EVN kündigt neue Preise für Strom und Gas an:

Stabil und runter

Donnerstag
12.11.2020, 16:47 Uhr
Autor:
psg
veröffentlicht unter:
Die Energieversorgung Nordhausen wird ihren Kunden ab dem kommenden Jahr neue Preise für Strom und Erdgas anbieten. Nicht in beiden Segmenten ist mit einer Senkung zu rechnen. Die nnz hat heute nachgefragt…

Jede Menge Beratungsangebote (Foto: nnz) Jede Menge Beratungsangebote (Foto: nnz)
Die Gaspreise werden zum 1. Januar kommenden Jahres nicht gesenkt. Und das, obwohl die Einkaufspreise, die der regionale Energieversorger am Markt erlösen kann, durchaus nach unten gerutscht sind. „Eigentlich hätten wir unseren Kunden diese Senkung auch gern weitergeben wollen, doch diesem Ansinnen hat der Gesetzgeber einen Strich durch unsere Rechnung gemacht“, so Mario Laufer, der kaufmännische Geschäftsführer des kommunalen Unternehmens gegenüber nnz.

Der Strich durch die Rechnung ist ein Gesetz und hat verständlicherweise einen besonderen Namen: Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG). Darin enthalten ist die ab dem kommenden Jahr zu erhebende CO2-Abgabe auf fossile Brennstoffe, zu denen auch das Erdgas gehört. Es sind diese 25 Euro je Tonne, die für ein Zertifikat zu zahlen sind, und die sich auf die Kilowattstunde mit einem Mehr von rund 0,45 Cent auswirken werden. Das, mit Verlaub, ist jedoch der Anfang einer Spirale, die sich in den kommenden Jahren unaufhörlich weiter nach oben drehen wird. Was der Endkunde nicht nur am Gashahn, sondern auch an der Zapfsäule zu spüren bekommt. Das Ende vergangenen Jahres verabschiedete Klimaschutzpaket macht es möglich.

Doch Mario Laufer und der Leiter Vertrieb und Handel, Dirk Meißgeier, haben auch positive Nachrichten für die Endkunden der EVN zu verkünden. Für alle Stromprodukte wird es ab dem kommenden Jahr eine Senkung der Preise geben. Das werden laut Laufer 0,5 Cent (netto) je Kilowattstunde sein. „Wir konnten den Strom an der Börse deutlich niedriger einkaufen, als das noch vor Jahresfrist der Fall war“, konstatiert Laufer und nennt dabei eine Reduzierung von etwas mehr als 0,2 Cent je kwh. Bei einem 'Durchschnittsverbrauch von 2.000 kwh sind das 12 Euro weniger pro Haushalt. Möglich wurde das vor allem durch die politisch gewollte Senkung der EEG-Umlage und die minimale Senkung der Offshore-Umlage. Im Übrigen setzt sich der Strompreis, den die Kunden zahlen müssen, aus weiteren acht Bestandteilen zusammen.

Der deutsche Gesetzgeber wird in den kommenden Jahren weiter an der ökologischen Preisschraube drehen, der Einstieg bei den Zertifikaten von Kohlendioxid ist lediglich der Anfang. Über diesen Preisdruck will die Regierung Unternehmen und Bürger "ermutigen" oder zwingen, entweder alte Heizungsanlagen auszutauschen oder ein E-Auto zu kaufen. Am liebsten natürlich beides. Und für beides hat der Nordhäuser Energieversorger – neben den staatlichen Fördertöpfen – entsprechend weitere Programme im Angebot. Die reichen vom Programm für neue, umweltfreundliche und effiziente Heizungsanlagen, über einen Zuschuss für die Installation der passenden Ladetechnik für das eventuelle E-Mobil bis hin zum „E-Bike-Bonus".

Fragen und Beratungen dazu bieten die Fachleute des kommunalen Energieversorgers gern an. Und die sind zumindest kostenlos.
Peter-Stefan Greiner