NSV-Senioren holen Meistertitel

Was für ein Kampf, von der ersten bis zur letzten Kugel! Und das auf allerhöchstem, einem Endspiel um die Landeskrone würdigen Niveau! - die Kegel-Senioren des Nordhäuser Sportvereins haben sich den Titel des Landesmeisters am Wochenende hart erkämpft...

Von zwei nahezu gleichstarken Mannschaften hatte am Ende das Team des Nordhäuser SV mit gerademal acht mehr gefallenen Kegeln knapp die Nase vorn und durfte sich mit dem Landesmeistertitel schmücken.
Zum Abschluss der Mannschaftskonkurrenzen in den Thüringer Landesspielklassen kam es am Sonntag in Gera bei den Senioren A (Ü 50) über 100 Wurf zum Endspiel der beiden Landesliga-Staffelsieger um den Landesmeistertitel.

In Staffel I hatte sich der SSV Traktor Nöbdenitz deutlich mit einer Niederlage durchgesetzt, in Staffel II hatten die Senioren des Nordhäuser SV nach überaus spannendem Saisonverlauf bei Punktgleichheit mit Gebesee dank der etwas besseren Auswärtsbilanz knapp die Nase vorn. Nun musste also in Gera, für die Nöbdenitzer fast ein Heimspiel, die Frage beantwortet werden, wer 2021/22 das beste A-Senioren-Team Thüringens ist.

Für die Nordhäuser ging Karl-Josef Gleitze als Erster ins Rennen und lieferte sich mit seinem Kontrahenten 50 Wurf einen ganz großen und ausgeglichenen Kampf. 237 Holz standen für „Kalle“ zu Buche. Doch nach dem Bahnwechsel kam der befürchtete Einbruch, denn der Nordhäuser war noch von einer kurz zuvor überstandenen Coronainfektion geschwächt. Er kämpfte, konnte aber nicht mehr wirklich Paroli bieten.

Dafür machte der erst am Tag zuvor aber offensichtlich gut erholt und frisch gestärkt von einer Schiffsreise zurück gekehrte Reiner Hagemeier ein Riesenspiel. Mit 265 Holz für die erste Bahn gab er seinem Widerpart schon eine gehörige Nuss zu knacken. Und mit kaum schwächeren 250 Holz für die zweiten 50 Wurf deklassierte er schließlich den Gegner und war letztlich mit seinen total 515 Holz auch der überragende Tagesbeste. Und so nahm das zweite Nordhäuser Paar doch noch einen knappen Vorsprung von sieben Punkten mit auf die Bahn. Beide Einzelspiele verliefen buchstäblich auf Messers Schneide, wurden zum Spiel der Nerven. Rainer Wille hatte es mit dem Besten der Nöbdenitzer, Lutz Bürger, zu tun. Der legte zumeist leicht vor, doch der „Willi“ ließ sich nicht abschütteln.

Schade nur, dass er sich beim Räumen insgesamt sieben Fehlwürfe leistete, während Bürger nur einen einzigen hatte. Zehn Holz Minus für Rainer. Genauso spannend nur mit umgekehrten Vorzeichen verlief das Match zwischen NSV-Kapitän Enric Winkler Mario Hummel. Mal knappe Führung für den Nordhäuser, dann war Hummel wieder dran. Die Entscheidung fiel schließlich beim drittletzten Wurf von Enric Winkler. Sein Gegner war bereits fertig. Atemlose Stille. Winkler räumte ab und kam damit noch einmal ins Volle Bild. Riesenjubel beim NSV, denn nun hätte schon Ein fallender Kegel bei noch zwei Würfen den Sieg gebracht. Am Ende wurden es sogar acht. Ende eines großartigen Kegelmatches.
Uwe Tittel

SSV Traktor Nöbdenitz – Nordhäuser SV
1878 (1263 Volle/615 Räumer):1886 (1244/642)
Karl-Josef Gleitze 419:468
Reiner Hagemeier 515:459