So langsam, aber sicher kommt in der Stolberger Straße in Nordhausen neben dem Betongrau endlich die Farbe ins "Spiel", die dem Projekt eigentlich seinen Namen verliehen hatte. Das Grün...
Anbringen der grünen Fassadenteile (Foto: LA21)
GreenOne, so nannten die Verantwortlichen der WBG Südharz das Bauvorhaben, das in der Rolandstadt ein Novum darstellt. Viel Platz für eine ausufernde Grünanlage vor, neben oder hinter dem Mehrfamilienhaus bietet das innerstädtische Bauen ohnehin nicht.
Warum also das Grün nicht einfach an die Fassade bringen? Die Idee dazu hatte der Architekt Dr. Michael Flagmeyer und viel wurde in der nnz dazu bereits berichtet. Jetzt wird aus der Idee, aus dem Modell und der grafischen Darstellung endlich die Realität.
Die Unterkonstruktion ist bereits angebracht und seit dieser Woche sind die Mitarbeiter der Sempergreen-Gruppe aus den Niederlanden damit beschäftigt, die insgesamt 230 grünen Quadratmeter an die Fassade zu montieren. Dazu kommen rund 530 Quadratmeter auf dem Dach des Hauses mit insgesamt 14 Wohnungen.
Die Begrünung begleitet seit zwei Jahren das Landschaftsarchitekturbüro LA21 aus Nordhausen. Die Fachleute zeichnen somit für die Ausführungsplanung, die Ausschreibungen sowie für die Bauleitung verantwortlich. "Es werden vorgezogene, begrünte einzelne Paneele an der Fassade montiert. Diese sind mit einer Mischung aus immergrünen und sommergrünen Gehölzen, Stauden und Gräsern bestückt. Das alles steuert eine moderne App-gesteuerte Bewässerungstechnik mit Sensoren sowie einem Anschluss an die hauseigene Regenwasserzisterne", erläutert Landschaftsarchitektin Diana Moraweck von LA21.
Die Fassade wird grün... (Foto: LA21)
Die Vorteile dieser Konstruktion seien zum Beispiel eine sofortige Begrünung durch dieses spezielle System oder eine kurze Montagezeit von drei Wochen, inklusive der Unterkonstruktion. Im Frühjahr und im Herbst wird das gesamte Grün gepflegt. Den gezielten Rückschnitt oder eine notwendige Ergänzung der Pflanzen übernimmt die Gärtnerei Sauer aus Ellrich mittels eines Hubsteigers.
Peter-Stefan Greiner