Nordhausens renommiertes Planungsbüro arko Bauplanungen wird 30

Eine Erfolgsgeschichte seit drei Jahrzehnten

Donnerstag
28.05.2020, 19:00 Uhr
Autor
osch
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Am 1. Juni begeht ein profiliertes Nordhäuser Unternehmen seinen 30. Geburtstag, das in der Nachwendezeit auch zu einem Spiegelbild der Stadtentwicklung wurde und zahlreiche Spuren hinterlassen hat. Die arko Bauplanung GmbH...

Das arko-Team in der Riemannstr. 1 a (ganz links Michael Becke, ganz rechts Pia Wienrich) (Foto: arko) Das arko-Team in der Riemannstr. 1 a (ganz links Michael Becke, ganz rechts Pia Wienrich) (Foto: arko)


Ohne Telefon aber mit ganz viel Enthusiasmus stürzten sich noch vor Einführung der D-Mark im Frühsommer 1990 fünf Nordhäuser in die freie Marktwirtschaft. Sie gründeten am 1. Juni ein Architektur- und Konstruktionsbüro und nannten es, in der Hoffnung sich eine neue Existenz aufbauen zu können, schlicht arko (aus den Anfangssilben von Architektur und Konstruktion). Weil sie schon damals in ihrer Profession keine heurige Hasen mehr waren, überstanden sie die schwierigen Anfangszeiten in einem umfunktionierten Wohnzimmer mit Bleistift und Zeichendreieck durch kleine und kleinste Aufträge. Von dort aus schickten sie sich an, im Laufe der nächsten dreißig Jahre ein äußerst erfolgreiches Unternehmen zu werden und stolze 1800 Bau-Projekte zu betreuen.

Heute ist die arko Bauplanung GmbH die einzige noch aus dieser Gründerzeit existierende Firma ihrer Art in der Rolandstadt und wirkt längst über Stadt- und Kreisgrenzen hinaus. Aktuelle Großrojekte sind eine neue Rettungswache in Halle, das Kinderhospiz in Tambach-Dietharz und die Sanierung des Amtsgerichts in Sondershausen. „Prägend für unsere Firma war aber immer wieder das Südharz Klinikum, wo wir in 28 Jahren rund 300 größere und kleinere Projekte realisieren konnten“, blickt Gesellschafter und Geschäftsführer Michael Becke zurück. Seine Architekten- und Gesellschafterkollegin Pia Wienrich freut sich, wenn sie in der Stadt und anderswo eigene Arbeiten sieht. „Das ist immer wieder ein schönes Gefühl“, sagt sie, „und auch, dass uns Mieter und Bauherren nach vielen Jahren noch erkennen und begrüßen, macht uns sehr stolz.“

Kinderhospiz Mitteldeutschland in Tambach-Dietharz (Foto: arko) Kinderhospiz Mitteldeutschland in Tambach-Dietharz (Foto: arko)


Mehr als zwanzig Mitarbeiter beschäftigte arko in den zurückliegenden drei Dekaden. Zu Spitzenzeiten waren sechzehn Kollegen im Einsatz, von denen vier schon im Ruhestand sind. Die wenigste Zeit verbrachte eine junge Frau in der Firma, die ursprünglich Technische Zeichnerin lernen, dann aber doch lieber Thüringen als Polizistin schützen wollte. Heute bilden drei Architekten, drei Ingenieure, eine Designerin, ein Master of Science Bauingenieurwesen, eine Bauzeichnerin und eine Sekretärin das arko-Team.

Gut sichtbare Spuren haben die Mitarbeiter um Michael Becke und Pia Weinrich mit ihren Arbeiten hinterlassen, in den verschiedensten Branchen und mit den unterschiedlichsten Aufträgen. Die Firma arko kann von Altbausanierung bis Turnhallen, von Wohnbau bis Innenraumgestaltung alles projektieren, was ein Bauherr braucht. Dabei greift sie auf einen Erfahrungsschatz zurück, der von dem anarchischen Anfängen der Neunziger Jahre bis zur heutigen EU-genormten Globalisierung reicht. Etwas traurig ist Becke darüber, dass seiner Meinung nach in der Region immer weniger vertrauensvoll zusammen gearbeitet wird. "Wir haben uns aktiv in die Forcierung der Feuerwehrbaus und der Theatersanierung eingebracht und bis vor fünf Jahren auch kontinuierlich von der SWG und der Stadt Aufträge erhalten. Warum das heute nicht mehr geht, verstehe ich nicht", sagt er nachdenklich.

arko-Projekt: Wohn- und Geschäftshaus Töpferstr.41/42 (Foto: arko) arko-Projekt: Wohn- und Geschäftshaus Töpferstr.41/42 (Foto: arko)


An ein Ende des Planungsbüros denken die beiden Gesellschafter aber nicht und Michael Becke schaut gespannt in die Zukunft. „Die herrschende Pandemie wird uns wohl zu mehr Digitalisierung in allen Bereichen führen.“ Im Hinblick auf sein Unternehmen wünscht er sich für die Nach-Corona-Ära: „Gut wäre eine effiziente Regionalisierung mit mehr Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Alle reden momentan von Systemrelevanz. Für uns bedeutet das in erster Linie eine gesunde Natur in einer geschützten Umwelt“.
Olaf Schulze