Muss unbedingt in den Orientierungskurs:

Wie kaufe ich richtig ein?

Sonnabend
23.07.2022, 18:29 Uhr
Autor:
psg
veröffentlicht unter:
In den überregionalen Medien des Freistaates wird berichtet, dass allein in diesem Jahr rund 30.000 Flüchtlinge aus der Ukraine in Thüringen ankommen könnten. Wenn noch einige Großfamilien (pardon - jetzt heißt es: Familienverbände) mit jeweils 50 Mitgliedern dabei sind, dann könnten es auch mehr sein. Sie alle sollen - wie es herzzerreißend in Teilen der Landespolitik heißt - integriert werden. Nur wie und wohin???

Einkauf in Nordhausen im Juli 2022 (Foto: privat) Einkauf in Nordhausen im Juli 2022 (Foto: privat)
Bleiben wir beim Landkreis Nordhausen. Hier sind es etwas mehr als 1.000 Frauen, Kinder und Männer (sollen die nicht ihre Heimat verteidigen?). Die sollen betreut, untergebracht und versorgt werden. Mit dem Versorgen ist das kein Problem, solange das Papier für die Gelddruckmaschinen nicht ausgeht. Mit dem Unterbringen wird es schon problematischer. Gemeinschaftsunterkunft? Eigentlich nicht.

Also bleiben leerstehende Wohnungen. Die gibt es noch zur Genüge in Nordhausen. Vor allem in den schon bekannten Brennpunkten im unteren Bereich der Rolandstadt. Und da die Ukrainer den bisherigen Flüchtlingen gleichgestellt werden, sollten sie nicht nur finanziellen Unterstützung erhalten, sondern vielleicht auch an Integrationskursen teilnehmen.

Aber: noch interessanter sind vermutlich die bundesweiten Orientierungskurse. Das sind staatlich verordneten Weiterbildungsveranstaltungen, die mit dem grandiosen Abschlusstest “Leben in Deutschland” enden sollen. Zum “Leben in Deutschland” wird vermutlich die Unterrichtseinheit über das Einkaufen in Deutschland und den Transport der eingekauften Waren nicht zu finden sein. Der ist jedoch bitter notwendig, wie Bestandsaufnahmen aus dem Nebenstraßenareal der Bochumer Straße deutlich machen. Dort reihen sich viele Einkaufswagen aneinander. Sie dokumentieren dem interessierten Bürger, dass in den zurückliegenden Tagen mehrfach bei Norma und Lidl eingekauft wurde.

Nur hat den zu Integrierenden niemand gesagt, dass der Wagen in der Nähe der “Verkaufsstelle” stehen bleiben müsste, damit ihn andere Einkäufer auch nutzen können. Müsste doch selbstverständlich sein. Allerdings hat diese Art der Nutzung in und um Nordhausen herum Tradition, wie die folgende Aufnahme vom 23. Dezember zeigt. Einer Zeit also, da sich kaum ein Ukrainer auf die Reise ins soziale Schlaraffenland aufgemacht hatte. Damals standen noch andere Nationalitäten im Mittelpunkt der Integration.

Einkauf in Nordhausen im Dezember 2021 (Foto: privat) Einkauf in Nordhausen im Dezember 2021 (Foto: privat)
Es gibt also viel zu tun bei den Integrierern. Vielleicht sollten die Stundenpläne des Orientierungkurses etwas angepasst werden. Zum Beispiel zum Thema: wie kaufe ich im Supermarkt oder im Discounter ein?
Peter-Stefan Greiner