12 Tonnen sind angekommen

Schwergewichtiger Zuwachs

Mittwoch
26.10.2016, 19:25 Uhr
Autor
red
veröffentlicht unter:
War der bisherige Fahrzeugbestand der Mitglieder des Ost Klassiker Klubs Wolkramshausen ausschließlich in den Kategorien Kräder und PKW angesiedelt, so war es auch nur eine Frage der Zeit, bis die Kategorie der Nutzfahrzeuge und gleich auch noch mit einem Giganten von LKW bedient wird...

Schwergewichtiger Zuwachs (Foto: Ost Klassiker Klub Wolkramshausen ) Schwergewichtiger Zuwachs (Foto: Ost Klassiker Klub Wolkramshausen )
Seit vielen Monaten geht Matthias Siebert mit dem Gedanken schwanger, seine aus ehemaligen russischen Fahrzeugen bestehende Fahrzeugsammlung, um einen der größten LKW des damaligen Ostblocks zu erweitern.

Wie alles bei Matthias Siebert, der ein echtes Talent in der Restaurierung von historischen Fahrzeugen des Ostens ist, kann es immer noch etwas größer, noch etwas ausgefallener werden. Mit seinem Tschaika GAS M 13 oder seinen Umbauprojekten, welche auch auf den speziellen Messen gezeigt wurden, erreichte er einen beachtlichen Bekanntheitsgrad in Deutschland aber auch im benachbarten Ausland.

Nach langen Recherchen, Planungen und Berechnungen, rollte nun heute ein KrAZ-255 B in seinen Werkstattbereich. Dieser gewaltige ehemals russische LKW (6x6), welcher in seinen technischen Parametern nur noch von dem tschechischen Tatra 813 (8x8), genannt auch Kolos bis zur Wendezeit übertroffen wurde, diente einst als mobile Radarstation zur gegnerischen Luftabwehr. Die Außenmaße dieses gewaltigen LKW von 8,5 m in der Länge, von etwas über 2,7 m in der Breite und über 3,1 m in der Höhe mit Kofferaufbau, sind für den normalen Betrachter doch sehr gewöhnungsbedürftig.

Die 12 Tonnen Leergewicht plus 7.5 Tonnen Nutzlast werden von einem 240 PS Achtzylinder Dieselmotor bewegt, der auch noch eine Anhängelast bis zu 30 Tonnen auf befestigten Straßen aufnehmen kann. Die 6 Räder, deren Reifendimension 1300 x 530 x 533 mm betragen, wirken aus der Sicht eines Fußgängers eher wie Straßenwalzen. Der durchschnittliche Dieselverbrauch auf befestigten Straßen soll 40 l/ 100 km ohne zusätzliche Beladung betragen. Die beiden Tanks des Fahrzeuges nehmen ca. 330 Liter Dieseltreibstoff auf.

Da sich das Fahrzeug, sprich die russische Militärtechnik, nach über 34 Jahren bei einem Kilometerstand von ca. 14.000 km noch in einem hervorragenden Zustand befindet, kann Matthias Siebert sofort mit der Realisierung seiner Pläne beginnen. Er will das äußere Erscheinungsbild des einstigen Militärfahrzeuges komplett erhalten bzw. bezogen auf die einstige Lackierung aufwerten.

Der gewaltige Kofferaufbau, der einst mit einer umfangreichen Radartechnik ausgestattet war und zusätzlich auch der Unterbringung der Besatzung diente, soll künftig als erweiterte Wohnzelle, für seine ausgedehnten Fahrten zu den entsprechenden Veranstaltungen genutzt werden.

Nach der Einschätzung von Matthias Siebert, ist der Umbau im Innenbereich des Kofferaufbaus als kpl. Wohnzelle technisch einfach zu verwirklichen. Für den ursprünglichen Zweck des Fahrzeuges, sind bis heute noch die Bettstellen, entsprechende hygenische Möglichkeiten, einschließlich einer leistungsfähigen Heizung sowie Schränke, Tische und Sitzgelegenheiten vorhanden. Die gesamte Innenausstattung soll ebenfalls komplett erhalten werden, so auch die Farbgebung und die russische Beschriftung.

Die bevorstehende Wintersaison wird Matthias Siebert nun dazu nutzen, diesem historische Militärfahrzeug ein neues Leben mit einem zivilen Charakter einzuhauchen, damit es im kommenden Frühjahr und Sommer auf einigen der bedeutenden Oldtimerveranstaltungen von Interessierten besichtigt werden kann.
Hubert Rein, Ost Klassiker Klub Wolkramshausen