Thüringer BSW-Fraktion:

Anhebung des Mindestlohns auf 15 Euro gefordert

Sonnabend
18.01.2025, 07:42 Uhr
Autor
red
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Mehr als 30 Jahre nach der Wende liegt das Thüringer Einkommensniveau nach wie vor weit unter dem Bundesdurchschnitt auf Platz 14 von 16 Ländern. Der durchschnittliche Bruttolohn im Freistaat liegt laut Thüringer Landesamt für Statistik bei 3.334 Euro (Stand Ende 2022)...

289.000 Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte arbeiten allerdings für einen Bruttolohn von unter 15 Euro im Niedriglohnsektor (Statistisches Bundesamtes, April 2023). Das sind mehr als 20 Prozent!

Das Leben wurde für die Menschen in den letzten Jahren aber immer teurer: Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, haben sich die Verbraucherpreise im Jahresdurchschnitt 2024 um 2,2 Prozent gegenüber 2023 erhöht. 2023 waren es +5,9 Prozent, 2022 sogar +6,9 Prozent, 2021 +3,1 Prozent. Hinzu kommen gestiegene Kosten für Wohnen, Energie, Versicherungen etc.

Deshalb fordert das Bündnis Sarah Wagenknecht in seinem Bundestags-Wahlprogramm, wie auch der DGB, eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns von 12,82 Euro auf 15 Euro. Bereits 2024 reichte das BSW im Bundestag einen Antrag zur Erhöhung auf 14 Euro ein. Ohne Erfolg.

Die Fachpolitische Sprecherin für Soziales, Arbeit, Jugend, Familie und Gleichstellung der BSW-Fraktion im Thüringer Landtag, Anke Wirsing, hat sich bereits im Landtagswahlkampf für eine Erhöhung des Mindestlohns stark gemacht. Die Bundestags-Direktkandidatin weiß nicht nur aus ihrem Wahlkreis Eisenach – Wartburgkreis – Unstrut-Hainich-Kreis: „Der Großteil der Betroffenen, die im Niedriglohnsektor beschäftigt sind, sind Frauen. Für diese Frauen, die z.Bsp. als Reinigungskräfte, im Einzelhandel oder der Gastronomie tätig sind, möchte ich mich besonders einsetzen. Damit auch sie wieder das Gefühl bekommen, Arbeit lohnt sich wieder. Je stärker das BSW im neuen Bundestag vertreten ist, um so größer ist unsere Kraft, das einzufordern. Wer sich gegen die Erhöhung des Mindestlohns stellt, fördert Armut trotz Arbeit und Armut im Alter.“

Insgesamt würden in Thüringen 289.000 Beschäftigte von einer Erhöhung des Mindestlohns profitieren. Das hätte für die Beschäftigten auch positive Auswirkungen auf ihre Rente. Und die Lebensqualität in Niedriglohn-Regionen würde sich spürbar verbessern.