Ein Jahr nach den Sicherungsarbeiten fragte die uhz bei Pfarrer Vogel nach

Wie geht es weiter mit dem Turm der Marktkirche?

Mittwoch
02.11.2022, 18:30 Uhr
Autor:
osch
veröffentlicht unter:
Vor einem reinlichen Jahr fanden umfangreiche Sicherungsarbeiten an der Spitze der Bad Langensalzaer Marktkirche statt, weil befürchtet wurde, die beiden oberen Turmelemente wären so beschädigt, dass sie herabstürzen könnten. Wie es mit dem Wahrzeichen der Stadt weitergeht wollten wir von Pfarrer Dirk Vogel wissen …

Eine Kasseler Spezialfirma sicherte im letzten Oktober die Turmspitze der Bad Langensalzaer Marktkirche (Foto: oas) Eine Kasseler Spezialfirma sicherte im letzten Oktober die Turmspitze der Bad Langensalzaer Marktkirche (Foto: oas)

Von den zwei für eine Sanierung des Turmes avisierten Jahren ist das erste vergangen und unverändert sind die beiden Turmelemente sicher verpackt. Pfarrer Dirk Vogel, in dessen Wirkungsbereich die Marktkirche fällt, ist fest davon überzeugt, dass der Turm in den letzten Jahrzehnten noch nie so sicher war, wie er nun durch die Arbeiten im letzten Oktober ist. „Im Augenblick geht keinerlei Gefahr von der Baustelle aus. Dennoch ist es unser Ziel, im nächsten Jahr etwas zu tun“, sagte er im uhz-Gespräch. „Das Holz war glücklicherweise nicht so sehr beschädigt wie ursprünglich befürchtet, so dass die gesamte Spitze nicht abgenommen werden musste.“

Ein Ingenieurbüro ist inzwischen beauftragt, einen Weg zu finden, wie der ursprüngliche Zustand des Turmes wieder hergestellt werden kann. Fördermittel sind von der Stadt und der Kirche bei zuständigen Landesstellen beantragt. Wenn die Förderanträge genehmigt sind und die Arbeiten akut werden, wird es eine neue Spendenaktion geben, um den Eigenanteil der Kommune aufbringen zu können. Die letzte große Spendenaktion erbrachte eine Summe von 6.000 Euro, wofür Pfarrer Vogel sehr dankbar ist. „Die Langensalzaer haben uns unwahrscheinlich geholfen den Eigenanteil an den Sicherungsarbeiten aufzubringen und wieder einmal bewiesen, dass sie ein Herz für ihre Stadt und deren Objekte haben“, lobte der Kirchenmann das Engagement seiner Mitbürger.

Probleme bereitet ihm nach wie vor das defekte Joch der großen Glocke im Turm, weshalb individuelle Turmbesteigungen bis zur Aussichtsplattform derzeit nicht mehr möglich sind. „Für touristische Begehungen über die Tourist-Info oder die Gästeführer-Zunft bestehen aber weiterhin Möglichkeiten, die Stadt von oben zu betrachten“, informierte der Pfarrer. Und die finanziellen Beiträge durch solche Führungen kommen dem Turmsanierungsprojekt direkt zugute. Welcherart die Reparaturen im kommenden Jahr sein werden oder wie kostspielig sie ausfallen, das vermag heute aber noch niemand zu sagen.
Olaf Schulze