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Lieber korrigieren als beharren

Mittwoch
24.03.2021, 19:13 Uhr
Autor:
psg
veröffentlicht unter:
Die Rücknahme der Osterruhe ist eine gute und sinnvolle Entscheidung. Diesen Mut wünscht sich ein Leser der Nordthüringer Online-Zeitungen öfters, nicht nur in der Corona Pandemie…


In unserem Land, der Bundesrepublik Deutschland, wurde nach 1945 als Wirtschaftsordnung die Soziale Marktwirtschaft etabliert. Diese verbindet die Freiheit des Marktes mit einem sozialen Ausgleich durch den Staat. Um dieses leisten zu können, erhebt der Staat Steuern. Wenn diese aber nicht für den sozialen Ausgleich und für notwendige Investitionen ausreichen, muss der Staat entweder Steuern erhöhen, Sozialleistungen kürzen oder sich Geld bei einem Dritten leihen. Das geschieht dann entweder durch Bankkredite, Staatsanleihen oder Ähnlichen. So entsteht dann die sogenannte Staatsverschuldung.

Nach den Maastrichter Konvergenzkriterien sollte diese 60% des Bruttoinlandsproduktes, also der Summer aller Waren und Dienstleistungen im Inland, nicht überschreiten. Aktuell liegt unsere Schuldenquote bei 69% und das entspricht etwa 2.278.000.000.000,00 Euro. Für dieses Jahr ist eine Neuverschuldung von 240.000.000.000,00 Euro beschlossen. Dieser Betrag ist natürlich dann noch zu addieren. Somit hätten wir bei gleichen BIP eine Schuldenquote von ca. 80%. Sollte Corona beding das BIP sinken viele die Schuldenquote entsprechen höher aus.

Aus diesem Grund sollten wir genau überlegen, für was die zusätzlichen Kredite genau genutzt werden und dieses Geld nicht nach dem Gießkannenprinzip verteilen. Auch ist es meines Erachtens sinnvoller, die Wirtschaft nicht herunter zu fahren, sondern kontinuierlich aufrecht zu erhalten und so Steuereinnahmen und ein hohes Bruttosozialprodukt zu sichern. Auch der Einzelhandel sowie das Gaststättengewerbe sollten hier nicht vergessen werden.
Ich glaube auch diese hatten im letzten Jahr bewiesen, dass sie sich an die veränderten Bedingungen angepasst und nicht der Urheber von Hotspots waren.

Denn wer wird das alles am Ende bezahlen? Natürlich wir alle, sämtliche Steuerzahler, Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Unternehmen und natürlich unsere Kinder und Enkelkinder.

Eines sollten wir nicht vergessen. Epidemien, Pandemien und Mutationen gab es schon immer und wird es auch immer wieder geben. Sie hießen Anfang des 20. Jahrhunderts Spanische Grippe (20 Mio. Tote), Mitte des Jahrhunderts Asiatische Grippe bzw. Honkong Grippe je 1 Mio. Tote weltweit. Auch in den 90er Jahren und 2012/13 gab es über je 8,5 Mio. Erkrankungen mit je 20.000 Toten und 2016/17 bzw. 2017/18 je 23.000 – 25.000 Tote.

Das ist natürlich alles sehr traurig. Aber wir sollten einen gesunden Menschenverstand walten lassen und uns vor Ansteckung durch geeignete Maßnahmen schützen. Wir dürfen eben nicht überreißen, unsere Wirtschaft ruinieren und die Bildung unserer Kinder und Enkel vernachlässigen. Denn das ist unsere Zukunft.
A. T., der vollständige Name ist der Redaktion bekannt