Protest wird lauter

Wie jeden Montag versammelten sich auch heute wieder über einhundert Menschen, um bei einem gemeinsamen Spaziergang ihren Protest gegen die Coronapolitik der Regierungen auszudrücken. Eines war heute jedoch anders …


Bereits gestern hatten sich etwa vierzig Spaziergänger an der Marktkirche in der Altstadt eingefunden, um sich quasi für den traditionellen Montagsspaziergang schon einmal warm zu laufen. Heute waren erstmals mehrere Trommeln, diverse Trillerpfeifen, Hupen und Rasseln im Zug, der unüberhörbar seinen Weg am Stadion der Freundschaft und der Friederikentherme entlang nahm, um dann durchs Klagetor und am Rosengarten vorbei schließlich wieder in die Altstadt zurückzukehren. Polizeibeamte waren in Bad Langensalza nicht begleitend vor Ort; offensichtlich sahen die örtlichen Ordnungshüter anders als heute in Mühlhausen kein großes Gefahrenpotential in den friedlichen Spaziergängern

Auffällig viele junge Leute waren dabei, aber auch wieder Paare und ganze Familien, die sich über die Corona- Situation austauschten und trotz der hoffnungsvollen Nachrichten des Tages über eine Lockerung der Maßnahen skeptisch blieben, ob die von ihnen erwünschte Wiederherstellung der Bürgerrechte auch tatsächlich umgesetzt würde. Bis das nicht geschehen sei, werden sie weiter demonstrieren, so der Tenor der Teilnehmer, die auf ihrem Weg auch Parolen wie „Impfzwang, Untergang“ skandierten. Angesichts der freundlicher werdenden Temperaturen dehnte sich der Spaziergang auch wieder aus und dauerte weit länger als eine Stunde, wie es in der Vergangenheit die übliche Zeitspanne war.

Thüringenweit waren für heute in achtzig Orten Proteste angekündigt. Bereits am Wochenende waren deutschlandweit wieder Zehntausende Menschen auf den Straßen.
Olaf Schulze