Neujahrsempfang der Mittelstandsgruppe in Bad Langensalza

Gemeinsam Stärke und Zufriedenheit erreichen

Freitag
17.01.2025, 10:35 Uhr
Autor
osch
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Zusammenhalt und gemeinschaftliches Agieren waren die prägenden Begriffe beim Neujahrsempfang der Mittelstandsgruppe des Unstrut-Hainich-Kreises, der gestern Abend vor einer neuen Rekordkulisse im proppevollen Kultur- und Kongresszentrum der Kurstadt über die Bühne und das Büffet ging …

Ministerpräsident von Thüringen (CDU), Prof. Dr. Mario Voigt, spricht beim Neujahrsempfang in Bad Langensalza vor 500 Unternehmerinnen und Unternehmern  (Foto: Eva Maria Wiegand) Ministerpräsident von Thüringen (CDU), Prof. Dr. Mario Voigt, spricht beim Neujahrsempfang in Bad Langensalza vor 500 Unternehmerinnen und Unternehmern (Foto: Eva Maria Wiegand)


Musikalisch begleitet vom Blasorchester der Kreismusikschule „Johann Sebastian Bach“ begrüßten die erfolgreichen Unternehmer Robert Böhm und Mathias Oßwald die zahlreichen Gäste aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft des Landkreises. Mit Optimismus wollen sie ins neue Jahr starten, das hoffentlich ein friedlicheres als das letzte würde. Bei allen auftretenden Problemen sei die Vernetzung der mittelständischen Akteure wichtig, rief Oßwald den knapp 500 Anwesenden zu und verwies auf das einjährige Bestehen der Vereinigung, die sich im Vorjahr während der Bauernproteste formiert hatte.

Gestern Abend trat die Mittelstandsgruppe gemeinsam mit der Stadt Bad Langensalza als Veranstalter auf und konnte mit dem neuen Ministerpräsidenten Mario Voigt sowie Bundestags- und Landtagsabgeordneten sowie dem Landrat des Unstrut-Hainich-Kreises hochrangige Gäste begrüßen. Im ersten Grußwort des Abends lobte Gastgeber Matthias Reinz als Bürgermeister der Stadt den Mittelstand, der sich besonders in der ländliche Region als Motor der Wirtschaft und des gesellschaftlichen Lebens bewährt habe und erhalten werden müsse. Von der Politik forderte Reinz klare Entscheidungen schnell zu treffen, denn es sei keine Zeit mehr für taktische Spielchen.

In diese Kerbe schlug auch Landrat Thomas Ahke, der das Thema Zusammenhalt zwischen Politik und Wirtschaft als maßgeblich bezeichnete und große Erwartungen an die neuen Landesregierung hege, weshalb er sich auf die Worte des Ministerpräsidenten freue.

Mario Voigt nahm diesen Ball auf und begann mit dem Stolz auf den Freistaat Thüringen, der wieder deutlich gelebt werden müsse. „Im Konzert der Bundesländer muss sich Thüringen wieder stärker machen und wir müssen zeigen, was unser Land wirklich drauf hat“, sagte der CDU-Politiker. Er stehe für eine Politik des Pragmatismus und sei froh darüber, mit der Regierungsbildung für stabile Verhältnisse in Thüringen gesorgt zu haben. Drei Aspekte seien für ihn von herausragender Bedeutung:

1. Die Wirtschaft wieder zu entfesseln und zu befreien von erdrückender Bürokratie.
2. Die Bildungspolitik und eine Verringerung der katastrophal hohen Stundenausfälle an den Thüringer Schulen.
3. Die Sicherheit in allen Bereichen wieder herzustellen und konsequent gegen Gesetzesverstöße aller Art vorzugehen. Darunter falle auch eine Richtungswechsel in der Migrationspolitik, die gezielter gesteuert werden solle.

Arbeit müsse sich wieder lohnen und einen deutlicheren Unterschied zwischen Arbeitnehmer und Leistungsempfängern geben. Er könne sich als Ministerpräsident nach einer erfolgten Elektrifizierung der Bahnstrecke Leinefelde-Gotha auch einen Güterbahnhof in Bad Langensalza gut vorstellen, schaute Voigt in die Zukunft. Seine erste von den vorgesehenen Kreisbereisungen werde ihn in den Unstrut-Hainich-Kreis führen, den er persönlich sehr schätze und für seine fleißigen Menschen bewundere, sagte der neuen Ministerpräsident.

Ministerpräsident von Thüringen (CDU), Prof. Dr. Mario Voigt (re.), im Gespräch mit Landrat Thomas Ahke beim Neujahrsempfang in Bad Langensalza (Foto: Eva Maria Wiegand) Ministerpräsident von Thüringen (CDU), Prof. Dr. Mario Voigt (re.), im Gespräch mit Landrat Thomas Ahke beim Neujahrsempfang in Bad Langensalza (Foto: Eva Maria Wiegand)


Zum Hauptredner und emotionalen Höhepunkt des Neujahrsempfangs geriet dann die kurze Ansprache des Handballtrainers Herbert Müller. Um Kürze hatten ihn die Veranstalter im Vorfeld gleich viermal gebeten, ulkte er frei sprechend und mit all der Routine, die einen erfolgreichen Motivator auszeichnet. Doch dann schaltete er sofort um und wünschte sich, dass bei den derzeit tobenden Kriegen einmal so ein Zeitdruck bestünde, wie wir ihn überall sonst erfahren. Das mache ihn wahnsinnig, sagte der Siebenbürgen-Deutsche. Er sei der Dinosaurier hier, was die Amtszeiten betrifft, denn er trainiere jetzt seit fünfzehn Jahren die Damen des THC und gerade im Sport seien die hier angesprochenen Werte Zusammenhalt und Gemeinsamkeit unerlässlich für Erfolge. Schließlich wollten wir als Gesellschaft doch alle das gleiche: Ruhe, Frieden, Glück.

Einer der Hauptsponsoren des Abends, Helmut Peter, neben dem neuen Thüringer Ministerpräsidenten Mario Voigt  (Foto: Eva Maria Wiegand) Einer der Hauptsponsoren des Abends, Helmut Peter, neben dem neuen Thüringer Ministerpräsidenten Mario Voigt (Foto: Eva Maria Wiegand)


Trotz guter Angebote bleibe er in Thüringen, denn hier genießt er das Familiäre, erfährt viel Freundschaft, Einigkeit und Rückendeckung. Das sei nicht selbstverständlich. Und weil Müller weiß, dass jede Kette nur so stark ist wie ihr schwächstes Glied, weiß er auch, wem Erfolge maßgeblich zu verdanken sind: „Geht es dem Mittelstand gut, geht es dem Thüringer Handballclub gut. Das sind unsere Sponsoren, die unsere sportlichen Erfolge ermöglichen.“ Und so könne eben international für Aufsehen gesorgt werden wie kürzlich im norwegischen Lavrik und auch mal dem großen BVB 09 Dortmund eine krachende Heimniederlage mit zehn Toren Differenz zugefügt werden, wie dieser Tage geschehen. Das mache ihn stolz. Seine Mannschaft gebe sechzig Minuten auf dem Parkett alles und kämpfe erbittert um den Sieg. Doch danach sei man wieder mit den anderen Teams befreundet. „Wir müssen Respekt haben und uns auch andere Meinungen anhören“, rief Herbert Müller den Versammelten auch im Hinblick auf die Landespolitik zu, was mit stürmischem Applaus quittiert wurde. Ein sichtlich bewegter Mathias Oßwald würdigte Müller und seinen THC daraufhin als eine wahre Inspiration und ein Aushängeschild für den Landkreis.

Der Rest war Sekt und Häppchen, Gespräche, Netzwerkerei und fröhliches Beisammensein bis in die späten Abendstunden. Sinnbild für den gelebten Zusammenhalt und den Optimismus der Veranstalter war am Rande die liebevolle Bewerbung eines Buches, das im März erscheint und den schönen Titel tragen wird: „Glücksorte in der Welterberegion Wartburg Hainich“. Möge das neue Jahr viele Orte im Unstrut-Hainich-Kreis zu solchen Glücksorten gemeinsamer Anstrengungen zur Verbesserung unseres Lebens machen.

Olaf Schulze