Wer beim Einkaufen zur Black Week" die bequeme Ratenkauf-Option nutzt, muss dafür oft tief in die Tasche greifen. Beim Kauf auf Pump über beliebte Onlinehändler liegen die Zinskosten in der Spitze fast drei Mal so hoch wie bei einem händlerunabhängigen Ratenkredit. Zu diesem Ergebnis kommen Berechnungen von Verivox für eine Einkaufssumme von 2.500 Euro...
Aktion (Foto: Gerd Altmann auf Pixabay)
Das Vergleichsportal hat dafür die Finanzierungskonditionen der drei größten deutschen Onlinehändler Amazon, Otto sowie MMS E-Commerce (Media Markt und Saturn) ausgewertet.
Hohe Zinssätze für bequeme Ratenfinanzierungen über Onlinehändler
18,79 Prozent Zinsen verlangt Versandhändler Otto, wenn ein Warenkorb im Wert von 2.500 Euro über eine Laufzeit von vier Jahren finanziert wird. Insgesamt 984 Euro Zinskosten werden dafür fällig.
Etwas geringer fallen die Finanzierungskosten bei den anderen beiden Händlern aus. So liegt der Zinssatz bei der MMS E-Commerce GmbH, die die Online-Shops der beiden Marken Media Markt und Saturn betreibt, bei 11,90 Prozent. Bei diesen Konditionen zahlen Kundinnen und Kunden über die vierjährige Laufzeit insgesamt 619 Euro Zinsen. Amazon verlangt 11,66 Prozent Zinsen. Hier liegen die Zinskosten für die Musterfinanzierung bei 606 Euro.
Der Kauf auf Raten ist bei den Händlern direkt in den Bezahlprozess integriert und mit wenigen Klicks abgeschlossen. Das ist zwar einfach und bequem, aber unterm Strich teuer. Wer die benötigte Summe mit einem händlerunabhängigen Ratenkredit finanziert, zahlt deutlich weniger Zinsen, rät Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH.
191 Prozent höhere Zinskosten über Onlinehändler
Wer im Oktober über Verivox einen Ratenkredit abgeschlossen hat, zahlte dafür im Mittel nur 6,56 Prozent Zinsen. Bei diesen Konditionen fallen für die untersuchte Musterfinanzierung nur insgesamt 339 Euro Zinsen an. Zum Vergleich: Der Ratenkauf bei Otto ist um 191 Prozent teurer. Bei Media Markt und Saturn sind die Zinskosten 83 Prozent und bei Amazon um 79 Prozent höher.
Die Ratenkreditzinsen sind aktuell so günstig wie seit über anderthalb Jahren nicht mehr – wir sehen in unseren Daten, dass die Zinsen seit vier Monaten sinken. Wer sich also jetzt Konsumwünsche erfüllen möchte, sollte die Konditionen vergleichen und über eine händlerunabhängige Bank finanzieren statt direkt über Onlinehändler, rät Oliver Maier.
Der Kreditabschluss ist bei vielen Banken inzwischen fast ebenso bequem wie bei der Finanzierung über den Händler. Im Kreditvergleich von Verivox bieten inzwischen rund 80 Prozent aller Banken den volldigitalen Abschluss an. Dank qualifizierter elektronischer Signatur und Online-Legitimierung müssen Kreditinteressierte dabei nicht einmal das Haus verlassen. Bei Banken mit digitaler Echtzeit-Bonitätsprüfung kann der Kreditbetrag schon am nächsten Werktag auf dem Konto sein.
Methodik
Für die Analyse hat Verivox die angebotenen Finanzierungskonditionen von Amazon, Otto und MMS E-Commerce (Media Markt / Saturn) für einen Muster-Ratenkauf mit 4 Jahren Laufzeit und einem Warenwert von 2.500 Euro untersucht. Beim händlerunabhängigen Ratenkredit wurde mit 6,56 Prozent Zinsen gerechnet. Dieser Zinssatz ist repräsentativ für Kreditnehmer mit durchschnittlicher Bonität. Die Hälfte aller Verivox-Kundinnen und -Kunden hat ihren Kredit im Oktober zu diesem Zinssatz oder günstiger abgeschlossen.