Salzaer Kicker spielen gegen Bayern München

Freitag
28.04.2023, 08:00 Uhr
Autor:
psg
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Wacker und Salza - wer diese beiden Worte in einem Satz unterbringen kann, der kennt sich im Nordhäuser Fußball einigermaßen aus. Der weiß aber auch, dass es zwischen den beiden Vereinen nicht immer so brüderlich verlief. Vor zehn Monaten hatte sich die FSG 99 ein neues Präsidium gegeben. Dazu der Versuch einer ersten Bilanz…

Einweihung des Kunstrasenplatzes (Foto: Verein) Einweihung des Kunstrasenplatzes (Foto: Verein)
Salzas neuer Präsident Frank Kirchhoff und seine Präsidiumskollegen wollten keine Revolution rund um den Karl-Henze-Sportplatz und dem Sportplatz an der Lessingschule entfachen, als sie sich der Wahl im Juli 2022 stellten. „Wir wollten dem Verein wieder mehr Leben einhauchen und ihn auf gesündere Beine stellen, um letztlich nach einer Phase der Konsolidierung auch sportlich wieder andere Ziele in Angriff zu nehmen." Die aktuell über 250 Mitglieder sollen sich in ihrem Verein zuhause und mit der FSG verbunden fühlen. Dazu gehört in allererster Linie wieder mehr Teamgeist auf dem Platz und an dessen Rand.

Frank Kirchhoff zählt auf: Nach dem bereits erfolgten Ausbau des Sportplatzes an der Lessingschule wurde auch auf dem Karl-Henze-Platz das Thema der Infrastruktur gemeinsam mit der Stadt Nordhausen angegangen. Dazu gehören der neue Kunstrasenplatz, die Reparatur des Zaunes und die Instandsetzung der Duschen. Wir sitzen oft nach Heimspielen zusammen und unterhalten uns über das vorangegangene Spiel in der gemütlichen Atmosphäre des Vereinsheims in der OdF-Straße. Insgesamt sind wir auf dem Weg eine richtig gute Familie zu werden. Und wir haben mit Rene Gäbler für den Nachwuchsbereich und Carsten Stumpf für den Erwachsenenbereich zwei sehr engagierte sportliche Leiter gewinnen können."

Die FSG 99 Salza hat aktuell sieben Nachwuchsmannschaften und dennoch gibt es an der OdF-Straße das gleiche Problem, wie in allen anderen Vereinen auch, nämlich das Interesse junger Menschen an sportlicher Betätigung. Das ist immer weiter zurückgegangen. In Salza will man dieser Situation mit Werbeaktionen in den Schulen der Rolandstadt begegnen. „Wir müssen die Kinder begeistern. Das heißt aber auch, die Verantwortlichen müssen begeistern können. Dennoch denke ich, dass wir mit unserer Vereinsphilosophie einen Vorteil gegenüber Anderen haben", meint Kirchhoff.
Die Erste spielt in der Kreisoberliga und will auch in der nächsten Saison dort wieder spielen. Die Trainingsmöglichkeiten haben sich mit der Übergabe des Kunstrasenplatzes weiter verbessert. Kirchhoff dankte im Gespräch mit der nnz unter anderem Steffen Iffland, Günter John und Frank Ollech für das gezeigte Engagement. Was jetzt schon deutlicher wird, ist die größer gewordene Unterstützung von Sponsoren. Beispielhaft zu nennen sind dort das Bauunternehmen Waresa, das Seniorenwerk, das Ingenieurbüro Meinecke und die Firma IMG. Sie und viele andere auch sind verlässliche Unterstützer an der Seite der Salzaer Kicker.

Die E-Junioren fiebern indes dem 10. Juni entgegen. Dann spielen die Salzaer Nachwuchskicker im Rahmen des 25. SWH-Juniorenmasters in Halle unter anderem gegen die Mannschaft des FC Bayern München.

Es läuft also in der FSG ganz gut. Wie aber sieht das Verhältnis zu Wacker Nordhausen aus? Eigentlich wie immer, man kennt sich, tauscht ab und zu Spieler aus - eine engere Kooperation allerdings liegt in weiter Ferne. Nicht nur zwischen den Fans, auch zwischen den Präsidien. Fragt man Frank Kirchhoff, dann sagt er: „Nordhausen verträgt zwei Fußballvereine innerhalb der kurzen Luftlinie. Dabei ist natürlich der Unterschied zwischen dem professionellen Bereich auf der einen Seite und dem Amateurbereich auf der anderen Seite zu beachten. Vielleicht ist ein gemeinsames Nachwuchszentrum in der Zukunft zu etablieren?" Liegt darin die Zukunft des Nordhäuser Fußballs? Die Zeit wird es zeigen und dieser Prozess wird nicht ohne „Schmerzen" für die Fans seinen Abschluss finden.
Peter-Stefan Greiner