NUV stellte sich vor

Netzwerkfrühstück im Casino

Freitag
10.06.2022, 10:16 Uhr
Autor:
psg
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Zu einem Unternehmerfrühstück des Kyffhäuserkreises wurde heute zum 10. Mal nach Sondershausen eingeladen. “Standort” des Jubiläumsessens war die Karl-Günther-Kaserne. Im Mittelpunkt stand jedoch eine Vereinigung, die im Landkreis Nordhausen ihren Ursprung hat…

Marcel Kübler (Foto: nnz) Marcel Kübler (Foto: nnz)
Der Nordthüringer Unternehmerverband (NUV) konnte sich den anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmern vorstellen. Zuvor jedoch gab es einen Überblick auf die aktuellen Entwicklungen im Kyffhäuserkreis durch Landrätin Antje Hochwind-Schneider.

Die freute sich über den Neustart des Unternehmerfrühstücks nach zweijähriger Corona-Pause und auf die Informationen des NUV. Und es sei ein “guter Tag”, dass der Bundestag heute über das sogenannte Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro abstimmen werde und damit die Ausstattung der Bundeswehr sich verbessern werde. Vielleicht auch an und in den Standorten im Kyffhäuserkreis.

Darüber hinaus erwähnte die Landrätin die zahlreichen - aus ihrer Sicht - erfolgreichen Projekte, die letztlich die Chancen auf dem regionalen Arbeitsmarkt für junge Menschen deutlich machen sollten. Das seien die Erkenntnisse einer Job-Bloggerin oder der neu eingeführte Tag in der Praxis, früher als UTP bekannt.

Im Anschluss daran stellte NUV-Vorstandsmitglied Marcel Kübler des Nordthüringer Unternehmerverband vor. Es seien die kleinen und mittelständischen Unternehmen, die in der Region die meisten Arbeits- aber auch Ausbildungsplätze zur Verfügung stellten und stellen. Aber auch jene Unternehmen müssen aktuell mit den sich nahezu täglich ändernden Marktbedingungen zurecht kommen. Hier kann der NUV jedoch nur bedingt Hilfe bieten.

Kübler stellte den Frühstücksteilnehmern zwei aktuelle Projekte vor, von denen ein Projekt an einer Sprachschule in Indonesien installiert ist. Hier werde jungen Menschen, die an einer Ausbildung in Deutschland interessiert sind, die Nordthüringer Region vorgestellt. Einwanderung von Fachkräften dürfe sich nicht nur in die Metropolregionen darstellen. Hier werde der Nordthüringer Unternehmerverband seinen Mitgliedsunternehmen auch weiterhin ein hilfreicher Partner sein.

Mit den positiven Nachrichten aus dem Kyffhäuserkreis machte Arbeitsagenturchef Karsten Froböse weiter und verkündete, dass es aktuell mit 6,3 Prozent den niedrigsten Stand seit 1990 gebe. Im Vergleich dazu nannte Froböse Bonn mit 6,7 Prozent oder Hamburg mit 6,5 Prozent. Mit diesen Zahlen sollten die Politiker, aber auch die Unternehmer für die Region offensiv werben. Noch immer habe jedoch Nordthüringen, insbesondere der Kyffhäuserkreis das Image der roten Laterne im Bezug auf die Arbeitslosenquote in Deutschland.

Und es wird für die Unternehmen noch positiver. In diesen und in den kommenden Jahren kommen immer mehr junge Menschen wieder aus der Schule. Sie stehen dem Ausbildungsmarkt zur Verfügung. Was Froböse nicht erwähnte ist die Tatsache, dass die Unternehmen jetzt schon die zurückgehende Bildungsqualität bei den jungen Menschen beklagen: Mangelnder Respekt vor Vorgesetzten, keine Struktur des Arbeitstages, wenig Verständnis für technische Zusammenhänge. Schuld der Schule?

Kaum, denn was soll eine Regelschule machen, die seit mehreren Jahren keinen Physikunterricht anbieten kann, weil seitens des Schulamtes kein Physikpädagoge zur Verfügung gestellt kann. Hier also trifft arbeitsmarktpolitische Phantasie auf Realität. Ob da der UTP-Nachfolger wirklich Abhilfe schaffen kann, soll hier nicht erläutert werden. Es würde auch auf die positive Frühstücksstimmung im Bundeswehr-Casino drücken.
Peter-Stefan Greiner