Auch Schloss Sondershausen könnte betroffen sein. CDU-Fraktion befürchtet Zerschlagung der Schlösserstiftung. Kellner: "Residenzstiftung mit noch zu vielen offenen Fragen". Dazu diese Meldung der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag...
Mit Skepsis blickt die CDU-Landtagsfraktion auf die rot-rot-grünen Umbaupläne der Thüringer Stiftung Schlösser und Gärten. "Es sind noch zu viele Fragen offen. Wir sollten das Thema noch einmal ausführlich im zuständigen Landtagsausschuss beraten", sagt etwa der kulturpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Jörg Kellner. Von der Minderheitsregierung vorgeschlagen wird die Gründung einer Stiftung Thüringer Residenzkultur, in der die bisherige Schlösserstiftung aufgehen soll. Was aber passiert dabei etwa mit den Burgen und dem Kirms-Krackow-Haus in Weimar, die niemals Residenzen waren? Der Umbau der Stiftung darf laut Kellner nicht dazu führen, dass einige kulturhistorisch wertvolle Immobilien am Ende des Prozesses schlechter gestellt werden.
Umgekehrt müssten einige ebenso bedeutende wie sanierungsbedürftige Objekte in einer Residenzstiftung ihren Platz finden. Dazu zähle ich etwa Schloss Wilhelmsthal bei Eisenach oder das Altenburger Schloss, so Kellner. So wünschenswert die Sanierung dieser Schlösser auch sei, so unklar ist aber auch, woher das zusätzliche Geld hierfür genommen werden solle.
Ebenfalls kritisiert Kellner die von Staatskanzleiminister Hoff (Linke) vorgeschlagene Einverleibung der Museen in die neu zu gründende Residenzstiftung. Ich rechne nicht nur mit Wiederstand auf dem Gothaer Friedenstein. Eine zentrale Verwaltung aller Museen in den Residenzen schwächt letztlich die Standorte in den Regionen. Im Übrigen sei gerade die Kleinteiligkeit das was die Thüringer Residenzkultur so einzigartig mache. Eine zentrale Verwaltung all dieser Schlösser widerspreche somit der historischen Ausgangslage. Ohnehin müsse eine Entscheidung von so weitreichender Tragweite zusammen mit den bisherigen Trägern der Museen getroffen werden.
Irritiert zeigte sich Kellner darüber, dass im Vorfeld nicht mit der CDU über diese Pläne gesprochen wurde. "Minister Hoff hat offenbar aus seinen gescheiterten Verhandlungen um den Staatsvertrag zur Schlösserstiftung nichts gelernt", so Kellner.
So sehr Kellner die Intention der rot-rot-grünen Minderheitsregierung nachvollziehen kann, die Position der Anmeldung der Thüringer Residenzkultur durch eine solche Stiftung zu verbessern, so wenig nutze den Residenzen eine vorschnelle Entscheidung. Eine halbe Residenzstiftung wird niemals Weltkulturerbe werden, sagt Kellner.