Montagsabends in Nordhausen

"Wir werden mehr!"

Montag
05.09.2022, 19:34 Uhr
Autor:
psg
veröffentlicht unter:
Die Proteste, also das Unwohlsein von Menschen gegenüber den Regierenden, werden größer. Selbst im provinziellen Nordhausen. Es geht bei weitem nicht nur gegen die exorbitanten Preise für Strom und Gas sowie für "alles andere"...

Der Rathausplatz war gut besucht (Foto: nnz) Der Rathausplatz war gut besucht (Foto: nnz)
Die Menschen, die heute Abend durch Nordhausen spazierten, die wollen eine andere Politik. Die wollen andere Politiker, die getreu ihres Amtseides für dieses Land arbeiten. Und nicht für die Ukraine oder die EU.

Vor allem wollen sie keine von einer linken und grünen Ideologie getriebenen Politik, die scheinbar nicht mehr Aus noch Ein weiß - außer Geld verteilen, wie ein Spaziergänger mitteilte. Nur: dieses Geld kommt wieder nicht beim Mittelstand an. Zwei Handwerksmeister aus Nordhausen zum Beispiel sind nicht nur von den horrenden neuen Abschlagszahlungen betroffen, sondern von Mangel an Material, der in den kommenden Monaten weiter zunehmen wird.

Ein alleinerziehender Vater kann die neue Miete (inklusive der Nebenkosten) nicht mehr bezahlen, musste die Forderung seines Vermieter zurückbuchen lassen.

Die Mischung des Spazierganges war heute parteiübergreifend. AfD-Mitglieder liefen neben Anhängern der Linke. Handwerker neben Ärzten, Akademiker neben Rentnern. Immer mehr Menschen wollen sich nicht verstecken, sie malen Plakate und hängen sie sich um. Sie verkünden damit ihre Meinung.

Montagsspaziergang in Nordhausen (Foto: nnz) Montagsspaziergang in Nordhausen (Foto: nnz)
Die Polizei gibt die Zahl der Spaziergänger mit 450 an, die nnz-Redaktion schätzt sie auf mindestens 650. Die Zahlen jedoch sind nicht das entscheidende Kriterium, die Zunahme, der Trend ist es. "Die da oben können sich auf einen heißen Herbst einstellen", sagte eine Frau aus einem Nordhäuser Ortsteil. Auf einem Plakat stand "Nur wer aufsteht, kann sich widersetzen!"
Peter-Stefan Greiner