Zahl der Feldhasen nimmt ab

Der Osterhase auf dem Rückzug

Sonnabend
09.04.2022, 07:00 Uhr
Autor:
red
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In den vergangen zehn Jahren ist der Bestand der Feldhasen in Deutschland weiter dramatisch zurückgegangen. Darauf weist Lovis Kauertz, Vorsitzender von Wildtierschutz Deutschland hin...

„Ein starkes Indiz dafür sind die jährlich im Rahmen der Jagd getöteten Tiere, die auch das sogenannte Fallwild, also z.B. Verkehrsopfer, beinhalten. So wurden 2011 noch 367.000 Tiere gezählt, während es 2021 nur noch 145.000 waren. Von der Jägerschaft verbreitete Zahlen, die einen angeblich positiven Entwicklungstrend wiedergeben, sind irreführend und dienen wohl allein dazu, die Öffentlichkeit zu täuschen.“

Der Osterhase auf dem Rückzug (Foto: Wildtierschutz Deutschland) Der Osterhase auf dem Rückzug (Foto: Wildtierschutz Deutschland)


Allein in NRW ist die Hasenstrecke in den letzten zehn Jahren um etwa 77 Prozent von einst 127.000 auf 29.000 zurückgegangen, in Niedersachsen um 68 Prozent von 88.000 auf 28.000. Und das ist keineswegs auf eine jagdliche Zurückhaltung, sondern vielmehr auf die Zerstörung von Lebensräumen und Nahrungsgrundlagen durch Landwirtschaft und Versiegelung zurückzuführen.

Bundesweit gilt der Feldhase gem. der aktuellen Roten Liste der gefährdeten Tierarten als im Bestand gefährdet. Die Jagdverbände betonen zwar unermüdlich, dass sie den Feldhasen, dort wo er ihnen gefährdet erscheint, jagdlich schonen. Tatsache ist aber, dass nach wie vor weit über 100.000 dieser Tiere – und das sind dann die, die sich reproduzieren könnten – erschossen werden.