Neue Regelungen für die Blutspende

Blut rettet Leben

Donnerstag
21.11.2024, 13:01 Uhr
Autor
red
veröffentlicht unter:
Blutkonserven retten jeden Tag Leben, die Versorgung hängt dabei stark von Spenden ab. Aber nicht jeder kann sich einfach anzapfen lassen, es gibt gewisse Regeln einzuhalten. Hier gab es im vergangenen Jahr Änderungen, vor allem bei der Altersgrenze, aber die sind vielen Spendern noch nicht bekannt, heißt es aus dem Südharz Klinikum…

Blutspende am Südharzklinikum (Foto: nnz-Archiv) Blutspende am Südharzklinikum (Foto: nnz-Archiv)


Rund 8000 Blutspenden zapft man am Südharz Klinikum jedes Jahr ab, die Zahlen sind stabil und nähern sich auch im ausgehenden Jahr wieder der gewohnten Marke. Über mehr Spenden wäre man freilich nicht betrübt, zumal die gesetzlichen Änderungen, die Mitte vergangenen Jahres in Kraft getreten sind, dies auch möglich machen, erläutert Mario Schieke, der Spendenkoordinator am Südharz Klinikum. „Wir sind im Vergleich zu anderen ein kleineres Klinikum, da ist der Bedarf nicht ganz so hoch, in der Regel sind also ausreichend Konserven vorhanden und wir liefern im Notfall auch Blut an andere Häuser, etwa in Halle oder Magdeburg. Aber wir merken auch, dass die Zahl der Spender tendenziell abnimmt und das Durchschnittsalter steigt.“, berichtet Schieke.

Gerade hier setzt eine der wichtigsten Neuregelungen an. Bisher galt für Blutspender eine Altersobergrenze. Erstspender durften nicht älter als 60 Jahre sein, das Höchstalter lag erst bei 68 später bei 71 Jahren. Die Grenzen waren schon in der Vergangenheit mehrfach nach oben korrigiert worden und wurden nun völlig aufgehoben. Gerade älteren Spendern, die nach den alten Regelungen nicht mehr hätten Spenden dürfen, wüssten das oft noch nicht, so Schieke weiter.

Allerdings darf nicht jeder ständig Spenden. Vor jeder Spende wird eine generelle Überprüfung durchgeführt, man schaut auf Temperatur, Blutdruck und die Hämoglobin-Werte. Am Ende entscheidet der Arzt, ob die Nadel angesetzt wird oder nicht. Danach ist erst einmal Pause angesagt, acht bis neun Wochen müssen Männer bis zur nächsten Spende warten, Frauen zehn Wochen im Minimum, die Abstände können je nach individueller Lage aber auch länger ausfallen. Die finale Entscheidung liegt beim Arzt.

Hinzu kommen anderen Ausschlusskriterien wie chronische Erkrankungen oder regelmäßige Medikamenteneinnahme, die der Blutspende grundsätzlich entgegen stehen. Vorübergehend ausgeschlossen werden Menschen mit frischen Tätowierungen, Piercings oder Permament-Makeup, frisch geimpfte Personen, Auslandsreisende oder bei Krankschreibung. Frauen entfallen während einer Schwangerschaft und sechs Monate nach Entbindung.

Drei Wege zu Spenden
Es gibt drei Arten der Blutspende: die Vollspende, die Plasmaspende und die Thrombozytenspende. Bei der klassischen Vollspende wird etwa ein halber Liter Blut aus einer Armvene entnommen, abgesehen hat man es die roten Blutkörperchen, die für den Sauerstofftransport im Körper sorgen. Der Vorgang dauert meist nicht länger als zehn Minuten.

Bei der Plasmaspende hängt man etwas länger an der Nadel, 30 bis 60 Minuten kann der Vorgang dauern. Gewonnen werden allerdings nur rund 600 bis 750 Milliliter Plasma. Der flüssige Teil des Blutes wird maschinell von anderen Blutbestandteilen getrennt, die dann per Kochsalzlösung zurück in den Körper fließen.

Variante drei konzentriert sich auf die Gewinnung von Blutplättchen, den Thrombozyten, die der Körper vor allem zum verschließen von Wunden braucht und die die Blutgerinnung beeinflussen.

Jede Spende hilft
Für die Spender hat das alles auch Vorteile. Zum einen wird ein Blutspenderpass ausgestellt und die Blutgruppe bestimmt. Außerdem werden alle Spenden eingehend untersucht unter anderem auch auf HIV, Hepatitis und Syphilis. Außerdem gibt es eine kleine Aufwandsentschädigung. Am Südharz Klinikum ehrt man zudem regelmäßig Langzeitspender mit einer Auszeichnung und dem einen oder anderem, kleinem „Danke Schön“.

Oft seien es Schlüsselerlebnisse aus dem eigenen Leben oder dem direkten Umfeld, die Menschen zum spenden bewegten, berufliche Erfahrungen etwa bei Rettungskräften, Polizei und Feuerwehr oder schlicht familiäre Tradition. Manchmal würde auch der Freundeskreis „mitziehen“, erzählt Schieke. Generell sei es aber schwierig, Abseits dieser Pfade neue Spender zu gewinnen. Im Dezember will man deswegen versuchen, neue Erstspender zu locken, so der Spendenkoordinator weiter. Wer sein Blut gibt, darf dann zum Beispiel eine Trinkflasche mit nach Hause nehmen. Das passt auch thematisch gut, da man nach der Spende in jedem Fall viel trinken sollte. Ungeachtet der Belohnung hilft jede Spende, ob nun in Nordhausen oder anderswo.

Blutspendetermine für November und Dezember
Der November hält noch ein paar Möglichkeiten bereit, zur Blutspende zu gehen.

Nordhausen
TagZeitOrt
26.11.11 - 15 UhrGebäude 32 der Hochschule, Nordhausen
27.11.15 - 19 UhrRegelschule Hainleite, Wolkramshausen



Kyffhäuserkreis
TagZeitOrt
21.11.15 - 19 UhrGasthaus „Am Anger“, Kirchengel
28.11.14 - 19 UhrBürgerzentrum Cruciskirche, Sondershausen



Und auch im Dezember gibt es die Möglichkeit Blut zu spenden:

Nordhausen
TagZeitOrt
04.12.14.30 - 19 UhrOberschule, Ellrich
07.12.08 - 11.30 UhrDorfgemeinschaftshaus Obergebra
10.12.15 - 19 UhrDorfgemeinschaftshaus Obergebra
11.12.09 - 12 Uhr Horizont e.V. Nordhausen
12.12.15 - 19 UhrSchiller-Gymnasium, Bleicherode
18.12.15 - 18 UhrPraxis Steikert/Uhl, Ilfeld



Kyffhäuserkreis
TagZeitOrt
03.12.12 - 16 UhrBIC Nordthüringen, Sondershausen
17.12.14.30 - 19 UhrGrundschule A. Diesterweg, Ebeleben
18.12.14 - 19 Uhr Bürgerzentrum Cruciskirche, Sondershausen



Natürlich hat auch das Blutspendezentrum im Südharz Klinikum geöffnet, jeden Montag kann hier von 07.30 bis 19 Uhr und am Freitag von 07.30 bis 11 Uhr gespendet werden, ausgenommen sind Feiertage. Zusätzliche Termine gibt es für den 23.12. und den 30.12. jeweils von 07.30 bis 12
Angelo Glashagel