Kostenexplosion durch Inflation und Pandemie

Thüringer Krankenhäuser fordern Soforthilfe

Donnerstag
02.06.2022, 10:34 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Die Landeskrankenhausgesellschaft Thüringen (LKHG) macht auf die sich weiter zuspitzende wirtschaftliche Lage vieler Thüringer Krankenhäuser aufmerksam. Die finanziellen Rahmenbedingungen der Krankenhäuser müssten schnell auf realistische Gegebenheiten angepasst werden...

Die in den letzten Monaten eingetretenen massiven Kostensteigerungen können im vorgegebenen Preis- und Vergütungssystem nicht wie von anderen Unternehmen über Preisanpassungen weitergegeben werden. Daher brauchen die Krankenhäuser schnelle Hilfe in Form eines Inflationszuschlags. Infolge der Pandemie ist zudem eine Anpassung des Ganzjahresausgleichs für die Jahre 2021 und 2022 dringend nötig, um die Kliniken wirtschaftlich zu stabilisieren.

Inflations- und Energiekostenausgleich gefordert
Für das gesamte Jahr 2022 wird mittlerweile eine Inflationsrate von rund 7-8 Prozent erwartet. Hiervon sind die Krankenhäuser massiv betroffen. Trotz rückläufiger Corona-Zahlen zeichnet sich keine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation vieler Krankenhäuser im Freistaat Thüringen ab.

Nach Angaben des Thüringer Landesamtes für Statistik (TLS) haben sich in Thüringen Waren und Dienstleistungen im Mai 2022 um 7,4 % gegenüber dem Vorjahresmonat verteuert. Hiervon sind die Krankenhäuser massiv betroffen. Aktuell werden von Zulieferern bei allen Beschaffungen, seien es Lebensmittel, Medikamente, Medizinprodukte, IT-Produkte und Dienstleistungen etc., Zuschläge zwischen 5% und 20% auf das gesamte Sortiment erhoben. Unternehmen können Kostensteigerungen an den Endverbraucher weitergeben – die Kliniken können dies trotz unabwendbarer Kosten nicht. Einen Korrekturmechanismus sieht das derzeitige, auf Fallpauschalen basierende, Vergütungssystem nicht vor.

Deshalb ist ein kurzfristiger Inflations- und Energiekostenausgleich erforderlich