Ein Blick in die Statistik

Behandlung im Krankenhaus im Schnitt 500 Euro teurer

Freitag
11.11.2022, 10:11 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Im Jahr 2021 fielen in den 44 Thüringer Krankenhäusern Gesamtkosten in Höhe von rund 3 291 Millionen Euro an. Damit stiegen die Gesamtkosten nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik gegenüber dem Jahr zuvor um 131,2 Millionen Euro bzw. 4,2 Prozent...

Rund zwei Drittel der Gesamtkosten (2 117 Millionen Euro bzw. 64,3 Prozent) waren, wie bereits in den Vorjahren, Personalkosten. Im Jahr 2021 wurde etwa ein Drittel der Personalkosten (684 Millionen Euro bzw. 32,3 Prozent) für den ärztlichen Dienst verausgabt, ein weiteres Drittel (714 Millionen Euro bzw. 33,7 Prozent) für den Pflegedienst, 278 Millionen Euro (13,1 Prozent) für den medizinisch-technischen Dienst und 195 Millionen Euro (9,2 Prozent) für den Funktionsdienst.

Mit 1 157 Millionen Euro entfiel mehr als ein Drittel der Gesamtkosten der Krankenhäuser (35,2 Prozent) im Jahr 2021 auf Sachkosten. Gegenüber 2020 erhöhten sich diese Ausgaben um 43,6 Millio- nen Euro bzw. 3,9 Prozent. Von den Sachkosten entfiel im Jahr 2021 rund die Hälfte (603 Millionen Euro bzw. 52,1 Prozent) auf den medizinischen Bedarf, wie z. B. Arzneimittel, ärztliches und pfle- gerisches Verbrauchsmaterial, Instrumente, Narkose- und sonstiger OP-Bedarf, Laborbedarf und Implantate. Während die Kosten für Narkose- und sonstigen OP-Bedarf um 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken sind, verzeichneten die Ausgaben für den Laborbedarf einen Anstieg von 13,2 Millionen Euro bzw. 32,4 Prozent.

Im Jahr 2021 betrugen die pflegesatzfähigen Kosten 2 966 Millionen Euro, rund 115 Millionen Euro bzw. 4,0 Prozent mehr als im Vorjahr. Die pflegesatzfähigen Kosten stellen die Gesamtkosten bereinigt um Bestandteile dar, die nicht im unmittelbaren Zusammenhang mit der stationären Leistungserbringung anfallen, wie z. B. Kosten der Ambulanz sowie Kosten für wissenschaftliche Forschung und Lehre. Auf die Berechnungs- und Belegungstage bezogen lagen die bereinigten Kosten im Jahr 2021 bei rund 830 Euro, ca. 56 Euro bzw. 7,2 Prozent mehr als im Jahr 2020.

Bei einer durchschnittlichen Verweildauer der stationär behandelten Patienten von 7,4 Tagen ergaben sich rein rechnerisch bereinigte Kosten in Höhe von 6 181 Euro pro Behandlungsfall (2020: 5 679 Euro). Das entspricht einem Anstieg um 8,8 Prozent zum Vorjahr. Die Kosten je aufgestelltes Bett betrugen 193 491 Euro und erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 5,5 Prozent.