Leserbrief

Schreihälse in Etzleben

Montag
30.05.2022, 08:32 Uhr
Autor:
emw
veröffentlicht unter:
Zu einer langen Tradition ist das Hähnekrähen in Thüringen schon geworden und besonders in Etzleben stellt der mit seinen nicht ganz zehn Mitgliedern zählende Geflügelzüchterverein „RGZ Einigkeit" immer ein Highlight der Region da...

"Krähwettbewerb in Etzleben" (Foto: Peter Keßler) "Krähwettbewerb in Etzleben" (Foto: Peter Keßler)


Mit nun zwei Jahren Anlauf traten insgesamt 23 Hähne der verschiedensten Rassen von Züchtern aus Hemleben, Gorsleben, Heldrungen und natürlich Etzleben in den Wettstreit.

Das, was viele städtische Urlauber auf dem Dorf nicht lang genug schlafen lässt, gehört in den ländlichen Regionen zum Weltkulturerbe. Und so galt es im Zeitraum von 9.00- bis 9.30 Uhr am Männertag für die männliche gefiederte Prominenz alles zu geben, um zeigen zu können, wer hier den größten Schnabel hat.

Bei einer sehr kritischen Jury, bestehend aus staatlich geprüften und international erfahrenen Schreihalszählern kam nicht jedes Gegagger in die Wertung, nur ein sauberes Kikeriki wurde gezählt.
Der Siegerhahn von Zuchtfreund Horst Töppe aus Etzleben die außerordentliche Leistung von 113 Krähern in den 30 Minuten. Auf Platz 2 (62 Kräher) und auf Platz 3 (58 Kräher) landeten die Zwerghähne vom Zuchtfreund Jens Grömmer aus Heldrungen.

Natürlich gab es auch die großen Hähne. Die, die zu stolz für das Nachgaggern waren und sich lieber in ihrer ganzen Schönheit zeigen wollten, oder sich schlichtweg an dem Rummel nicht beteiligen wollten. Wer hier Parallelen zu anderen Zweibeinern sieht, liegt wohl nicht falsch. Nicht jeder, der permanent rumschreit ist wirklich ein Macher. Bestaunt wurden sie natürlich besonders von ganz großen Kinderaugen.

Rundherum um das Spektakel sorgten die Mitglieder des Etzlebener Geflügelzüchtervereins mit einer gut bestückten Tombola, wo jedes Los gewann, mit superscharfen Bratwürsten, leckeren Bräteln und dementsprechend genügend Löschbier bei den knapp 100 Besuchern für angeregte Gespräche, kleine Geschäfte unter Züchtern und glückliche Frauen, die wussten, dass ihre Männer in dieser Gesellschaft gut aufgehoben sind.
Peter Keßler