Für Erwachsene haben sich in der Pandemie FFP2-Masken bewährt. Auch für den Nachwuchs werden bunt verpackte Masken angeboten, die FFP2-Schutz versprechen. Für Eltern stellen sich Fragen: Können Kinder sie bedenkenlos tragen? Fällt das Atmen damit leicht und welche FFP2-Maske für Kinder filtert Aerosole zuverlässig?...
Masken im Test (Foto: Stiftung Warentest)
Die Stiftung Warentest hat 15 Masken untersucht, die eine Eignung für Kinder suggerieren. Außerdem haben wir geprüft, ob sich die 3M Aura 9320+ auch für Kinder eignet. Sie war in unseren Tests von FFP2-Masken für Erwachsene die einzige mit einem besonders geringen Atemwiderstand.
Wer eine Maske trägt, sollte darunter gut Luft bekommen. Das gilt für Kinder erst recht.
Hoher Atemwiderstand, geringer Atemkomfort
Doch die schlechte Nachricht: Von allen geprüften Modellen bietet nur die Erwachsenenmaske von 3M einen Atemkomfort, der für Kinder okay ist, wenn sie die Maske nur kurzzeitig tragen. Alle geprüften FFP2-Kindermasken dagegen halten wir für wenig kindergeeignet. Ihr Atemwiderstand ist hoch, der Komfort beim Atmen gering.
Schlecht für den Dauereinsatz in der Schule
Dafür sind OP-Masken die bessere Wahl. Sie bieten zwar nur wenig Selbstschutz, schützen aber andere und schaden den kleinen Trägerinnen und Trägern nicht.
So können Sie Ihre Kinder schützen
Bei hohem Risiko.
Wo über kurze Zeit ein hohes Infektionsrisiko besteht, etwa in der vollen Bahn, können Kinder die Erwachsenenmaske 3M Aura 9320+ (2,12 Euro pro Maske) kurzzeitig tragen. Ihr Atemkomfort ist für Kinder okay, ihre Filterwirkung hoch. Und sie passt auch kleinen Köpfen. Erwachsene sollen FFP2-Masken maximal 75 Minuten tragen und dann eine Pause einlegen. Spätestens dann sollte auch für Kinder Schluss sein.
Für längere Einsätze.
Für den Schultag sind OP-Masken beziehungsweise ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz (MNS) die bessere Wahl. Durch sie können Kinder gut atmen, und sich zumindest gegenseitig schützen. Beim langen Tragen dieser Masken drohen keine Schäden. Für die Hygiene: Maske mindestens täglich wechseln.
Auf lange Sicht
Infektionsschutz und Atemkomfort – derzeit verfügbare Kindermasken gewährleisten das nicht gleichzeitig. Selbstschutz könnte eine Corona-Impfung bieten, die nun auch für bestimmte Fünf- bis Elfjährige von der Stiko empfohlen wird. Alle anderen Kinder dieser Altersgruppe können auf individuellen Wunsch sowie nach ärztlicher Beratung aber dennoch geimpft werden. Die ersten Kinderimpfstoffe, die niedriger dosiert sind als für Erwachsene, sollen Mitte Dezember in die Arztpraxen geliefert werden. Klar ist: Geimpfte und genesene Erwachsene schützen auch ungeimpfte Kinder.
Bei Vorerkrankungen.
Haben Kinder Vorerkrankungen der Atemwege oder ein schwaches Immunsystem, sollten Eltern mit dem behandelndem Arzt oder der Ärztin abklären, welcher Mundschutz sinnvoll ist.