Projekt »Alte Kirchen neu erwandern« überzeugte

Derzeit bereitet das Kulturbüro des Rates der EKD (Berlin) in zwanzig Orten in fünf Bundesländern das Projekt »Land:Gut 2022« vor – ein Projekt, das von Klaus-Martin Bresgott im Kulturbüro des Rates der EKD initiiert wurde und wesentlich durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert wird...


»Land:Gut 2022« ist ein Projekt mit dem Ziel, die Kultur in ländlichen Räumen unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse vor Ort in den Blick zu nehmen, die regionale Identität und Eigeninitiativen zu unterstützen und Orte der Begegnung mit der Kultur im ländlichen Raum zu stärken; initiiert und durchgeführt vom Kulturbüro des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien über das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung. Dabei geht es nicht um kurzfristigen Erfolg, sondern um gute Ideen, die wachsen und die Region lebendig halten.

Als einer der insgesamt zwanzig Orte bundesweit konnte das von Martin Bischoff vom Kirchenbauverein Ellrich und Pfarrer Jochen Lenz vom Pfarrbereich Ellrich initiierte Projekt »Alte Kirchen neu erwandern« überzeugen. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern sollen die verschiedenen Kirchen des Pfarrbereichs in geführten Wanderungen kunsthistorisch erschlossen werden. Außerdem werden Insektenhotels aufgestellt und es wird ein gemeinsamer Kirchenführer für alle Kirchen des Ellricher Kirchenwanderweges entwickelt.

Pünktlich am 31. August um 11 Uhr wurde zur Eröffnung durch Herrn Bresgott vom Kulturbüro des Rates der EKD und zur Freude der versammelten Mitglieder der Kirchgemeinde und des Bürgermeisters der Stadt Ellrich, Herrn Pasenow das Projekt „Alte Kirchen neu erwandern“ gewürdigt und die Plakette »Land:Gut 2022« vorgestellt. Anschließend wurde ganz in der Nähe der Frauenbergskirche ein Rotahorn in das durch Herrn August von der Firma Benjamin August – Pflanzenhandel und Gartengestaltung, der auch Mitglied des Gemeindekirchenrates ist, bereits vorbereitete Pflanzloch gepflanzt. Am Anhäufeln und Wässern beteiligten sich alle Anwesenden, auch als Zeichen der nun gemeinsamen Verantwortung für das Wachsen und Gedeihen dieses Baumes, der auch in Zeiten der Klimaveränderung gut gedeihen möge. Anschließend wurde neben der Eingangstür zur Kirche an geeigneter Stelle die Plakette angebracht.

Obwohl nur vier Schrauben notwendig waren, wurden auch diese abwechselnd von den Anwesenden angezogen. Auch dies ein Zeichen der Verantwortung der Kirchgemeinde für das nun gemeinsam anzugehende Projekt. Verbunden mit der Auswahl des Projektes sind 8.000 EUR, die an die Kirchgemeinde zweckgebunden übergeben werden, wovon ein Teil gezielt für die Schaffung eines gemeinsamen Kirchenführers eingesetzt werden soll, der die sieben Kirchen des ‚Ellricher Kirchenwanderweges‘ und den Weg dahin beschreiben und erläutern soll. Ein weiterer Teil, nämlich ein Betrag von 5.000 EUR, ist für die Aufstellung von Insektenhotels vorgesehen, auch ein Beitrag zur Verhinderung des Rückgangs der Insektenpopulation im Südharz und im Raum Ellrich - eine schöne Symbolik, die sich in der goldenen Blüte der Plakette gewissermaßen ‚widerspiegelt‘.
Hannelore und Wolfgang R. Pientka