Grundschule Nohra

Kinder für Gefahren der Mediennutzung sensibilisiert

Mittwoch
01.03.2023, 10:33 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
An der Grundschule Nohra besitzen bereits 80 % der 10-Jährigen ein eigenes Smartphone. Etwa 95% davon geben an, bereits Erfahrungen mit anonymen Anrufen oder Fake-Nachrichten gemacht zu haben. Grund genug für Schulsozialarbeiterin Doreen Förste, ein Medienpräventionsprojekt auf die Agenda zu setzen...

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 4 der Grundschule Nohra hatten im Februar die Gelegenheit, ihr eigenes Verhalten im Umgang mit dem Handy und Sozialen Medien zu reflektieren. Dabei wurden sie tatkräftig von Frau Roth und Frau Söllner vom Familienzentrum Nordhausen angeleitet.

Unter der Überschrift „Das Recht am eigenen Bild“ wurden viele Antworten gefunden: Mit unseren neuen Tablets bearbeiteten die Schülerinnen und Schüler praxisnah, was beachtet werden muss, wenn sie ein Foto von sich selbst hochladen möchten. Die Kinder durften sich gegenseitig fotografieren. Anschließend wurde besprochen, welche Daten jene Fotos über sie preisgeben würden, und wie sinnvoll die Nutzung als Profilbild o.ä. wäre. Dabei spielten Hintergrund, Kleidung und Gesten der Kinder eine wichtige Rolle in Fragen des Datenschutzes.

Neu war für die meisten Kinder, dass sie zuerst jene Person auf einem Foto fragen müssen, wenn sie dessen Bild weiterleiten oder veröffentlichen möchten. Auch dass die Eltern eines unter 18-Jährigen erst zustimmen müssen, wussten sie noch nicht. Überrascht waren viele Schülerinnen und Schüler, dass auch sie selbst von ihren Eltern und Verwandten gefragt werden müssen, wenn diese Bilder von ihnen weitersenden wollen. Die gelebte Praxis sieht häufig anders aus.



Um die Kinder vor gefährdenden Einflüssen zu schützen, wurden Sie in einem Rollenspiel für mögliche Warnsignale im Chat sensibilisiert. Die Kinder erkannten die gezielten Manipulationsversuche – Cybergrooming genannt - und entwickelten Strategien, diese Gefahr zum eigenen Schutz abzuwenden. Darüber hinaus lernten sie, wo sie im Ernstfall Unterstützung und Hilfe bekommen.

In Zeiten schnell fortschreitender Digitalisierung ist der Erwerb von Medienkompetenzen aus der Angebotspalette der Schulsozialarbeit nicht mehr wegzudenken. Die Förderung sicherer Verhaltensweisen in Medien gehört zur Erziehung zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten unbedingt dazu. Auch Eltern sind zunehmend auf Beratung hinsichtlich ihres digitalen Familienalltags angewiesen.
Deshalb möchte Frau Förste auch zukünftig Präventionsprojekte gegen Gewalt in sozialen Medien klassenübergreifend an der Grundschule Nohra anbieten. Gern setzt sie dabei auch die konstruktive Kooperation mit dem Familienzentrum fort, für die sie sich auch auf diesem Wege herzlich bedanken möchte.
Doreen Förste
Schulsozialarbeiterin