Wirtschaftlichkeit & CO2-Bilanz

Elektroauto gegen Verbrenner

Sonnabend
15.04.2023, 15:02 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Viel ist zu hinterfragen, lassen sich nüchterne Thesen aus Studien finden, ist nun das Elektroauto oder der Verbrenner künftig besser für meine Mobilität? Dazu eine kurze Zusammenfassung von Tim Schäfer mit einer Kritik an der Ampel-Politik auf Basis aktueller Ergebnisse...

Also was denn nun, Elektroauto oder Verbrenner? Die Autofahrer interessiert eben auch erst die Wirtschaftlichkeit und dann die Sauberkeit, optimal wäre sauber und wirtschaftlich. Andersherum, ohne klare Wirtschaftlichkeit und mehr Sauberkeit wird individuelle Mobilität weiterhin polarisierend diskutiert werden. Nicht zuletzt wie zu E-Fuels, dem Ausstieg aus der Kernkraft, der CO2-Zertfikate, Spritverteuerungen u.a.m.
Sicherlich wird sich die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen weiter verbessern, wenn die Wirtschaftlichkeit einsichtiger und deren Sauberkeit bei gegebener hoher Sicherheit der (Lithium-) Batterien deutlicher wird. Dabei muss in Betracht gezogen werden, da es ja nur mit Ladestrom geht und die Batterien wirtschaftlich u.a. auch separat betrachtet werden müssen, bspw. dass diese einen zweiten Nutzungswert nach dem Fahrzeug haben oder auch als Wertstoffträger (in Abhängigkeit von Marktpreisen) neu verwertet werden können. Das hat neben neuen Speicherkonzepten und dem Hochlauf der Fabrikation in Giga-Fab` s einen signifikanten Einfluss, der aber noch nicht in allen Rechnungen eine Rolle spielt.

Ebenso ist von Bedeutung, wie man laden kann und woher der Treibstoff, der Strom, kommt. Es ist offensichtlich, besteht die Möglichkeit eigenen Sonnenstrom zum Laden zu nutzen, wird sich ein deutlicher Wirtschaftsvorteil im Betrieb in wenigen Jahren nachweisen lassen, während über den Drittanbieter sich dieser potenzielle Vorteil verwässert und viel später ausweisbar wird. In Deutschland erlebt man, dass es darüber hinaus große Probleme mit den lokalen Möglichkeiten und dem Netzanschluss für Solar/Ladesystemen und insbesondere für V2G „Vehicle to Grid“ gibt. V2G, also bspw. die Nutzung der Batterie auch für andere Anwendungen, etwa zur Netzstabilisierung, stellt ein wirtschaftlich interessantes Potenzial für den Nutzer dar.

Leider ist dies, obwohl längst Ladesysteme und Fahrzeuge bidirektional dafür geeignet sind, aufgrund von bestehenden Restriktionen und Netzbedingungen faktisch unmöglich. Tendenziell sollte sich auch der Strompreis wieder reduzieren, das ist klar. Hier ist die Ampel -Regierung gefragt, politisch sollte schnellstmöglich ein „Power Wumms“ mit Förderung und Beschleunigung des Netzausbaus gelingen. Nicht zuletzt auch für die Handwerker oder Agrarbetriebe, die Mobilität im ländlichen Raum.

Tatsächlich stellen die allermeisten aktuellen Untersuchungen zur Sauberkeit (Kohlendioxid) den strombetriebenen Fahrzeugen ein besseres Zeugnis aus als den Verbrennern. Insgesamt sind dabei nicht nur die lokalen Emissionen beim Antrieb, sondern auch die produzierten Schadstoffe für die gesamte Lebensdauer des Autos zu beachten – von der Produktion, Zulieferkette, über den Betrieb bis zum Abwracken oder dem Recycling. Im Mittelpunkt steht vor allem die CO2-Bilanz dabei. Die Zeit sei demnach ein Helfer, unterstützt die E-Mobile: Durch effizientere Produktion, mehr Recycling, den Ausbau der Batterieherstellung und nicht zuletzt durch den zu erwartenden deutlich grüneren Strommix bis 2030 ist das E-Auto dann und auf Dauer eindeutig viel sauberer, wobei die Studien im genauen Wert abweichen, die Aussage dazu steht aber eindeutig.
Wirtschaftlich sollte das Angebot, wie oben bspw. skizziert, modelliert, verbessert und ausgeweitet werden. Das wäre aber auch an den Autofahrer weiterzugeben, dann kann Fahrerin, Fahrer oder Fahrdivers die Frage nach eigenem Bedarf besser klären, was wirtschaftlicher ist.
Tim Schäfer