Staatssekretärin besucht Nordhäuser Unternehmen

Chancen für Selbstständigkeit ausbauen

Mittwoch
29.06.2022, 12:13 Uhr
Autor:
psg
veröffentlicht unter:
Dr. Katja Böhler, Staatssekretärin für Forschung, Innovation und Wirtschaftsförderung im Thüringer Wirtschaftsministerium, hat auf Einladung des Nordthüringer Unternehmerverbandes (NUV) das Unternehmen ahn Biotechnologie GmbH (AHN) besucht...

Von links: Torsten Buchwald, Matthias Jendricke, Carina Schmidt-Pförtner, Alexandra Rieger, Dr. Katja Böhler, Prof. Dr. Jörg Wagner, Niels Neu, Marcel Kübler, André Materlik (Vorstand NUV) (Foto: NUV/Piper) Von links: Torsten Buchwald, Matthias Jendricke, Carina Schmidt-Pförtner, Alexandra Rieger, Dr. Katja Böhler, Prof. Dr. Jörg Wagner, Niels Neu, Marcel Kübler, André Materlik (Vorstand NUV) (Foto: NUV/Piper)
Seit mehr als zwanzig Jahren stellt die Nordhäuser Firma Verbrauchsmaterialien und Laborausrüstung für bundes- und weltweite Anbieter her und produziert beispielsweise über 900 Millionen Pipettenspitzen im Jahr. Aktuell erweitert AHN seine Produktionsstätte, in der nächsten Woche feiert die Firma Richtfest für das neue Büro- und Fertigungsgebäude auf dem Campus für Biotechnologie. AHN als wachsendes Unternehmen zeige, wie erfolgreiches Gründen gelingen kann und sich dadurch der Wirtschaftsstandort Nordhausen weiterentwickelt.

Unterstützung für Gründer und Wege in die Selbstständigkeit waren auch das zentrale Thema der Gesprächsrunde mit Staatssekretärin Dr. Katja Böhler und Vorstandsmitgliedern des NUV, der Hochschule Nordhausen, der IHK, Unternehmern sowie Stadt und Landkreis Nordhausen. „Wir brauchen mehr Existenzgründungen und Menschen, die bestehende Firmen übernehmen, damit wir den anstehenden Generationswechsel meistern können“, sagte Niels Neu, Vorsitzender des NUV. „Wir müssen dazu neue Ansätze finden, wie Wirtschaft und Politik dies unterstützen können.

“Die bislang in Thüringen bestehenden, zentral in Erfurt angesiedelten Beratungsstrukturen seien dafür nicht ausreichend“, meinte auch Christian Böduel, Leiter des Regionalbüros der IHK. Er sprach sich für mobile, dezentrale Angebote vor Ort aus. Hochschulpräsident Prof. Dr. Jörg Wagner sieht im Hinblick auf Unternehmensgründung und -nachfolge in der Hochschule eine wichtige Schlüsselfunktion und forderte eine noch stärkere Vernetzung mit den Schulen. Die Hochschule verfolgt in einem Bundesmodellprojekt bereits das Ziel, Neugründungen aus der Wissenschaft zu unterstützen und begleitet interdisziplinär Studierende in einem Start-Up-Lab. Wichtig sei aber, solche umfassenden Beratungsangebote ebenso für Nichtstudierende zu eröffnen.

„Nordhausen ist die größte Stadt in Nordthüringen und wir müssen auch aus landespolitischem Interesse der Motor im Norden des Freistaats sein“, betonte Landrat Matthias Jendricke und warb gemeinsam mit NUV, Hochschule und IHK für eine Förderung des Freistaats, um hier vor Ort Menschen auf dem Weg in die Selbstständigkeit gezielt begleiten zu können. „Wir haben so viel Potential und müssen die gut ausgebaute Infrastruktur in unserer Region noch viel stärker nutzen“, so die Nordhäuser Bürgermeisterin Alexandra Rieger. „Junge Menschen brauchen das entsprechende Selbstbewusstsein, um in einer Branche Fuß zu fassen, für die erforderliche Unterstützung müssen wir eine strategische Vernetzung aufbauen.“

Staatssekretärin Dr. Katja Böhler nimmt nun die Ideen und Anregungen aus der NUV-Gesprächsrunde mit nach Erfurt, die nächsten Besichtigungstermine in Nordhausen, zum Beispiel in der Hochschule, sind bereits geplant.