Beirat spricht sich entschieden gegen Schließung aus
Schule erhalten, Zukunft sichern
Der Beirat für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Bad Langensalza hat sich in seiner letzten Sitzung (einstimmig) gegen die vom Unstrut-Hainich-Kreis geplante Schließung der Grundschule im Ortsteil Thamsbrück ausgesprochen...
(v.l.n.r.): Andrea Röth-Wenkel - Lehrerin der GS Thamsbrück Nina Stelzer - Sprecherin des Beirats für Kinder, Jugend und Familie Felix Froeb - Sprecher des Beirats, Bianca Blümel Franco Mendes, Carolin Seigis, Franziska Möller - Sprecherin, Michelle Ammich (vorn), Antje Hibbeler (hinten), Rita Seeber, Eva Zöller - Schulleiterin der GS Thamsbrück. Im Bild fehlt: Tobias Benich (Foto: Beirat)
Die Schulnetzplanung des Landkreises sieht vor, die Schule ab dem Schuljahr 2027/2028 aufzugeben und die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Sonnenhof in der Kernstadt zuzuordnen.
Diese Entscheidung ist kurzsichtig, finanziell fragwürdig und sozialpolitisch nicht verantwortbar, erklärt Felix Froeb, einer der Sprecher des Beirats. Wir haben uns vor Ort ein eigenes Bild gemacht: Die Schule ist aktiv, engagiert, zukunftsorientiert und mit rund 100 Kindern keinesfalls unterbelegt. Sie deckt einen großen ländlichen Einzugsbereich ab und stellt ein zentrales Versorgungsangebot im Ort dar.
Eigeninitiative statt Resignation – Schule kämpft mit Ideen, nicht mit Parolen
Besonders beeindruckt zeigt sich der Beirat vom konstruktiven Ansatz der Schulleitung: Statt Alarmismus erleben wir dort lösungsorientiertes Denken, so Froeb. Es wird an einem realisierbaren Raumkonzept gearbeitet, das alle brandschutzrechtlichen Anforderungen erfüllt. Auch die Umstellung auf eine moderne Gasheizung wurde geprüft – der Anschluss liegt bereits am Gebäude. Es gibt ein Nutzungskonzept, das Drittmittel und Synergien erschließen könnte, z. B. durch eine Integration von VHS-Angeboten, Kulturvereinen und einem Hausaufgabenraum für Pendelkinder.
In der Schule gibt es aktuell 101 Schülerinnen und Schüler in sechs Klassen. Die Zahl der künftigen Einschulungen liegt stabil bei und über der erforderlichen Anzahl an Kindern pro Jahrgang – für ländliche Strukturen ein guter Wert. Das eigentliche Problem sind nicht die Schülerzahlen, sondern der Investitionsstau: Laut Landkreis belaufen sich die Sanierungskosten auf rund 42.000 Euro pro Kind – maßgeblich für Heizungsanlage und Brandschutz. Eine an sich schon fragwürdige Rechenweise für diesen elementaren Grundanker der Daseinsvorsorge.
Es ist nicht die Schule, die versagt hat – es ist die Politik, die jahrzehntelang notwendige Erhaltungsmaßnahmen aufgeschoben hat und eine Generalsanierung für die Zukunft in Aussicht gestellt hat. Diese Verantwortung wird nun auf dem Rücken der Kinder, Familien und Lehrkräfte abgeladen, so Franziska Möller, ebenfalls Sprecherin des Beirats.
Turnhalle gefährdet, Vereinsleben bedroht
Eine weitere zentrale Rolle spielt die umfassend sanierte Sporthalle: Aktuell ist der Landkreis Mieter – fällt die Schule weg, entfällt diese Nutzung. Die Stadt Bad Langensalza müsste die Halle übernehmen, kann dies jedoch angesichts ihrer Haushaltslage realistisch nicht leisten. Damit ist das kulturelle Rückgrat Thamsbrücks in Gefahr: Das Tambour Corps, der Thamsbrücker SV und vieles mehr – nahezu das komplette Vereinsleben des Ortsteils wäre betroffen. Diese Halle ist mehr als eine Schulsportstätte – sie ist ein sozialer Begegnungsraum, erläutert Nina Stelzer, eine weitere Sprecherin des Beirats für Kinder, Jugend und Familie.
Beirat fordert Kurswechsel
Der Beirat fordert vom Landkreis
• einen vollständigen und transparenten Finanzüberblick über alle Sanierungsbedarfe unter Darlegung auch vormals eingeplanter, sodann aber aufgeschobener Sanierungsmaßnahmen.
• die Prüfung eines gestuften Investitionsplans zur Substanzerhaltung.
• eine vertiefte Prüfung von Drittmittelfinanzierung durch Förderprogramme.
• sowie die Einberufung eines Runden Tisches über den reinen Schulaspekt hinaus mit Vertretern aller örtlich betroffenen Gruppen und Vereine zur Entwicklung nachhaltiger Lösungen vor Ort.
Die Schule ist kein Symbol, sie ist Infrastruktur. Wer heute Standorte in Dörfern aufgibt, darf sich morgen nicht über sinkende Zuzugszahlen, Vereinssterben und soziale Erosion wundern. Der Schulstandort Thamsbrück ist super aufgestellt, zukunftsorientiert und auch weiter entwicklungsfähig und -willig – das muss man als Landkreis jedoch auch erkennen wollen, sagt Froeb abschließend.

Die Schulnetzplanung des Landkreises sieht vor, die Schule ab dem Schuljahr 2027/2028 aufzugeben und die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Sonnenhof in der Kernstadt zuzuordnen.
Diese Entscheidung ist kurzsichtig, finanziell fragwürdig und sozialpolitisch nicht verantwortbar, erklärt Felix Froeb, einer der Sprecher des Beirats. Wir haben uns vor Ort ein eigenes Bild gemacht: Die Schule ist aktiv, engagiert, zukunftsorientiert und mit rund 100 Kindern keinesfalls unterbelegt. Sie deckt einen großen ländlichen Einzugsbereich ab und stellt ein zentrales Versorgungsangebot im Ort dar.
Eigeninitiative statt Resignation – Schule kämpft mit Ideen, nicht mit Parolen
Besonders beeindruckt zeigt sich der Beirat vom konstruktiven Ansatz der Schulleitung: Statt Alarmismus erleben wir dort lösungsorientiertes Denken, so Froeb. Es wird an einem realisierbaren Raumkonzept gearbeitet, das alle brandschutzrechtlichen Anforderungen erfüllt. Auch die Umstellung auf eine moderne Gasheizung wurde geprüft – der Anschluss liegt bereits am Gebäude. Es gibt ein Nutzungskonzept, das Drittmittel und Synergien erschließen könnte, z. B. durch eine Integration von VHS-Angeboten, Kulturvereinen und einem Hausaufgabenraum für Pendelkinder.
In der Schule gibt es aktuell 101 Schülerinnen und Schüler in sechs Klassen. Die Zahl der künftigen Einschulungen liegt stabil bei und über der erforderlichen Anzahl an Kindern pro Jahrgang – für ländliche Strukturen ein guter Wert. Das eigentliche Problem sind nicht die Schülerzahlen, sondern der Investitionsstau: Laut Landkreis belaufen sich die Sanierungskosten auf rund 42.000 Euro pro Kind – maßgeblich für Heizungsanlage und Brandschutz. Eine an sich schon fragwürdige Rechenweise für diesen elementaren Grundanker der Daseinsvorsorge.
Es ist nicht die Schule, die versagt hat – es ist die Politik, die jahrzehntelang notwendige Erhaltungsmaßnahmen aufgeschoben hat und eine Generalsanierung für die Zukunft in Aussicht gestellt hat. Diese Verantwortung wird nun auf dem Rücken der Kinder, Familien und Lehrkräfte abgeladen, so Franziska Möller, ebenfalls Sprecherin des Beirats.
Turnhalle gefährdet, Vereinsleben bedroht
Eine weitere zentrale Rolle spielt die umfassend sanierte Sporthalle: Aktuell ist der Landkreis Mieter – fällt die Schule weg, entfällt diese Nutzung. Die Stadt Bad Langensalza müsste die Halle übernehmen, kann dies jedoch angesichts ihrer Haushaltslage realistisch nicht leisten. Damit ist das kulturelle Rückgrat Thamsbrücks in Gefahr: Das Tambour Corps, der Thamsbrücker SV und vieles mehr – nahezu das komplette Vereinsleben des Ortsteils wäre betroffen. Diese Halle ist mehr als eine Schulsportstätte – sie ist ein sozialer Begegnungsraum, erläutert Nina Stelzer, eine weitere Sprecherin des Beirats für Kinder, Jugend und Familie.
Beirat fordert Kurswechsel
Der Beirat fordert vom Landkreis
• einen vollständigen und transparenten Finanzüberblick über alle Sanierungsbedarfe unter Darlegung auch vormals eingeplanter, sodann aber aufgeschobener Sanierungsmaßnahmen.
• die Prüfung eines gestuften Investitionsplans zur Substanzerhaltung.
• eine vertiefte Prüfung von Drittmittelfinanzierung durch Förderprogramme.
• sowie die Einberufung eines Runden Tisches über den reinen Schulaspekt hinaus mit Vertretern aller örtlich betroffenen Gruppen und Vereine zur Entwicklung nachhaltiger Lösungen vor Ort.
Die Schule ist kein Symbol, sie ist Infrastruktur. Wer heute Standorte in Dörfern aufgibt, darf sich morgen nicht über sinkende Zuzugszahlen, Vereinssterben und soziale Erosion wundern. Der Schulstandort Thamsbrück ist super aufgestellt, zukunftsorientiert und auch weiter entwicklungsfähig und -willig – das muss man als Landkreis jedoch auch erkennen wollen, sagt Froeb abschließend.