Nordhausen - Bochum

35 Jahre Freundschaft

Mittwoch
18.06.2025, 09:38 Uhr
Autor
red
veröffentlicht unter:
Die Stadt Bochum suchte nach dem Umbruch in der DDR eine Partnerschaft mit einer Stadt im Umfeld mit Bergbautradition. Durch Kalibergwerke in Sondershausen, Bleicherode, Großbodungen usw, viel die Wahl auf unsere Stadt...

Größenmäßig war man völlig unterschiedlich. Bochum 430000 Einwohner gegenüber Nordhausen mit 45000. Seit dem 30. Mai 1990 stand fest, dass der Rat der Stadt Nordhausen die Partnerschaft mit Bochum beschließen würde. Bereits am 17.06.1990 fuhren rund 250 Personen mit sieben Bussen nach Nordhausen.

Oberbürgermeister Dr. Manfred Schrödter begrüßte die Gäste im Stadttheater unter ihnen der Bochumer Oberbürgermeister Eikelbeck und die späteren Vorsitzenden Paul Thielen und Paul Schrader. Noch am gleichen Tag unterzeichneten beide Oberbürgermeisterdie Partnerschaftsverträge zwischen beiden Städten. Nach einem Rundgang durch die Altstadt sagte der spätere Vorsitzende Paul Thielen „ Mensch, wir müssen hier was tun! Wir könnten einen Partnerschaftsverein gründen!“

Bereits am 25.06.1990 gründete Paul Thielen den Förderverein mit 40 Bochumern. Grundlage war Verständnis füreinander zu wecken und Vorurteile abzubauen. Erste Kontakte mit der Partnerstadt Nordhausen wurden hergestellt. Auch in Nordhausen wurde der Ruf laut, einen solchen Förderverein zu gründen. So wurde am 27. September 1990 der Förderverein in Nordhausen gegründet.

Vorsitzender wurde Helmut Mehlig. 1991 übernahm Jutta Wehmann den Vorsitz. Es folgte 1996 Josef Hoyer. Im Jahr 2005 wurde Hans-Joachim Tischer zum Vorsitzenden gewählt und ist es bis heute.
Nun ein kleiner Abriss zur Hilfe des Bochumer Fördervereins für unsere Stadt. Die Hilfsaktionen begannen kurz nach Gründung der Vereine.

Alle Hilfsleistungen wurden aus Spenden gesammelt. Es wurden gespendet:
  • 6 Hebelifte für Altenheime,
  • 45 Pflegebetten
  • eine größere Anzahl von Nähmaschinen


Auch 160 Fahrräder sammelten die Bochumer Freunde. Diese wurden in Privatinitiative vom Bauunternehmer Walter Gruben nach Nordhausen geholt und an Aussiedler übergeben. Die freundschaftlichen Treffen der Fördervereine wurden jährlich in beiden Partnerstädten durchgeführt, mit Ausnahme in der Corona- Pandemie.

Unsere Bochumer Freunde kamen nie mit leeren Händen. Bis zum heutigen Tag wurden ca. 40000 Euro an notleidende Familien, Kindergärten und Heime übergeben. Alle Spenden stammen aus Mitgliedsbeiträgen. Als äußeres Zeichen der Verbundenheit zählen das Bochum-Haus in der Altstadt der Bochumer Engel und der Treppenkäfer BONO in der Promenade.

Rückblickend ist festzustellen, dass sich die Städtepartnerschaft bewährt hat, auch wenn sie finanziell zur Einbahnstraße wurde, aber das wussten beide Fördervereine im Vorfeld. In dieser Zeit wurden sehr viele freundschaftliche Kontakte geknüpft. Beide Vereine hoffen, dass die persönlichen Freundschaften auch weiterhin Bestand haben werden.

Ein ganz herzliches Dankeschön geht an alle, die an dieser Erfolgsgeschichte mitgewirkt haben. Wir verneigen uns in Ehrfurcht vor diejenigen die nicht mehr unter uns weilen.
Hans-Joachim Tischer,
Vorsitzender