Im Landkreis Nordhausen und Kyffhäuserkreis:

Krankenstand während Corona-Krise gestiegen

Donnerstag
12.11.2020, 16:46 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Der Krankenstand im Landkreis Nordhausen und im Kyffhäuserkreis ist im ersten Halbjahr 2020 gestiegen. Die Zahl der Erkrankungen nahm während der Corona-Pandemie im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozentpunkte zu...

Mit 6,3 Prozent gab es in der Region einen deutlich höheren Krankenstand als im Landesdurchschnitt (5,2 Prozent). Laut DAK-Gesundheitsreport waren damit an jedem Tag des ersten Halbjahres von 1.000 Arbeitnehmern 63 krankgeschrieben. Im gesamten Vorjahr 2019 betrug der Krankenstand im Landkreis Nordhausen und dem Kyffhäuserkreis 5,5 Prozent. Der höchste Krankenstand in Thüringen wurde 2019 mit jeweils 5,8 Prozent in Eisenach und dem Wartburgkreis sowie im Landkreis Schmalkalden-Meiningen verzeichnet, der niedrigste mit 4,9 Prozent in der Landeshauptstadt Erfurt.

Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit für den Landkreis Nordhausen und den Kyffhäuserkreis zeigt die Entwicklung des Krankenstandes im vergangenen Jahr und die wichtigsten Veränderungen im ersten Halbjahr 2020 auf. Hier wird deutlich, wie sich die Anzahl und Dauer der Krankschreibungen während der Corona-Krise in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres veränderten. Die psychischen Erkrankungen nahmen um 20 Prozent und damit neben den Verletzungen am stärksten von allen Diagnosen zu. Weniger Fehlzeiten entfielen dagegen auf Muskel-Skelett-Erkrankungen. Rückenschmerzen und Co. gingen um sieben Prozent zurück und verursachten erneut den größten Anteil am Krankenstand in der Region.

Besonders im Blickfeld stehen die Atemwegserkrankungen aufgrund der Regelung des Gemeinsamen Bundesausschusses, wonach sich Patienten mit leichten Erkältungssymptomen von März bis Ende Mai telefonisch krankschreiben lassen konnten. Die Auswertung des DAK-Gesundheitsreportes für die Landkreise Nordhausen und Kyffhäuserkreis zeigt, dass die Fehlzeiten bei Atemwegserkrankungen im Vergleich zum Vorjahr zwar um fünf Prozent zunahmen, aber immer noch unterhalb des Wertes aus dem Grippejahr 2018 lagen.

„Aus unserer Sicht ist das ein klarer Beleg dafür, dass einfache Lösungen für das Krankschreibungs-Geschehen sehr sinnvoll sind“, sagt Jörn Sola, Chef der DAK-Gesundheit in Sondershausen. „Wir müssen nicht nur bei COVID-19, sondern bei vielen Erkrankungen generell die Ansteckungsgefahr für das Praxispersonal und für andere Patienten mit bedenken. Wenn neue Formen der Kommunikation die persönliche Begegnung in der Arztpraxis ersetzen, ist das ein wichtiger Fortschritt.“

Drei Erkrankungsarten sorgten für mehr als die Hälfte der Fehltage
Der DAK-Gesundheitsreport für den Landkreis Nordhausen und den Kyffhäuserkreis analysiert neben dem ersten Halbjahr 2020 wie jedes Jahr auch die Fehlzeiten des vergangenen Jahres. Die Vollauswertung des gesamten Jahres 2019 zeigt, dass sich mehr als die Hälfte aller Fehltage auf drei Krankheitsarten zurückführen lassen. An erster Stelle stehen Muskel-Skelett-Probleme wie zum Beispiel Rückenleiden. Sie sind für knapp jeden vierten Fehltag von Beschäftigten in der Region verantwortlich. Danach folgen psychische Erkrankungen, zu denen Depressionen gehören, mit 18 Prozent. Atemwegserkrankungen stehen mit 15 Prozent an dritter Stelle.

„Mit unseren Analysen zum Krankenstand in den beiden Landkreisen setzen wir gezielt beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement an und bieten Arbeitgebern konkrete Hilfe,“ sagt Jörn Sola. „Unter dem Eindruck der Veränderungen erweitern wir unsere Online-Angebote für Beschäftigte und bieten Firmen in der Region Online-Workshops und Schulungen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, die gesundes Arbeiten im Homeoffice unterstützen“, so der DAK-Chef. Die Angebote sind ortsunabhängig, stehen als Bestandteil des betrieblichen Gesundheitsmanagements allen interessierten Arbeitgebern und Arbeitnehmern offen und werden stetig den aktuellen Entwicklungen angepasst.