Martinroda und Preußen trennen sich 1:1

Regenschlacht im Waldsportpark endet mit Remis

Sonntag
11.09.2022, 09:26 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
So richtig konnte man aus Preußen-Sicht die Gastgeber im Vorfeld nicht einschätzen, hatte sich der Oberliga-Absteiger doch Ende August noch mit vier neuen Spielern verstärkt...

Fast wäre noch ehr als ein Remis beim Oberliga-Absteiger möglich gewesen  (Foto: FSV Preussen) Fast wäre noch ehr als ein Remis beim Oberliga-Absteiger möglich gewesen (Foto: FSV Preussen)

Und die erfahrene Achse um Nicolai, Nowak, Andris, Hertel war am Start, so dass man mit ordentlich Defensivarbeit rechnen musste. Bei den Preußen reichte es für Finger für die Startelf, bei Weis zumindest für die Bank. Und so musste das Bruderduell mit Lucas Weis erstmal warten. Martin Fiß, der mit einer Schulterverletzung aus dem Pokalspiel vorerst ausfällt, wurde von Lucas Rösener in seinem ersten Startelfeinsatz in der Thüringenliga ersetzt. Los ging es noch bei Sonnenschein, was sich aber bald ändern sollte.

Die Gastgeber machten von Beginn an Druck. Nach 53 Sekunden kam es zur ersten Glanztat von Zamiar, der einen Kopfball von Spielertrainer Benkenstein aus dem unteren Eck kratzte. Hertel vergab kurz darauf freistehend, als er den Ball knapp vorbei schob. Nach zehn Minuten in der Defensive trauten sich auch die Preußen nach vorn. Ein Domeinski-Kopfball war eine sichere Beute von Nicolai (20.), ebenso der Abschluss von Rösener, den der Keeper zur Ecke lenken konnte (24.). Auch Frankes Abschluss aus der Distanz ging knapp vorbei und bei Fernschilds Kopfball kurz vor dem Wechsel hatten die ca. 30 Preußen-Anhänger schon den Torschrei auf den Lippen, doch Nicolai kratzte das Ding aus dem Winkel. Defensiv stand unsere Mannschaft nach zehn Wackelminuten hervorragend, kämpferisch verdiente sich jeder bei nun einsetzendem Dauerregen Bestnoten.

Trotz des nun glatten Geläufs, entwickelte sich auch spielerisch ein ansehnliches Thüringenliga-Spiel, was wohl auch aufgrund des Wetters nur ca. 60 Fans anlockte, wobei gut die Hälfte aus der Kurstadt kam. Engel schränkte die Kreise von Suliman ein und stand ihm permanent auf den Füßen, Hertel war bei Jäger und Zickler nahezu abgemeldet, so konnte man sich weiter offensiv betätigen. Den ersten Riesen vergab Fernschild, der eine Wiegel-Eingabe direkt nahm, aber drüber haute. Mit der Einwechslung von Carsten Weis sollte nun auch der letzte Pass kommen und er stand sich nun des Öfteren im direkten Duell mit Bruder Lucas ausgesetzt. Und nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung stand es 0:1, Weis setzte Wiegel ein, der an Nicolai scheiterte, den Abpraller chippte Hermes aus gut 18 Metern über den Keeper und die gesamte Abwehr ins lange Eck, ein Traumtor und der Jubel im Regen war gewaltig, hatte man doch endlich den Torschlüssel gefunden (61.).

Als sich Suliman kurz darauf nach hartem Einsteigen gegen Engel Gelb und nach Meckern dieses gleich nochmal abholte, durfte er vorzeitig duschen gehen (65.). Jetzt hatten die Preußen eigentlich alles im Griff, aus dem Spiel heraus hätte Martinroda wohl nicht getroffen, aber sie setzten alles auf Standards. Erst haute Andris einen Freistoß nach Ablage drüber (80.), im Gegenzug der beste Preußen-Angriff über mehrere Stationen, Weis haute den Ball jedoch volley knapp drüber ins Fangnetz (82.). Zwischen Floßmann und Zamiar kam es jetzt minütlich zu einem Privatduell, erst sein Kopfball nach Ecke aus Nahdistanz (83.), dann sein Schuss von der Strafraumgrenze erneut nach Ecke, doch der Ball kam nicht an Zamiar, der zweimal reaktionsschnell reagiert, vorbei (84.). Die nächste Ecke der nun mit vollem Risiko anrennenden Gastgeber konnte aber nicht mehr final verteidigt werden. Nowak stand am langen Pfosten blank und drosch das Ding unter die Latte zum 1:1 (85.). Und beide Teams spielten bis zum Ende mit offenem Visier, beiden wollten den Dreier. Zamiar pflückte noch eine Ecke herunter, in der letzten Aktion fischte Nicolai einen Engel-Schlenzer aus dem Eck. Der überzeugende und sehr gut leitende Schiedsrichter Andre Blank aus Borsch pfiff schließlich nach zwei Minuten oben drauf ab.

So endete ein intensives und gutes Spiel gerecht Unentschieden. Trainer Thomas Wirth war zufrieden, trotz 25 Minuten Überzahl, aber man spielte gegen einen letztjährigen Oberligisten und ist nicht vermessen, hier gewinnen zu müssen. So wurden die neuen mintfarbenen Trikots mit einem Punkt bei Sauwetter eingeweiht. Nächste Woche kommt der Meister aus Weida ins SdF. Der nächste Brocken für den FSVP, denn die Ostthüringer schickten heute Struth mit 7:1 nach Hause.

Tore: 0:1 Hermes (61.), 1:1 Nowak (85.)

Zuschauer: 53

Preußen: Zamiar, Engel, Zickler, Domeinski (83. Harnisch), Jäger, Hermes, Franke, Fernschild (76. Linz), Finger, Wiegel, Rösener (59. Weis)