft in Langensalza, die zukünftig in den beiden Orten die Spiele in der 1. Kreisklasse bestreiten wird. Alle beteiligten Spieler übertragen ihr Spielrecht an die Preußen, werden aber weiterhin die Farben ihrer Vereine tragen. „Wir können nicht tatenlos zusehen, wie ein Ort nach dem anderen im Männerbereich verschwindet. Im Langensalzaer Umfeld haben zuletzt schon Henningsleben, Bothenheilingen und Großwelsbach aufegebn müssen, einige weitere existieren nur noch im Zusammenschluss. Das ist für die Vereine und Orte eine Katastrophe, deshalb haben wir hier aktiv unsere Hilfe angeboten“, sagte der Preußen-Vorsitzende Benno Harbauer.

Fabian Hirsch betont, dass es ohne diese Hilfe nicht weitergegangen wäre. „In Nägelstedt haben wir die letzten Jahre schon ums Überleben gekämpft. Vielleicht schaffen wir es mit Preußen und Großvargula zusammen, wieder mehr Stabilität in eine gemeinsame III. Mannschaft zu bekommen.“ Und Martin Thomalla aus Großvargula merkte an: „Wir machen viel im Nachwuchs, müssen aber noch einige Zeit überbrücken, ehe wieder Jungs im Männerbereich ankommen. Es wird schwierig, aber die Hoffnung ist da, es gemeinsam zu schaffen.“

Bedauerlich ist auch, dass der Kreisverband einer Spielgemeinschaft wegen „Verfristung“ eine Absage erteilt hat, meinen die Beteiligten Vereine. Denn gerade der KFA sollte doch für den Erhalt des Spielbetriebs alle möglichen Fristen zur Verfügung stellen und die hätten gemäß Spielordnung auch bis zum 30. Juni möglich sein können.

„Das ist schon bitter, zumal uns im Vorfeld der Spielausschussvorsitzende die Frist bis 30. Juni eingeräumt hatte. Somit hatten wir gerade zwei Tage Zeit, um an der jetzigen Lösung zu arbeiten“, erzählt Fabian Hirsch vom SV Nägelstedt. Die Mannschaft wird trotzdem in den Trikots der beiden Orte auflaufen, denn die Identität soll erhalten bleiben und der Zusammenschluss zu Preußen III nur vorübergehend sein. „Wir sehen es auch als Chance für unsere jungen Spieler, die den A-Junioren entwachsen. In den letzten beiden Jahren waren dies 18 Spieler, denen können wir ein weiteres Angebot machen, gemeinsam mit den Jungs aus Vargula und Nägelstedt Spielpraxis zu sammeln“, sieht Harbauer auch für seinen Verein positive Seiten an der Fusion, die Ende Juli mit dem ersten gemeinsamen Training starten wird.

Die Trainer der II. Mannschaft, Rene Zollitsch sowie der III. Mannschaft, Sebastian Schmidt, stimmen dann Woche für Woche beide Kader ab. Es wird eine große Herausforderung für alle werden, aber die drei Vereine wollen und werden es angehen.