Die Lust aufs Gewinnen
Hier gibt es einen mal anderen Bericht über das Schachspiel und Sie findet die Ausschreibung für das 27. CAPABLANCA SCHACHFESTIVAL in Bad Frankenhausen...
Müde, verschlafene Gesichter, schlecht gelaunte Erwachsene, der Geruch nach dünnem Kaffee und Reinigungsmitteln. Ein Morgen in der Grundschule. Dazwischen teils lärmende, teils lethargische Kinder, die sich noch nicht damit abgefunden haben, bald wieder still sitzen zu müssen, die mit Bauklötzen spielen oder ihr erstes Buch lesen. Vielleicht auch auf ihrem Gameboy daddeln. Und irgendwo, hinten in der Ecke, auf einem ranzigen Teppich, sitzen drei, vier Kinder um zweiunddreißig kleine Figuren die zu groß sind für das schwarz-weiße Brett, auf dem sie hin- und hergeschoben werden.
In neunundneunzig von hundert Fällen beginnt die Partie nun, indem ein Randbauer forsch ins Spiel gezogen, der Turm hinter diesem entwickelt wird, und dann – möglicherweise unterstützt durch die Dame – ein Amoklauf durch die ungeordneten Reihen des Gegners beginnt. Die Figuren stehen sinnlos verteilt auf dem Feld, und am Ende stellt sich – mehr durch Zufall als durch Können – heraus, wer mehr Akteure des Feindes aus dem Spiel nehmen konnte und nun zum halbwegs planmäßigen Mattangriff schreiten darf. Man schafft viele Partien dieser Sorte in der halben Stunde, bis es klingelt.
Allein aus der Kenntnis einiger einfacher Regeln heraus entwickelt sich auf dem Feld ein so erbitterter Kampf, dass nicht selten der Verlierer die Figuren durch den Raum wirft. Und hier, so scheint es, beobachtet man die ursprüngliche Faszination des Schachs: Die unbedingte Lust aufs Gewinnen, die Scham beim Verlieren (das Remis ist in dieser Phase noch nicht bekannt). Und vor allem: nicht die Lust aufs Besiegen eines anderen, oder die Scham, von gerade jenem vorgeführt worden zu sein. Nein, nur die dem Spiel an sich innewohnende Gefühlswelt tut sich hier auf. Geradezu zwangsläufig wird sich – bedingt durch diverse Misserfolge – der berühmte Randbauer aus dem Eröffnungsrepertoire verabschieden, der willige Schüler wird ein Buch zur Hand nehmen, um seinen Kenntnissen Namen zu geben und seine Unkenntnisse zumindest teilweise auszumerzen.
Die Lust aufs Gewinnen (Foto: Privat)
Er wird auch das Remis kennenlernen, er wird lernen, unter Umständen nur noch danach zu streben. Doch dabei sollte er – und hier scheiden sich die Schachspieler – nie vergessen, warum er dieses Spiel eigentlich immer und immer wieder neu beginnt: um zu Siegen. Die einzelne Partie zu gewinnen. Nicht, um am Ende mit einem halben Punkt Vorsprung in der Sonneborn-Berger-Halbdreiviertelwertung den vierten Platz zu sichern. Und gerade jene Spielkultur freut sich der Capablanca e.V. zu Bad Frankenhausen zweimal jährlich in seinen Turnieren und diensttäglich in seinen Schachabenden den verehrten Mitgliedern wie Gästen nahezubringen. Nicht zu predigen oder zu empfehlen, sondern nur vorzuleben. Wer das Turnier besucht, hat nicht das unbedingte Ziel, am Ende den Wanderpokal in die Höhe zu stemmen – angemerkt sei, dass solche Wünsche aufgrund eines einzelnen Herren selbstredend nicht in Erfüllung gehen würden. Stattdessen steht die Freude im Vordergrund – die Freude, jede einzelne Partie neu beginnen zu dürfen, die Freude, Überraschendes auf dem Feld zu zeigen und aus den Antworten zu lernen, die Freude, mit netten Menschen zwei Abende zu verbringen. Wer sich hier angesprochen fühlt, sei herzlich zum 27. Capablanca-Schachfestival am 28./29. November eingeladen.
Leander
In unserem Denkmal können Sie jedenfalls allem Vorgenannten, zudem dem Spaß, der Spannung und der Unterhaltung unmittelbar begegnen. Vielleicht ist es sogar eine Begegnung, die zum Mitmachen bewegt, zum Mitmachen beim Erhalt des „Chausseehauses“ oder zum Mitmachen in einem etwas anderen Verein.
Bis dahin: Dank für Ihr Interesse und eine Einladung. Zu einer kleinen Exkursion ins Chausseehaus. Immer dienstags, ab 19.30 Uhr. Weitere Informationen erhalten Sie unter der Tel-Nr. 034671/79585 oder unter www.capablanca-sehen.de.
An dieser Stelle noch ein herzliches Dankeschön an die Sponsoren des 26. CAPABLANCA-Schachfestivals im Juni, namentlich an
- die Kyffhäusertherme,
die freie Autoreparaturwerkstatt „Die Werkstatt“,
- Elektro Bracke, Heldrungen sowie an
- die Stadt Bad Frankenhausen
Demnächst findet das 27. CAPABLANCA SCHACHFESTIVAL in der Zeit vom
28.11.2014 - 29.11.2014 im Alten Chausseehaus, Seehäuser Str. 1, Bad Frankenhausen statt. Einzelheiten gibt es in der pdf-Datei:
Schachfestival - Anmeldung
Müde, verschlafene Gesichter, schlecht gelaunte Erwachsene, der Geruch nach dünnem Kaffee und Reinigungsmitteln. Ein Morgen in der Grundschule. Dazwischen teils lärmende, teils lethargische Kinder, die sich noch nicht damit abgefunden haben, bald wieder still sitzen zu müssen, die mit Bauklötzen spielen oder ihr erstes Buch lesen. Vielleicht auch auf ihrem Gameboy daddeln. Und irgendwo, hinten in der Ecke, auf einem ranzigen Teppich, sitzen drei, vier Kinder um zweiunddreißig kleine Figuren die zu groß sind für das schwarz-weiße Brett, auf dem sie hin- und hergeschoben werden.
In neunundneunzig von hundert Fällen beginnt die Partie nun, indem ein Randbauer forsch ins Spiel gezogen, der Turm hinter diesem entwickelt wird, und dann – möglicherweise unterstützt durch die Dame – ein Amoklauf durch die ungeordneten Reihen des Gegners beginnt. Die Figuren stehen sinnlos verteilt auf dem Feld, und am Ende stellt sich – mehr durch Zufall als durch Können – heraus, wer mehr Akteure des Feindes aus dem Spiel nehmen konnte und nun zum halbwegs planmäßigen Mattangriff schreiten darf. Man schafft viele Partien dieser Sorte in der halben Stunde, bis es klingelt.
Allein aus der Kenntnis einiger einfacher Regeln heraus entwickelt sich auf dem Feld ein so erbitterter Kampf, dass nicht selten der Verlierer die Figuren durch den Raum wirft. Und hier, so scheint es, beobachtet man die ursprüngliche Faszination des Schachs: Die unbedingte Lust aufs Gewinnen, die Scham beim Verlieren (das Remis ist in dieser Phase noch nicht bekannt). Und vor allem: nicht die Lust aufs Besiegen eines anderen, oder die Scham, von gerade jenem vorgeführt worden zu sein. Nein, nur die dem Spiel an sich innewohnende Gefühlswelt tut sich hier auf. Geradezu zwangsläufig wird sich – bedingt durch diverse Misserfolge – der berühmte Randbauer aus dem Eröffnungsrepertoire verabschieden, der willige Schüler wird ein Buch zur Hand nehmen, um seinen Kenntnissen Namen zu geben und seine Unkenntnisse zumindest teilweise auszumerzen.
Die Lust aufs Gewinnen (Foto: Privat)
Er wird auch das Remis kennenlernen, er wird lernen, unter Umständen nur noch danach zu streben. Doch dabei sollte er – und hier scheiden sich die Schachspieler – nie vergessen, warum er dieses Spiel eigentlich immer und immer wieder neu beginnt: um zu Siegen. Die einzelne Partie zu gewinnen. Nicht, um am Ende mit einem halben Punkt Vorsprung in der Sonneborn-Berger-Halbdreiviertelwertung den vierten Platz zu sichern. Und gerade jene Spielkultur freut sich der Capablanca e.V. zu Bad Frankenhausen zweimal jährlich in seinen Turnieren und diensttäglich in seinen Schachabenden den verehrten Mitgliedern wie Gästen nahezubringen. Nicht zu predigen oder zu empfehlen, sondern nur vorzuleben. Wer das Turnier besucht, hat nicht das unbedingte Ziel, am Ende den Wanderpokal in die Höhe zu stemmen – angemerkt sei, dass solche Wünsche aufgrund eines einzelnen Herren selbstredend nicht in Erfüllung gehen würden. Stattdessen steht die Freude im Vordergrund – die Freude, jede einzelne Partie neu beginnen zu dürfen, die Freude, Überraschendes auf dem Feld zu zeigen und aus den Antworten zu lernen, die Freude, mit netten Menschen zwei Abende zu verbringen. Wer sich hier angesprochen fühlt, sei herzlich zum 27. Capablanca-Schachfestival am 28./29. November eingeladen.
Leander
In unserem Denkmal können Sie jedenfalls allem Vorgenannten, zudem dem Spaß, der Spannung und der Unterhaltung unmittelbar begegnen. Vielleicht ist es sogar eine Begegnung, die zum Mitmachen bewegt, zum Mitmachen beim Erhalt des „Chausseehauses“ oder zum Mitmachen in einem etwas anderen Verein.
Bis dahin: Dank für Ihr Interesse und eine Einladung. Zu einer kleinen Exkursion ins Chausseehaus. Immer dienstags, ab 19.30 Uhr. Weitere Informationen erhalten Sie unter der Tel-Nr. 034671/79585 oder unter www.capablanca-sehen.de.
An dieser Stelle noch ein herzliches Dankeschön an die Sponsoren des 26. CAPABLANCA-Schachfestivals im Juni, namentlich an
- die Kyffhäusertherme,
die freie Autoreparaturwerkstatt „Die Werkstatt“,
- Elektro Bracke, Heldrungen sowie an
- die Stadt Bad Frankenhausen
Demnächst findet das 27. CAPABLANCA SCHACHFESTIVAL in der Zeit vom
28.11.2014 - 29.11.2014 im Alten Chausseehaus, Seehäuser Str. 1, Bad Frankenhausen statt. Einzelheiten gibt es in der pdf-Datei:
Schachfestival - Anmeldung