Neues vom THC

Über den Jahreswechsel ein Zeichen setzen

Montag
27.12.2021, 20:28 Uhr
Autor
red
veröffentlicht unter:
Die Feiertage waren gefühlt so kurz wie nie zuvor, schon am 26. Dezember begann beim Thüringer HC der Trainingsalltag und die Vorbereitung auf die zwei richtungsweisenden Spiele über den Jahreswechsel...

Es geht am Mittwoch, den 29. Dezember um 19:30 Uhr zum Mitbewerber um einen Platz um die Teilnahme in der EHF Europa League, die Sport Union Neckarsulm. Nur vier Tage später, am kommenden Sonntag, um 15:00 Uhr empfangen wir in der Salza-Halle den VfL Oldenburg. Zwei ganz wichtige Spiele, die darüber entscheiden, ob der THC in der Spitzengruppe der HBF bleibt oder hoffnungslos ins Mittelfeld abrutscht.

Rückblick:
Eigentlich wäre alles so schön gewesen, wenn da nicht am letzten Spieltag vor der WM-Pause diese schmerzhafte Niederlage gegen die SV Union Halle-Neustadt gewesen wäre. Selbst Herbert Müller war angesichts dieses Tiefpunktes der Saison so geschockt, dass er keine Erklärung für den Auftritt seiner Mädels fand. “Wir waren nach dem letzten Spiel gegen Halle-Neustadt sehr enttäuscht. Wir müssen gucken, dass wir die alte Heimstärke wieder aufs Parkett kriegen. Wir haben momentan fünf Minuspunkt und alle haben wir zu Hause gelassen. Das ist natürlich enttäuschend.”
Klar, der Gegner hat sein stärkstes Spiel der Saison gezeigt, aber das wussten wir, dass da ein ehrgeiziges Team kommt, das die Niederlage gegen den THC im Pokal schon nicht mehr im Kopf hatte. Trotz eines guten Starts in die Partie riss bei der THC-Mannschaft Mitte der ersten Halbzeit der Spielfaden, häuften sich die Fehler, und dann kam immer mehr Wurfpech dazu; es steigerte sich die Torhüterin von Halle zu einer Weltklasse-Leistung und so war die Niederlage mit wachsender Spielzeit nicht mehr zu verhindern. Diese Minuspunkte tun verdammt weh und verkürzen den Abstand zu den unmittelbaren Verfolgern.
Der dritte Tabellenrang ist das angesagte Saisonziel, deshalb gilt es jetzt konzentriert in den 9. und 10. HBF-Spieltag zu starten, um nicht weiter an Boden zu verlieren.

Rückblick zur WM:
Das Fazit fällt für Herbert Müller ernüchternd aus. Seine Teilnahme war fünf Stunden vor dem Abflug nach Spanien erledigt. Ein positiver Coronatest zwang ihn in die Quarantäne. “Das war ein Riesenschock und man muss sich da erst mal durchkämpfen. Auch waren die ersten zehn Tage für mich persönlich kein Spaß. Trotz doppelter Impfung hat es mich ziemlich erwischt. Ich war sehr ausgelaugt und müde und hatte mit den Symptomen zu kämpfen leider war es so, dass es mit Josefine Huber und Petra Blazek unsere zwei THC/Österreicherinnen ziemlich gebeutelt hat.”, so konnte er die WM mit seiner Austria-Auswahl nur vom Hotelbett aus verfolgen. Der Verantwortlichen setzten auf Helfried Müller auf der Trainerbank, da er die Spielerinnen aus seiner Tätigkeit im Trainerstab des ÖHB kannte. "Trotzdem muss ich aus österreichischer Sicht sagen, dass die Weltmeisterschaft sehr positiv verlaufen ist. Wir haben die Hauptrunde geschafft und haben uns da sehr anständig präsentiert. Die einzige THC-Spielerin, die tatsächlich auf dem Handballfeld präsent war, war Dominka Zachova. Auf sie bin ich sehr stolz. Sie hat eine gute und anständige WM gespielt, auch wenn die Tschechen mit dem Gesamtabschneiden nicht so ganz zufrieden waren.”

Über das DHB-Team, in der aktuell keine THC-Spielerin vertreten ist, sagt Herbert Müller: “Die deutsche Mannschaft ist erst mal marschiert. Sicherlich war es eine sehr dankbare Gruppe. Der Sieg gegen Ungarn war wichtig, um dann mit guten Selbstbewusstsein und Pluspunkten in die Hauptrunde einzuziehen.”
Die Hürden Dänemark und Spanien waren dann doch zu hoch für das DHB-Team, um am Ende sogar um eine Medaille mitspielen zu können. Der THC-Trainer sieht für die Zukunft großes Potenzial in der jungen Mannschaft und ist überzeugt, dass man in den nächsten Jahren noch viel Spaß mit der Nationalmannschaft haben wird. Besonders hob er Alina Grijseels hervor, die in der Nationalmannschaft gezeigt hat, dass sie für höhere Aufgaben prädestiniert ist.

Zum Spiel:
In den zurückliegenden Jahren gehörte die Phase nach der WM oder EM nicht zu den besseren des THC. Immer mal wieder hatte sich dabei der THC auch eine vermeidbare Niederlage eingefangen. Das schlechte Omen gilt es auszublenden. Mit Neckarsulm trifft der THC auf eine sehr spielstarke Mannschaft mit gut besetztem Kader unter der Leitung von Trainerin Tanja Logvin, die längst weiß, dass dieser THC zu schlagen ist. Das hat sich der THC ja nun selbst eingebrockt. “Auswärts hat sich die Mannschaft hervorragend präsentiert und ich hoffe natürlich, dass mit den drei Trainingseinheiten, die wir jetzt haben, wir uns auch in Neckarsulm schadlos halten können. Neckarsulm ist sicher ein Gegner, absolut auf Augenhöhe.”Nach der SG BBM Bietigheim, die Herbert Müller als den Topfavoriten dieser Saison ansieht, und dem BVB Dortmund sieht er seine Mannschaft neben Metzingen, Neckarsulm und Blomberg als eine Mannschaft, die die Plätze drei bis sieben untereinander ausspielen. Daher wäre ein Erfolg in Neckarsulm, gerade nach der Heimniederlage gegen Halle, doppelt und dreifach wichtig.
Das Spiel lenkt und treib Lynn Knippenborg an, die mit 48 Toren zurzeit auf Platz drei der Torjägerliste der HBF steht, vor unserer Lambrina Tsakalou. Sie gehört zu den sichersten Schützinnen von der Siebenmeterlinie und spielt bisher eine überragende Saison. Mit Sarah Wachter im Tor steht die Nummer drei der deutschen Nationalmannschaft. Der Rückraum rechts und links ist mit Irene Espinola-Perez und Nele Reimer, die aus Bietigheim zur NSU wechselte, prominent besetzt. Auf Linksaußen stürmt die Beste der Bundesliga auf dieser Position, Johanna Stockschläder und die torgefährliche Nathalie Hendrikse. Das wird ein schweres Auswärtsspiel und da sollte sich der THC einmal wieder von seiner spiel- und kampfstarken Seite zeigen, um für das Heimspiel gegen Oldenburg mental gut gerüstet zu sein.
“Wir wollen diese drei Trainingseinheiten nutzen, um gegen Neckarsulm 100%-ig fit zu sein und dort ein anständiges Auswärtsspiel abliefern. Im letzten Jahr hatten wir in Neckarsulm nicht den Hauch einer Chance, da heißt es jetzt für uns, uns besser zu präsentieren. Von daher eine schwere Auswärtshürde”

Zum Kader:
“Wir haben Probleme, weil wir nur sehr eingeschränkt trainieren konnten.”, sagt Herbert Müller. Speziell Josefine Huber und Petra Blazek konnten nach ihrer Coronaerkrankung noch gar nicht wieder trainieren. Laura Kuske war schon vorher betroffen. Bei der heutigen Nachuntersuchung bekamen Josefine Huber und die Laura Kuske die Freigabe, ab heute wieder am Training teilzunehmen und somit am Mittwoch im Aufgebot stehen zu können. Damit reist der THC mit nur einer Torfrau nach Neckarsulm, sollte Herbert Müller nicht noch irgendeine schnelle Lösung finden.
Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an Dr. med. Matthias Oehler, der sich um die Spielerinnen bemüht und die Mannschaft betreut.

Noch keinen Einsatz wird es für Emma Ekenman-Fernis geben. Sie ist nach ihrer OP noch nicht wieder fit und klagt noch über Schmerzen im Knie. Kim Braun befindet sich auf einem guten Weg, um mit der Mannschaft zu trainieren. Rinka Duijndam befindet sich noch erkrankt in ihrer Heimat. Wann sie wieder zum Team stoßen wird, ist noch nicht absehbar. Petra Blazek hat sich von ihrer Coronaerkrankung noch nicht erholt.
Der Tabellenletzte, der erste ungarische Liga Szombathelyi F ist an Luca Szekerczés interessiert. Nach Gesprächen mit der Spielerin und ihrem Berater wurde entschieden, dass die noch erkrankte Spielerin nicht noch mal für den THC auflaufen wird.
HaJo Steinbach/Bernd Hohnstein