52. Rolandsfest eröffnet

Nach 1091 Tagen endlich wädder uffer Bühne

Freitag
10.06.2022, 17:47 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Nach zwei langen Jahren, oder exakt 1091 Tagen, in denen den Nordhäusern ihr Stadtfest verwehrt blieb, hat sich das Rolandsfest heute endlich zurückgemeldet. Am Nachmittag übernahmen Roland, Hexe, Zwanziger und Ebersberg das Regiment über die Stadt…

Das 52. Rolandsfest wurde nach zwei Jahren Pause heute auf dem Rathausplatz in Nordhausen eröffnet (Foto: agl) Das 52. Rolandsfest wurde nach zwei Jahren Pause heute auf dem Rathausplatz in Nordhausen eröffnet (Foto: agl)

26.184 Stunden oder 1.571.040 Minuten musste man in Nordhausen auf das Rolandsfest verzichten, der Herr Professor hat das nachgerechnet. Und doch könnte man fast könnte denken, es wäre nichts gewesen - Sonnenschein und Blasmusik auf dem Nordhäuser Rathausplatz, Hinz und Kunz mit Kind und Kegel drängen sich dicht gepackt vor der Bühne und die Rolandgruppe gibt ihren Senf zum Stadtgeschehen.

Ganz vergessen hat man die vergangenen zwei Jahre dann doch nicht, aber die obligatorischen Spitzen auf Corona bleiben kurz und knackig. Man konnte heute den Eindruck bekommen, das auch die Rolandgruppe, die ja mit Kritik nicht eben spart, nach vorne schauen möchte. Die schneidende Bilanz der Festfreien Zeit fiel denn auch nicht sonderlich scharf aus. Aber nichtsdestotrotz waren die Konfifchen uffer Bühne stinkig ob der ungeklärten Toilettensituation in der Stadt, die man geschickt mit einer Reihe anderer Themen verbinden konnte. Öffentlich Toiletten und Stadtinfo etwa haben eines gemein: sie sind am Wochenende dicht. Und der Weg von einem Klo-Witz zur Zellstoffknappheit in den Regalen deutscher Märkte im Frühjahr anno Domini 2020 ist auch nicht weit.

Aber, und das ist nicht eben üblich für die Rolandgruppe, man wollte auch das Gute sehen, was in den letzten beiden Jahren passiert ist. Bei Feuerwache und Theater geht es voran und auch am Albert-Kuntz-Sportpark tut sich was. Nur eine popelige Toilette, die bekommen die Stadtoberen nicht auf den Weg gebracht. Etwas besonderes hat man sich für den 1095. Geburtstag nicht einfallen lassen, dass Pulver hatte man im letzten Jahr in der Hoffnung es werde ein Fest geben schon mit der Enthüllung des frisch vergoldeten Theodosius-Steins verschossen, die dann leider im kleinsten Rahmen stattfinden musste.

Sei's drum, es war ein sanfter, ein wohl vertrauter Wiedereinstieg in das Rolandsfest, dass in den kommenden Tagen noch einiges bereit hält, nicht zuletzt den großen Festumzug am Sonntag. Vertraut war auch der Abschluss - Schlüsselübergabe und der Herr Professor dirigiert. Diesmal allerdings hatte der noch etwas zu sagen und ehrte Peter Schwarz, den ehemaligen Roland, der vor wenigen Wochen verstorben war mit dem ersten Lied: die „Alten Kameraden“.
Angelo Glashagel