Segnungen in Elende

Valentinssegen berührt die Liebenden

Montag
21.02.2022, 18:59 Uhr
Autor:
red
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Selten habe sie in so viele berührte Gesichter blicken können, wie an diesem Valentins-Montag in der Rosenkirche, erzählt Regina Englert vom Gemeindekirchenrat bewegt. Allein zur Segnung am Abend sind rund 30 Menschen nach Elende gekommen...

Die Idee für diesen besonderen Tag in der Rosenkirche kommt von Pfarrer Michael Steinke. Eine „Dank-Stelle“ für Lieblingsmenschen in der offenen Kirche ist seine zündende Idee. Superintendent Andreas Schwarze und Theologiestudent Kevin Hosmann erweitern sie um die persönliche Segnung bei Kerzenschein am Abend. Und die Liebenden kommen teils von überraschend weit her - Nordhausen, Werna, Windehausen, Ellrich,… Genauso vielfältig sind ihre Gründe zur Segnung in die ehemalige Wallfahrtskirche zu fahren.

Die einen feiern ihren 62. Hochzeitstag und sind dankbar genau an diesem Tag persönlich gesegnet zu werden. Tiefe Liebe spiegelt sich in den Augen der Eheleute. Andere haben ihren Lieblingsmenschen mit der Fahrt zur Segnung überrascht. Wieder andere lassen sich mit der ganzen Familie segnen. Sie alle sind berührt, das ist nicht zu übersehen.

„Was für ein Geschenk in solche Augenpaare blicken zu dürfen“, freut sich Englert. Andreas Schwarze und Kevin Hosmann nehmen sich viel Zeit zuzuhören und ganz persönlich zu segnen. Derweil läuft leise Musik im Hintergrund, die Kirche leuchtet im warmen Kerzenschein, Blumentöpfchen als Herzen drapiert sorgen für bunte Fröhlichkeit. Rechts und links des Altars wird oftmals gleichzeitig gesegnet. „Dieses Bild werde ich nie vergessen. Es liegt so viel Liebe und Kraft in der Luft“, schwärmt Regina Englert. Unzählige Kerzen brennen an diesem Valentinstag in der Rosenkirche.

Viele haben die offene Kirche schon tagsüber besucht, sich Blumen, Liebesbriefpapier, Schokolade zum Teilen und andere kleine Überraschungen mitgenommen. Die Primeltöpfchen im Altarraum haben mit Unterstützung der Gärtnerei KulturFloral Srocke aus Bleicherode ihren Weg in die Kirche gefunden. Regional ohne lange Transportwege und als länger währende Erinnerung zum Einpflanzen. Es ist ein erster Versuch für die kleine Gemeinde zur Valentinssegnung einzuladen. Dass der Tag zu einem solch schönen Erlebnis für alle Beteiligten wird, macht Mut immer mal wieder neue Wege zu gehen.

Für die Zukunft träumt Englert von viel mehr solcher Segnungen. Segnungen, die die ganze Vielfalt der Liebe sichtbar machen, wie sie sagt. Segnungen in Kirchen und auf Marktplätzen von vielen Händen für alle. Und von Segnungen auch für Menschen, die nicht mit einem Lieblingsmenschen im Leben unterwegs sind. Ob aus freier Entscheidung oder ungewollt. „Auch für sie können wir, vielleicht an einem anderen Tag, einen geschützten Raum zur persönlichen Segnung finden“, ist sie überzeugt. Vielleicht kombiniert mit einem gemeinsamen Essen? Ideen gibt es bereits viele.