Bud Spencer „Ich esse also bin ich“

Sonntag
16.11.2014, 11:12 Uhr
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Er ist einer unserer ganz grossen Helden, meist etwas brummig, dickköpfig, phlegmatisch, aber stets von gutherzigem Charakter, der oft an der Seite von Terence Hill in zahlreichen Hau-Drauf-Western- Komödien und Kriminalkomödien spielte und seine Gegner „schlagkräftig“ außer Gefecht setzte....


Bud Spencer (Foto: Verlag) Bud Spencer (Foto: Verlag) Aber Bud Spencer, (bürgerlich Carlo Pedersoli), der vor wenigen Tagen seinen 85. Geburtstag feierte, ist viel mehr als nur Film- und Fernsehschauspieler. Er war Stuntman und als Schwimmer in seiner Jugend sogar Olympiateilnehmer.

Außerdem ist er Sänger, Komponist, Fabrikant, Drehbuchautor, Modedesigner, Musikproduzent und Erfinder sowie Gründer der Fluglinie Mistral Air. Aber auch seit einiger Zeit erfolgreicher Buchautor und vor allem leidenschaftlicher Koch und dabei vor allem auch Genießer guten Essens.

Das Beides zusammen verbindet der sympathische Italiener nun in seinem neusten Buch „Ich Esse - Also bin ich“. Ein Buch, dass es so in der Form sicher noch nicht, und das macht es gerade so interessant, gegeben hat. Geschrieben ist es auf die gleiche lockere herzliche Art wie seine Biografie, allerdings ist es diesmal keine Biografie. Es ist ein wenig Kochbuch, aber auch ein wenig Geschichtsbuch.

Es ist anspruchsvoll und trotzdem macht es Spaß und ist leicht zu lesen und zu verstehen. Es erzählt die Leiden des Bud Spencer der gesundheitsbedingt auf Diät gesetzt wird. Ein Zustand der für ihn als begeisterten Genießer großer Essensportionen,
ein mittleres Desaster bedeutet. So beginnt das Buch gleich damit, dass er aus Hunger in die Küche geht, einen leeren Kühlschrank vorfindet …und schon beginnt der Ärger…

Vom Zustand seines leeren Magens verfolgt, bereitet es ihm nun wirre Träume, die ihn nachts lange unterhaltsame und sehr witzige Gespräche mit Galilei, Machiavelli, Kant, Sokrates, Platon, Voltaire, Schopenhauer, Freud, Rousseau, Epikur oder auch Konfuzius führen lassen. So„schlägt“ er sich intellektuell mit ihnen herum, wobei es natürlich fast immer ums Essen geht, das er natürlich für seine Gäste zubereitet, (die Rezepte u. Zutaten dazu werden aufgelistet). Dabei werden in den Gesprächen mit dem jeweiligen Philosophen natürlich auch deren „Denkanstöße“ und deren Einfluss auf die Menschheit besprochen.

So ist das ganze für den Leser sehr unterhaltsam. Es ist aber weder ein Roman, trotz Rezepten auch kein Kochbuch, sondern eine gute Mischung aus beiden, die Fans des schwergewichtigen Schauspieler sicher begeistern wird.
S. Peter