Fernschilds goldenes Tor entscheidet Kurstadtderby

Fünfter Sieg in Serie für die Preußen

Sonntag
03.04.2022, 09:40 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
SV Blau-Weiß Bad Frankenhausen 0:1 (0:1)

Dieses Thüringenliga-Spiel wird sicherlich nicht in die Geschichtsbücher eingehen, aber darum geht es wohl auch nicht in diesen Zeiten, wo der Kader immer erst am Spieltag feststeht. Am Ende steht der fünfte Sieg in Folge für den FSVP...

Dank des goldenen Tors von Nando-Pascal Fernschild feiern die Preußen schon den fünften Sieg in Serie (Foto: B.Harbauer) Dank des goldenen Tors von Nando-Pascal Fernschild feiern die Preußen schon den fünften Sieg in Serie (Foto: B.Harbauer)


Beide Mannschaften mussten eine Vielzahl an Spielern ersetzen (Jäger, Fiß, Moschkau, C. Weis, Kumm, L. Weis, Deist, Karbstein auf Preußen-Seite, Kammlott, Griebel, Ränke, Teske, Schneegaß, Weber, Ströhr, Langner auf BW-Seite), so dass beidseitig keine eingespielten Formationen auf dem Kunstrasenplatz im Stadion an der Wipper bei ungemütlichen Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt aufliefen.

Die Gastgeber verbarrikadierten sich vom Anstoß weg um den eigenen Sechzehner und waren einzig auf Konter aus. Preußen hatte nicht unbedingt mit dieser Zurückhaltung gerechnet, aber das hatte man sich wohl durch die letzten Ergebnisse erarbeitet. Und so setzte man sich zunächst in der Hälfte der Frankenhäuser fest und suchte nach Lücken. Fernschilds Direktabnahme ging drüber (3.), Velandias Maßflanke nimmt Linz per Kopf, ans Außennetz (8.). Erster Gang über die Mittellinie der Gastgeber in Minute 12, Auerbach serviert auf den völlig freien Keil, Geißler mit einem Riesenreflex verhindert den Einschlag, Glovers Nachschuss geht drüber.

Dann wieder die Preußen, Müller zwingt Keeper Tiffert zu einer Glanztat (17.), ebenso hält er Fingers direkten Freistoß in großem Stil (21.). Der junge Glover auf der rechten Seite der Gastgeber liefert sich Klasse-Duelle mit Hermes und setzt sich einige Male stark in Szene, seine Flanke verpasst Auerbach nur um Zentimeter am zweiten Pfosten (24.). Finger schloss seinen Kopfball auf der Gegenseite zu direkt ab, eine Eingabe wäre hier besser gewesen (26.).

Auf beiden Seiten wurde zweimal im Mittelfeld ordentlich hingelangt (Bödger/Wiegel), doch der souveräne Schiedsrichter Drobe hatte alles im Griff, beruhigte die Gemüter und kam im ganzen Spiel ohne Gelbe Karte aus. Dann die spielentscheidende Szene, Müller legt den Ball von links nach innen, von einem Abwehrbein springt das Leder zum freien Fernschild, der überlegt mit dem Innenrist ins obere Eck schiebt zum 0:1 (33.). Die Preußen nun oben auf, bis zur Halbzeit hatten sie die absolute Spielkontrolle ohne sich jedoch große Gelegenheiten zu erspielen.

Kein Grund zum Umstellen für Trainer Wirth, er warnte aber auch davor, sich auf Grund des Spielstands zurückzuziehen. Aber es gelang nicht mehr, die spielerische Dominanz zu halten, vieles blieb Stückwerk. Eine Flanke von Velandia erreichte Wiegel, der aber zu umständlich agierte im Abschluss (53.). Und die Gastgeber werden mutiger, immer wieder geht es jetzt über rechts, Glover mit Tempo und einige Male mit guten Flanken. Eine lässt Geißler unnötigerweise vor die Füße von Auerbach fallen, der eigentlich nur Danke sagen und einschieben muss. Doch er knallt die Kugel mit vollem Risiko aus sechs Metern drüber (65.). Da hatte man richtig Dusel.

Auch wenn man die ganz dicken Gelegenheiten bis zum Ende wegverteidigen kann, so richtig souverän wirkte das alles nicht, man merkte hier in manchen Situationen das Fehlen der erfahrenen Kerle. Zum Ende hin versuchten es die Gastgeber mit der Brechstange, immer wieder lange Bälle in den Sechzehner und den zweiten Ball richtig Tor. Siebenhüners Volleyabnahme aus 30 Metern senkte sich gefährlich, ging aber Zentimeter übers Dreiangel (86.). Auch Schmidt zielte aus gut zehn Metern zu hoch (87.). Der immer noch leicht angeschlagene und dennoch eingewechselte Engel hätte den Sack zumachen können, Velandias Maßflanke setzte er freistehend ans Lattenkreuz (89.). Nach zwei Nachspielminuten war dann endlich Schluß.

Wenn man oben stehst, gewinnt man so ein Spiel und Fernschild markiert wie schon im Hinspiel den Entscheidungstreffer. So bleibt Frankenhausen für die Preußen einmal mehr eine beliebte Auswärtsfahrt, in sechs Spielen gab es fünf Siege und ein Remis an der Wipper. Mit nun 29 Punkten sind die Preußen in den Top-3 und freutensich auf das nächste Heimspiel gegen Eintracht Sondershausen, die heute ebenso an ihrer Erfolgsserie geschraubt haben und seit sechs Spielen ungeschlagen sind. Sicherlich dann wieder mit veränderter Besetzung in dieser Zeit.

Tor: 0:1 Fernschild (33.)

Zuschauer: 72
FSV Preußen: Geißler, Velandia, Domeinski, Harnisch, Hermes, Franke (86. Engel), Müller, Fernschild, Linz (76. Wurschi), Wiegel (90. Stöber), Finger
Benno Harbauer