Tipps von der Bergwacht

Downhill mit Sinn und Verstand

Sonnabend
30.04.2022, 07:13 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Wenn Anfang Mai die Bikeparks ihre Tore öffnen und das schöne Frühlingswetter Radsportbegeisterte im gesamten Freistaat ins Gelände zieht, dann rechnet die DRK-Bergwacht mit häufigeren Einsätzen wegen verunglückter Mountainbiker...

In den letzten Jahren mussten die Bergretter in den Thüringer Mittelgebirgen immer häufiger aufgrund von Unfällen von Mountainbikern ausrücken, um diese aus unwegsamen Gelände zu retten.

Daniel Fritzsche, im DRK Landesverband Thüringen zuständig für den Bereich Bergwacht, dazu: „Insbesondere in den Bikeparks verzeichneten wir im Jahr 2021 eine Zunahme von Unfällen. Die Einsatzkräfte wurden zu insgesamt 78 Rettungseinsätzen alarmiert, bei denen oftmals auch schwerere Verletzungen versorgt werden mussten. Im Vergleich zu 2020 waren das 33 Hilfeleistungen mehr, als im Vorjahr.“

„Gerade Einsteiger sollten sich nicht überschätzen Immer wieder benötigen Radfahrer Hilfe, weil sie sich zu viel zugemutet haben. Mal sind es viel zu lange Touren, für die die Kondition nicht reicht, mal ist es ein zu anspruchsvoller Singletrail, dem die Anfänger nicht gewachsen sind. In den Bikeparks sollte man sich vor dem ersten Start genau über die Strecken und Hinweise der Betreiber informieren. Denn auch wenn eine Strecke die Bezeichnung „Family-Trail“ trägt, bedeutet dies nicht, dass sie für die gesamte Familie geeignet ist. Um auf etwaige Notsituationen vorbereitet zu sein, sollten immer ein Erste-Hilfe-Set sowie für den Notruf ein Mobiltelefon mit vollem Akku zur Hand sein.“ erläutert Fritzsche weiter.

Die schönen Berge und Wälder Thüringens laden besonders dazu ein, mit dem Mountainbike auf sportlichen Touren die eigenen Grenzen zu testen. Für eine sichere Tour ist eine gute Ausrüstung zwingend erforderlich. Neben einem technisch einwandfreien Mountainbike rät die DRK-Bergwacht Hobbyradlern wie auch geübten Sportlern zu folgender Ausstattung:
  • Ein Mountainbike-Helm schützt Schädel- und Schläfenbereich besser als ein klassischer Fahrradhelm.
  • Für Downhill-Abenteuer sollte ein Full Face Helm getragen werden, denn der bietet zusätzlichen Schutz für Gesicht, Kinn und Mund.
  • Ohne die richtige Kleidung sollten Mountainbiker nicht auf Tour ins Gelände gehen: Eine Brille, MTB-Handschuhe und eine winddichte Jacke sowie Protektoren für Downhill-Fahrten gehören zur Grundausstattung.
  • Ob Flats oder Klickpedale – Passende und stabile Schuhe gewährleisten eine gute Kraftübertragung vom Fuß auf das Pedal und schützen vor Verletzungen.
  • Auch für Mountainbikes ist eine funktionierende Fahrradbeleuchtung unabdingbar. Auf dunklen Passagen und abendlichen Touren ist damit ausreichende Sicht gegeben.