„Bürgerbeteiligung statt Hinterzimmerpolitik“ als Wahlkampfslogan

Welsch macht ernst und will kandidieren

Mittwoch
12.04.2023, 13:27 Uhr
Autor:
osch
veröffentlicht unter:
Der freiberufliche Politikberater Mirko Welsch hat nach eigenen Angaben beim Nordhäuser Wahlamt um die Zusendung entsprechender Unterlagen gebeten, um eine unabhängige Kandidatur zum Oberbürgermeister von Nordhausen zu erreichen. Allerdings mit Hindernissen …

"Ich habe gestern bei der Stadtverwaltung um Zusendung aller Unterlagen gebeten und dies auch heute nochmals beim Wahlamt der Stadt Nordhausen bekräftigt“, schrieb er uns. „Mir ist es wichtig zu zeigen, dass der Bürger im Fokus steht und nicht eine parteipolitisch motivierte Hinterzimmerpolitik. Daher bin ich auch bereit, mit allen Parteien im Stadtrat zu reden und werde hier keine Fraktion, also weder AfD noch Linke, ausgrenzen“, so Welsch weiter.
 
Seinen Schwerpunkt legt der freiberufliche Politikberater in seinem nun wohl eröffneten Wahlkampf auf die Stärkung der Bürgerbeteiligung: "Wir müssen wieder die Menschen in den Fokus rücken und nicht die politischen Karrieren von Parteisoldat:innen (*) großer Parteien. Daher werde ich als Oberbürgermeister mehr auf Bürgerbefragungen setzen sowie auch auf mehr Bürgernähe in der Verwaltung. Dementsprechend wird bei meiner Wahl auch die Terminvergabe in der Verwaltung wieder fallen. Corona ist vorbei und das Abschotten vom Fußvolk muss hier ein Ende haben.“

Nur wenige Stunden später erhielten wir eine neue e-Mail von Herrn Welsch. Um 12.11 Uhr teilte er uns mit, dass er gerade bei der Stadtverwaltung in Nordhausen angerufen habe. „Nachdem ich dreimal verbunden wurde, war ich wohl bei einer richtigen Mitarbeiterin (Einwohnermeldeamt / Wahlamt? ) und bekam hier erklärt, dass man den Eingang meiner Mail um Bitte zur Information bzgl. der Anfrage zu den erforderlichen Unterlagen wegen technischer Probleme derzeit nicht einsehen könne.“

Der designierte Oberbürgermeister-Kandidat sieht darin aber keinen Grund zum Ärger oder der Aufgabe seiner Kandidatur und zeigt sich stattdessen angetan von den Mitarbeitern der Stadtverwaltung. „Ich persönlich finde das Engagement in der Stadtverwaltung durch die Mitarbeiter sehr löblich. Aber es ist andererseits nicht sehr vorteilhaft im Wahlgeschehen, wenn es bereits jetzt schon Verzögerungen gibt.“

Deshalb hofft Mirko Welsch nun, „dass sich das Ganze sehr schnell beheben lässt. Der technische Support zwischen Verwaltung und Bürgerschaft muss sich schließlich sehr zeitnah ermöglichen lassen.“

Neben dem von der Nordhäuser CDU gekürten Kandidaten Andreas Trump und dem derzeit beurlaubten Amtsinhaber Kai Buchmann könnte der Saarbrücker Mirko Welsch (wenn die IT-Probleme in der Verwaltung behoben sind und sein Antrag bearbeitet wird) der dritte Bewerber um das Amt des Nordhäuser Oberbürgermeisters werden, das im September zur Wahl steht. Ob und wann weitere Bewerbungen um das Amt vorgenommen werden, ist zur Stunde noch nicht bekannt. Wichtig wäre aber nun die Kandidatur einer Frau, damit kein reiner Herrenverein in den Wahlkampf zieht. Bei der letzten OB-Wahl im Jahre 2017 traten immerhin zwei Damen an.

(*) Obwohl wir ansonsten die gegenderten Schreibweisen in uns zugesandten Texten wieder zurück ins Deutsche übersetzen, haben wir für dieses Zitat eine Ausnahme gemwcht.
Olaf Schulze