Lesung von Enkelgeschichten im „Asternhof“ Ellrich

"Man kann Katzen auch grün färben..."

Freitag
03.06.2022, 19:01 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Man könnte fast schreiben….“Alle Jahre wieder“. Doch dies ist nicht korrekt, denn die letzte Lesung, zu der wir als Senioren- und Pflegeheim „Asternhof“ Dr. Wolfgang Pientka baten, lag bedingt durch die ‚CORONA-Zeit‘ schon mehr als drei Jahre zurück...

Gern aber folgte er der neueren Einladung – ausgerechnet am ‚Internationalen Tag des Kindes‘-, denn es ist immer eine gute Stunde für die Bewohner unseres Pflegeheimes, die mit den Geschichten in den Gedanken zurückgehen können in die fünfziger und sechziger Jahre, in denen diese meist lustigen Geschichten spielen. Und für den Vortragenden ist es ebenfalls schön zu sehen, wie die Zuhörer mitgehen und wie es sogar zu Wiederholungswünschen kam, denn die Geschichte, in der die „Pientka-Kinder“ ihre weiße Katze mit Ostereierfarbe grün färbten, die bereits in der ersten Lesung vor Jahren vorgetragen wurde, ist immer wieder ein ‚Renner‘ und beliebt bei den Senioren.

Weiter ging es mit einer „Story“, wie man einen gewöhnlichen weißen Kater zu einem ‚Jagdkater‘ ausbilden wollte und im Ergebnis das Fell des armen Tieres völlig mit Ruß verschmiert war oder wie man mit Liebesperlenfläschchen eine Katze wieder aufpäppelt, die möglicherweise Rattengift gefressen hatte. Alles Geschichten aus einer Kinderzeit, die in Niedersachswerfen spielte und in der es noch kein ‚What’s App“ oder „FACEBOOK“ oder Handys gab, sondern die Freizeit mit Schwimmbad bis zum Blondwerden der Haare durch die ständige Sommersonne – nur Sonnenöl ohne Lichtschutzfaktoren – oder Rodeln im Winter mit täglich nassen Hosen und Handschuhen – Outdoor-Kleidung gab es damals nicht – ausgefüllt wurde.

Spielen in der „Meute“, wie es damals hieß, und Streiche, die auch ab und an nicht nur mit Worten geahndet wurden – all dies wurde durch Herrn Pientka für seine Enkelkinder aufgeschrieben, damit diese selbst zum Lesen in den ersten zwei Klassen angeregt werden und auch zum Nachlesen über eine Zeit, in der der Opa noch klein war und die für diese Generation unendlich weit zurück liegt. Zugegebenermaßen wurden nur die zu Papier gebracht, die den Opa in einem halbwegs guten Licht stehen ließ und nicht die, die auch erzählt wurden, wie beispielsweise der Katze ein Holzlineal an den Schwanz gebunden wurde.

Für uns als Pflegeheim ist es auch immer ein Erlebnis zu sehen, wie nach einer Stunde unsere Bewohner aufleben und ihre Erinnerungen sich treffen mit dem, was sie hören. Im Ergebnis sind es meist nur drei dieser Geschichten, die gelesen werden, denn durch die Einwürfe, Diskussionen und eigene Beiträge bekommen diese Veranstaltungen eine Art Eigenleben, von dem alle profitieren. Für uns ist es schön zu sehen, wie unsere Bewohner noch Stunden, manchmal auch Tage weiter leben in diesen Erinnerungen. Wie wir meinen, für alle ein schönes Ergebnis und so freuen wir uns, dass es bereits eine Zusage für die nächste Lesung gab. Auch ist eine Art ‚Lesereihe‘ angedacht, zu der wir als Heim auch die Ellricher Bevölkerung einladen.
Beate Leineweber, Senioren- und Pflegeheim „Asternhof“ Ellrich