CDU-Kreistagsfraktion startete Sommertour

Muss Klettenberger Freibad geschlossen werden?

Dienstag
26.04.2022, 08:46 Uhr
Autor:
psg
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Das Freibad in Klettenberg wurde 1969 eingeweiht. Weitgehend in Eigenleistung errichtet, soll in diesem Jahr das Bad geschlossen bleiben. Das und mehr beschäftigt aktuell die Bürgerinnen und Bürger in der Einheitsgemeinde Hohenstein...

CDU-Kreistagsfraktion informierte sich in Klettenberg. (Foto: nnz) CDU-Kreistagsfraktion informierte sich in Klettenberg. (Foto: nnz)
Im westlichen Teil des Landkreises Nordhausen ist es das einzige Freibad. Und nun die Schließung. "Wir wollen uns damit nicht abfinden, denn, was erst einmal geschlossen ist läuft schnell Gefahr, es auch für immer und ewig zu bleiben", sagt der Ortsteilbürgermeister von Klettenberg, Uwe Petri.

Die Folie, die das große Becken abdichtet, ist an mehreren Stellen undicht. Eine umfangreiche Erneuerung oder Sanierung ist nicht in Sicht, obwohl die jährlichen Kosten für den Betrieb und die Unterhaltung im Haushalt eingestellt seien, war gestern Nachmittag im Vereinsraum der Gemeinde zu hören.

Dorthin hatte die Kreistagsfraktion der CDU eingeladen, um mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen. "Wir sind froh, dass es nun wieder möglich ist, direkt den Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern aufzunehmen, für die wir politisch verantwortlich sind", sagt Fraktionsvorsitzender René Fullmann zur Begrüßung. Einerseits wollen er und seine Fraktionskollegen jede Menge Themen aufsaugen, mit denen sich die Einwohner beschäftigen. Andererseits sollen aus den Gesprächen Möglichkeiten der Unterstützung abgeleitet werden.

Hinsichtlich des Freibades war die vor Ort schon möglich. Bei der Besichtigung stellte sich heraus, dass die defekten Stellen durchaus wieder geklebt und/oder verschweißt werden können. Frank Rostek, Bürgermeister in Bleicherode, bot hier seine Unterstützung an. Angeregt wurde zudem, dass der ehrenamtliche Bürgermeister der Einheitsgemeinde Hohenstein, Jens Sauer, Fördermittel für eine umfassende Sanierung des Freibades beantragen soll.

Für die Mitglieder der Fraktion war es schwer vorstellbar, dass dieses Freibad für immer geschlossen werden soll, wo doch in Klettenberg eine neue Grundschule gebaut werden soll.

Und zu dieser Grundschule gehört dann auch die Turnhalle, die sich in kommunalem Besitz befindet, doch aktuell nur bedingt nutzbar sei. Darauf verwies mit Herr Fliegel der langjährige Vorsitzende des Klettenberger Tischtennisvereins. Der will die Turnhalle wieder als Trainingsstätte nutzen, doch die bisherigen Bauarbeiten haben ihre Spuren in der Halle und im Sanitärbereich hinterlassen. Ob die Arbeiten weitergehen, sei momentan ungewiss.

Das waren nur einige der Probleme, die gestern den Fraktionären der CDU genügend Input gegeben haben. Weitere Themen waren der Ausbau des Radwegesystems im westlichen Teil des Landkreises Nordhausen sowie die Bereitstellung von Bauland für junge Familien.

Letzteres sei zwar ein Thema, aber kein Problem, war zu hören. Aktuell laufen zum Beispiel die Planungen für 50 Eigenheimplätze im Ortsteil Mackenrode. Und das noch zu einem Preis von 25 bis 30 Euro je Quadratmeter.

Für die Menschen, die sich für die Entwicklung der Hohensteiner Einheitsgemeinde interessieren, schwebt in Richtung der Kreistagspolitik eine deutliche Erwartungshaltung. Die christdemokratische Fraktion des Kreistages kennt nun die Probleme und muss in absehbarer Zeit einfach "liefern". So funktioniert nun mal kommunale Politik.
Peter-Stefan Greiner