IHK Umfrage

Stimmungslage dramatisch verschlechtert

Montag
18.11.2024, 13:00 Uhr
Autor
red
veröffentlicht unter:
Laut aktueller Befragung vom Herbst 2024 sehen die Unternehmen im Unstrut-Hainich-Kreis kein Ende der Talfahrt: 32 Prozent gehen von einer weiteren Verschlechterung der konjunkturellen Situation aus. Dagegen erwarten gerade einmal drei Prozent eine Verbesserung...

Mit 67 von 200 möglichen Punkten liegt der Klimaindex, der aktuelle Lagebeurteilungen und Zukunftserwartungen abbildet, weit unter dem langjährigen Durchschnitt von 102 Punkten.

Die aktuelle Lage wird im Unstrut-Hainich-Kreis branchenübergreifend von fast der Hälfte der Unternehmen (47 Prozent) als schlecht eingeschätzt. Das ist eine deutliche Verschlechterung gegenüber dem Vorjahreswert, als nur rund 18 Prozent eine negative Lagebeurteilung abgaben. Christian Böduel, Leiter der Regionalbüros Nordthüringen der IHK Erfurt, sieht die Lage als besorgniserregend: „Fehlende Nachfrageimpulse aus dem Ausland, eine schwache Inlandsnachfrage und die Kaufzurückhaltung geben keinen Anlass zum Optimismus“.

Die Dramatik der Lage zeigt sich bei den Beschäftigungsplänen der Firmenchefs im Unstrut-Hainich-Kreis: Lediglich drei Prozent der Befragten planen die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze. Während 67 Prozent der Befragten ihren Personalbestand unverändert beibehalten wollen, kann ein Drittel der Unternehmer (33 Prozent) künftige Stellenreduzierungen nicht ausschließen.

Risiken und Unsicherheiten spiegeln sich in einer sehr verhaltenen Investitionsbereitschaft wider: So planen 35 Prozent der befragten Unternehmen, weniger als bisher zu investieren. Jeder vierte der Befragten (23 Prozent) beabsichtigt, überhaupt keine Investitionen zu tätigen, gegenüber 16 Prozent im Frühjahr dieses Jahres.

Als größtes Geschäftsrisiko sehen die Unternehmen mittelweile mit 78 Prozent der Nennungen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen an. Noch zur Frühjahrsbefragung lag dieses Thema mit 50 Prozent an vierter Stelle. Aktuell werden Energie- und Rohstoffpreise, der Inlandsabsatz und die Arbeitskosten als weitere Risikofaktoren genannt. Der Fachkräftemangel bleibt mit 53 Prozent der Nennungen weiterhin eine große Herausforderung für die einheimische Wirtschaft.