Schlechte Straßen und viel Verkehr

Donnerstag
13.11.2014, 21:30 Uhr
Autor
swi
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Die Kleine Garten Straße, die Straße am Sandplatz und die Teichstraße sind die „Problemzonen“ der Gemeinde Niedersachswerfen. Das wurde heute auf der Einwohnerversammlung deutlich...

Interessierte Einwohner (Foto: Sandra Witzel) Interessierte Einwohner (Foto: Sandra Witzel)

Im Kleinen Saal des „Sachswerfer Handwagens“ trafen sich heute die Gemeinderäte um Bürgermeister Stephan Klante, Ortsteilbürgermeister Ulrich Wilke und die Einwohner der Gemeinde Niedersachswerfen zur Einwohnerversammlung.

Zu Beginn informierte Klante die Bürgerinnen und Bürger über Investitionen in Harztor. Seit 25 Jahren schlummerte das Projekt „Busbahnhof“, sagte Stephan Klante. Aufgrund der Sparmaßnahmen in den Jahren 2012/ 2013 und durch eine Investitionspauschale des Landes kann nun mit der Erneuerung begonnen werden. Wir hätten gern in diesem Jahr begonnen, jedoch hat der Projektpartner, die Harzer Schmalspurbahnen GmbH, noch keine Fördermittelzusage. Klante rechnet mit dem Baubeginn im Frühjahr 2015.

Die Harztorinformation, die Zeitung für die Einwohner der Landgemeinde, wird im kommenden Jahr monatlich erscheinen. Das Blatt wurde erstmals mit der Gründung der Landgemeinde veröffentlicht und wird in der Verwaltungsgemeinschaft „Hohnstein/ Südharz“ in Zusammenarbeit mit dem Bürgerservice Harztor erarbeitet. Ab kommendem Jahr ist sie gleichzeitig das Amtsblatt der Verwaltungsgemeinschaft und wird auch über die Veranstaltungen in den Mitgliedsgemeinden informieren. Ansprechpartner für eine Veröffentlichung in der Harztorinformation, die von den Artikeln der Einwohner „lebt“, ist der Bürgerservice, informierte Stephan Klante.

Das ehrenamtliche Engagement in der Landgemeinde ist gewachsen, freute sich der Bürgermeister und berichtete vom ersten Feriencamp in der Landgemeinde, bei dem verschiedene Vereine zusammen arbeiteten. Der zweite Harztorlauf im kommenden Jahr wird in Sophienhof beginnen und in Niedersachswerfen enden, so lauten die Planungen. Mit einer Strecke von rund 21 Kilometern kann damit auch ein Teilmarathon im Südharz gelaufen werden.

Der Zustand der Straßen in Niedersachswerfen und die Verkehrsbelastung waren Themenschwerpunkte in der anschließenden Diskussion, an der auch Landtagsabgeordneter Siegfried Gentele (AfD) teilnahm. Er möchte die gewählten Südharzer Landtagsabgeordneten an einen Tisch bringen, um über die Zukunft und die Probleme in der Region zu diskutieren. Wir haben fünf Abgeordnete in Erfurt, da muss doch was möglich sein, erklärte Gentele.

Für die B 243 wird ein Nachtfahrverbot für LKWs gefordert. Als Ausweichstrecke kämen die Straßen von Niedersachswerfen nach Ellrich in Frage, hieß es auf der Einwohnerversammlung. Die Verkehrsbelastung wird weiter steigen, sagte Frank Henne, der seit 4 Jahren am Arree Eck wohnt. Im Eichsfeld reichen die Verkehrszahlen, die unter den gemessen Werten in Niedersachswerfen liegen, für eine Umgehungsstraße aus, entgegnete Bürgermeister Stephan Klante. Der Gemeinderat hat sich der Aufgabe angenommen und plant im kommenden Jahr zu diesem Thema eine Bürgerversammlung, zu der auch Verantwortungsträger des Straßenbauamtes Leinefelde geladen werden sollen.

Die Teichstraße in Niedersachswerfen wird wohl eines der kommenden Großprojekte der Landgemeinde. Neben dem Straßenzustand ist auch der Weg zur Schule nicht sicher. Die Überquerung der Northeimer Straße ist für die Kinder schwierig, da viele Autofahrer nicht die vorgeschriebene Geschwindigkeit einhalten. Der Bahnübergang der Deutschen Bahn in Richtung Teichstraße soll im kommenden Jahr erneuert werden, das wäre ein Anfang.

Auch die Straße vom Sandplatz zur Behre und die Kleine Gartenstraße sind in einem schlechten Zustand. Viele Schlaglöcher und keine Aussicht auf eine Besserung stören die Anwohner. Das Problem bei einem grundhaften Ausbau ist, dass die Anwohner einen Anteil bezahlen müssten, erklärte Stephan Klante. Da es wenig Anwohner gibt, wäre der Anteil der Finanzierung sehr hoch. Da muss noch eine Lösung gefunden werden.

Thema der Einwohnerversammlung war auch der geplante Radweg zwischen Niedersachswerfen, Harzungen und Neustadt. Auf der Sternenfahrt im März versprach Winfried Ludolph vom Nordthüringer Straßenbauamt, dass wenn alles gerichtliche geklärt wäre, der Bau sofort beginnen könnte. So ist es jetzt nicht mehr, sagte Bürgermeister Stephan Klante. Zwar wurde die Klage vom Straßenbauamt gewonnen und vom Kläger wurde keine Berufung eingelegt, jedoch überarbeitet das Land Thüringen derzeit eine Richtlinie für straßenbegleitende Radwege. Da den Radweg auch Fußgänger benutzen, sollen sich die Gemeinden mit rund 50 Prozent an den Kosten beteiligen. Genaue Zahlen konnte Klante noch nicht nennen, weil sie trotz Nachfrage noch nicht berechnet wurden. Vor der Überarbeitung der Richtlinie hätte das Straßenbauamt die Kosten zu 100 Prozent übernommen. Im Fördertopf war noch Geld für einen Radweg und der wird jetzt im Eichsfeld gebaut, stellte er traurig fest.
Sandra Witzel