Ausbildung im Handwerk

1544 Chancen in Nord- und Mittelthüringer Betrieben

Mittwoch
20.11.2024, 10:29 Uhr
Autor
red
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Sie wollen mit ihren Händen arbeiten, einer sinnstiftenden Tätigkeit nachgehen und die Karriereleiter emporklimmen: Insgesamt 1544 Jugendliche, davon 189 weibliche und 1355 männliche Auszubildende, haben sich bis Ende Oktober 2024 für eine Ausbildung im Handwerk entschieden...

Davon haben 1503 Lehrlinge einen Ausbildungsplatz in einem Handwerksbetrieb in Nord- und Mittelthüringen gefunden. 41 Auszubildende absolvieren ihre Lehre überbetrieblich.

Mit den aktuellen Zahlen liegt die Handwerkskammer Erfurt leicht unter dem Vorjahresniveau (-2,2 Prozent). 2023 waren zum gleichen Zeitpunkt 1578 Verträge abgeschlossen worden. „Die Statistik ist kein Grund zur Sorge. 2023 war ein außergewöhnlich starkes Jahr, weswegen wir stolz darauf sein können, an diese Entwicklung ähnlich gut anknüpfen zu können. Junge Fachkräfte in spe werden händeringend gebraucht und sind die Zukunftsversicherung der Betriebe im Kammerbezirk, in denen sie sich, gut ausgebildet, einbringen oder die sie eines Tages vielleicht sogar übernehmen“, betont der Präsident der Handwerkskammer Erfurt, Stefan Lobenstein. Die Ausbildungszahlen erreichen traditionell in den Sommermonaten ihren Höhepunkt. Dies spiegelt den regulären Ausbildungsstart im Spätsommer wider und zeigt, wie viele junge Menschen sich bewusst für eine Karriere im Handwerk entscheiden. Auch in den darauffolgenden Monaten gibt es weiterhin Möglichkeiten, den Weg in diese vielfältige und zukunftssichere Branche zu starten.

Besonders viele Verträge haben Betriebe im Eichsfeld (233) und im Unstrut-Hainich-Kreis (163) geschlossen. Die beliebtesten Gewerke sind – wie in den Jahren zuvor – die Elektro- und Metallhandwerke (763), Bau- und Ausbauhandwerke (268) und die Berufe der Gesundheits- und Körperpflege bzw. chemische und Reinigungshandwerke (124). Für die Glas-, Papier-, keramische und sonstigen Handwerke haben sich gerade einmal vier Lehrlinge entschieden. Bei den jungen Frauen führen die Berufe der Gesundheits- und Körperpflege bzw. chemische und Reinigungshandwerke (200) das Ranking an, gefolgt von den kaufmännischen Ausbildungsberufen (158).

111 junge Menschen mit Migrationshintergrund – neun mehr als im Vorjahr – haben sich für eine Ausbildung im Handwerk entschieden. „Dass sich eine nicht unerhebliche Zahl internationaler Jugendliche für das Handwerk entscheidet, ist als Erfolg für die Projekte der Handwerkskammer Erfurt zu verbuchen – beispielsweise dem Projekt CRAFT, das Azubis im Ausland anwirbt, und den Projekten FIF 2.0 und Passgenaue Besetzung/Willkommenslotsen, die bereits in Deutschland lebende Migranten vermitteln. Sie tragen dazu bei, dass die Betriebe einerseits die Chancen der Internationalisierung erkennen und die Jugendlichen andererseits auf ihrem Weg unterstützt werden“, zeigt Stefan Lobenstein auf.

Auch wenn die meisten Ausbildungsverträge im Sommer unterzeichnet werden: Für eine Karriere im Handwerk ist es nie zu spät. Noch unbesetzte Lehrstellen, aber auch Praktikumsplätze und Einstiegsqualifizierungen sind in der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer Erfurt gelistet. „Für alle Schülerinnen und Schüler, die kurz vor dem Schulabschluss stehen, ist jetzt die Zeit, sich über den beruflichen Werdegang Gedanken zu machen. Ein Praktikum ist dabei Gold wert, offenbart es doch die persönlichen Fähigkeiten und Talente“, animiert der HWK-Präsident zur aktiven Berufsorientierung.