Ein Blick in die Statistik

850 Einbürgerungen im Jahr 2021

Dienstag
26.04.2022, 10:07 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Im Verlauf des Jahres 2021 erlangten in Thüringen 850 ausländische Personen (455 Männer und 395 Frauen) durch Einbürgerung die deutsche Staatsangehörigkeit. Dies ist nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik der höchste Wert seit dem Jahr 2000...

Gegenüber dem Vorjahr, in welchem 710 Einbürgerungen registriert wurden, stellt dies eine Steigerung um rund 20 Prozent dar. Der Anstieg bei den Einbürgerungen geht vor allem auf die deutlich gestiegene Zahl von Einbürgerungen syrischer Staatsangehöriger zurück.

Die Einbürgerung erfolgte bei 445 Personen (52 Prozent) aus einer asiatischen Staatsangehörigkeit heraus, bei 285 Personen (33 Prozent) aus einer europäischen, bei 70 Personen (8 Prozent) aus einer afrikanischen und bei 35 Personen (4 Prozent) aus einer amerikanischen Staatsangehörigkeit. Weitere 20 Personen (2 Prozent) kamen aus Ozeanien, waren staatenlos oder die Staatsangehörigkeit war nicht bekannt. Während die Einbürgerungszahlen im Vergleich zum Vorjahr bei den Personen aus europäischen, amerikanischen oder afrikanischen Staaten nahezu konstant blieben, war vor allem bei den asiatischen Staaten eine deutliche Zunahme erkennbar (+115 Personen; +35 Prozent).

Untergliedert nach Staatsangehörigkeiten stellten die Syrerinnen und Syrer mit 250 Personen die größte Gruppe dar. Dies waren eineinhalbmal so viele (+150 Prozent) wie 2020 (100 Einbürgerungen). An 2. Stelle standen die Rumäninnen und Rumänen mit 65 eingebürgerten Personen und an 3. Stelle kamen die vietnamesischen, afghanischen und kosovarischen Staatsangehörigen mit je- weils 30 Einbürgerungen. Die Zahl der eingebürgerten britischen Staatsangehörigen lag 2021 bei 10 Personen und damit deutlich niedriger als in den Vorjahren (zum Vergleich 2020: 15 Einbürgerungen; 2019: 40 Einbürgerungen).

Von den im Jahr 2021 in Thüringen eingebürgerten Personen waren 195 bzw. 23 Prozent unter 18 Jahren alt (2020: 130 Personen bzw. 18 Prozent). Der Großteil mit 525 Personen bzw. 62 Prozent war zwischen 18 bis unter 45 Jahren alt (2020: 425 Personen bzw. 60 Prozent). In der Altersgruppe der 45- bis unter 60-Jährigen ließen sich 100 Personen einbürgern, was einem Anteil von 12 Prozent entspricht (2020: 120 Personen bzw. 17 Prozent). 25 Personen bzw. 3 Prozent waren bereits 60 Jahre und älter (2020: 35 Personen bzw. 5 Prozent). Der Anstieg bei den Personen unter 45 Jahren ist fast ausschließlich auf den Anstieg der Einbürgerung von syrischen Staatsangehörigen zurückzuführen. Rund 97 Prozent der 2021 in Thüringen eingebürgerten Syrerinnen und Syrer waren jünger als 45 Jahre.

Zum Zeitpunkt der Einbürgerung lebten 2021 insgesamt 405 Personen noch keine 8 Jahre in Deutschland. Dies entspricht einem Anteil von 47 Prozent an allen Einbürgerungen. Im Vergleich zum Vorjahr stellt dies eine Steigerung um 140 Fälle bzw. 52 Prozent dar. 290 Personen (34 Prozent) hielten sich zum Zeitpunkt der Einbürgerung 8 bis 14 Jahre in Deutschland auf (2020: 280 Einbürgerungen) und 155Personen (18Prozent) lebten bereits 15oder mehr Jahre in diesem Land (2020: 160 Einbürgerungen). Der Anstieg bei den Einbürgerungen mit weniger als 8 Jahren Aufenthaltsdauer ist wiederum fast ausschließlich auf den Anstieg der Einbürgerung von syrischen Staats- angehörigen zurückzuführen. Bei rund 88 Prozent der Einbürgerungen von Syrerinnen und Syrern lebten die Personen noch keine 8 Jahre in Deutschland.

Zum Zeitpunkt ihrer Einbürgerung hatten 150 Personen ihren Wohnsitz in der kreisfreien Stadt Erfurt, gefolgt von der Stadt Jena mit 70 Personen und dem Wartburgkreis mit 65 Personen. Die wenigsten Einbürgerungen gab es im Landkreis Sömmerda (5 Personen), gefolgt vom Landkreis Altenburger Land und dem Kyffhäuserkreis mit jeweils 10 Personen.

Alle Ergebnisse der Einbürgerungsstatistik ab dem Berichtsjahr 2018 wurden einem Geheimhaltungsverfahren unterzogen, bei dem alle Fallzahlen auf das nächstgelegene Vielfache von 5 gerundet wurden. Infolgedessen können bei Summenbildung Differenzen auftreten.

Die amtliche Einbürgerungsstatistik erhebt die Zahl der im Berichtsjahr abgeschlossenen Einbürgerungsverfahren. Die Antragsstellung kann bereits vor dem Berichtsjahr stattgefunden haben. Pandemiebedingt kam es in den Jahren 2020 und 2021 teilweise zu verlängerten Wartezeiten und Verfahrensdauern. Im Rahmen der Kontaktreduzierung konnten in den Einbürgerungsbehörden oder in den Behörden, Botschaften und diplomatischen Vertretungen, welche zur Beschaffung notwendiger Unterlagen aufgesucht werden müssen, weniger Termine vergeben werden. Zeitweise konnten über Monate hinweg keine Einbürgerungs- oder Sprachtests durchgeführt werden. Teilweise mussten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einbürgerungsbehörden andernorts aushelfen, um die Folgen der Pandemie zu bewältigen. Nachholeffekte im nächsten Jahr sind zu erwarten. Die Ergebnisse sind daher nur eingeschränkt mit den Vorjahresergebnissen vergleichbar.