Eine Chance für den Gesundheitstourismus

Neustadt vor der Entscheidung

Dienstag
02.05.2023, 20:40 Uhr
Autor:
swi
veröffentlicht unter:
In der Neustädter Zukunftswerkstatt wurde heute über das Thema „Heilklimatischer Luftkurort“ diskutiert. Im kommenden Jahr muss die Südharzgemeinde das Prädikat verteidigen. Doch ist dieser Weg, den Gesundheitstourismus weiter voran zu bringen, auch von den Einwohnern, Unternehmern und Vereinen gewünscht? Es gab eindeutige Stellungnahmen…

Dr. Andrè Haas (Foto: Sandra Witzel) Dr. Andrè Haas (Foto: Sandra Witzel)

Wollen wir den Tourismus in Neustadt? Was können wir den Touristen bieten? Über 20 Neustädter diskutierten heute über die Zukunft des Gesundheitstourismus. Auslöser für die Erlangung des Prädikats „Heilklimatischer Luftkurort“ war Dr. Andrè Haas, erinnert Anne Dumjahn zu Beginn der Veranstaltung.

“Der Gesundheitstourismus ist unser Weg“, ist Dr. Haas überzeugt. Durch die Kooperation mit der Lungenklinik ergeben sich einmalige Standortvorteile aber auch vom Kurlastenausgleich, der vom Land gezahlt wird, profitiert die Gemeinde. „Nicht nur am Tourismus beteiligte Bürger profitieren von diesem Status, die Preise für Immobilien in Neustadt sind hoch“, sagt Dr. Haas. Das geplante aber nicht abgeschlossene Projekt „Kurmittelhaus“ ist für das Prädikat nicht notwendig. Was aber dafür fehlt ist ein zertifiziertes Hotel. Darin sieht Haas derzeit das Hauptproblem. „Ein zertifiziertes Hotel braucht Neustadt“, weiß auch Ortschaftsbürgermeister Mario Kühn. Das liegt aber nicht in den Händen der Ortschafts- und Gemeinderäte sondern bei den Investoren. Diese braucht Neustadt dringend, denn Ideen für die Entwicklung des Tourismus gibt es viele. Der Wunsch nach Verjüngung der Gäste könnte beispielsweise durch Angebote für Mountainbiker oder Outdoor-Sportler erfüllt werden.

Seit der Pandemie ist der Südharz gut besucht. „Bei unserem Harztor-Stempelprojekt schicken wir die Stempelhefte bis nach Hamburg“, berichtet Harztor-Bürgermeister Stephan Klante. Das Prädikat „Heilklimatischer Luftkurort“ ist an hohe gesetzliche Parameter gebunden. „Es liegt in eurer Hand, den Tourismus zu gestalten und weiter zu entwickeln“, erinnert Klante hinsichtlich des Eingemeindungsvertrages. In den letzten Jahren wurde viel in die Infrastruktur der Gemeinde investiert. Beispielsweise erhielt das Freibad einen neuen Kiosk und neue Sanitäranlagen, der Saal Hohnstein wurde auf Vordermann gebracht. In diesem Jahr sollen die Straßen saniert werden. „Neue Projekte hinsichtlich der Tourismusentwicklung sind natürlich willkommen aber es müssen eben auch die Eigenmittel vorhanden sein“, sagte Klante.
Einig waren sich heute alle Vertreter: Neustadt ist ein Paradies. In diesem Paradies muss es wieder eine Aufbruchstimmung geben, wünschte sich Anne Dumjahn abschließend.
Sandra Witzel