IHK Umfrage

Schlechte Stimmung in der regionalen Wirtschaft

Montag
18.11.2024, 12:54 Uhr
Autor
red
veröffentlicht unter:
Laut aktueller Befragung vom Herbst 2024 sehen die Unternehmen im Landkreis Nordhausen kein Ende der Talfahrt: Jeder zweite (50 Prozent) geht von einer weiteren Verschlechterung der konjunkturellen Situation aus. Dagegen erwarten gerade einmal vier Prozent eine Verbesserung...

Schlechte Stimmung in der Nordthüringer Wirtschaft (Foto: nnz-Archiv) Schlechte Stimmung in der Nordthüringer Wirtschaft (Foto: nnz-Archiv)


Mit 61 von 200 möglichen Punkten liegt der Klimaindex, der aktuelle Lagebeurteilungen und Zukunftserwartungen abbildet, weit unter dem langjährigen Durchschnitt von 103 Punkten.

Die aktuelle Lage wird im Landkreis Nordhausen branchenübergreifend von der Hälfte der Unternehmen (48 Prozent) als schlecht eingeschätzt. Das ist eine weitere Verschlechterung gegenüber dem Frühjahr, als rund ein Drittel der Unternehmer (31 Prozent) eine negative Lagebeurteilung abgaben. Christian Böduel, Leiter der Regionalbüros Nordthüringen der IHK Erfurt, sieht die Lage als besorgniserregend: „Fehlende Nachfrageimpulse aus dem Ausland, eine schwache Inlandsnachfrage und die Kaufzurückhaltung geben keinen Anlass zum Optimismus“.

Die Dramatik der Lage zeigt sich bei den Beschäftigungsplänen der Firmenchefs im Landkreis Nordhausen: Keiner der Befragten plant aktuell, zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen. Während 67 Prozent der Befragten ihren Personalbestand unverändert beibehalten wollen, kann ein Drittel der Unternehmen (33 Prozent) künftige Stellenreduzierungen nicht ausschließen.

Risiken und Unsicherheiten spiegeln sich in einer sehr verhaltenen Investitionsbereitschaft wider: So planen 42 Prozent der befragten Unternehmen, keine Investitionen zu tätigen.

Als größtes Geschäftsrisiko sehen die Unternehmen mittelweile mit 78 Prozent der Nennungen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen an. Noch zur Frühjahrsbefragung lag dieses Thema mit 50 Prozent an vierter Stelle. Aktuell werden Energie- und Rohstoffpreise, der Inlandsabsatz und die Arbeitskosten als weitere Risikofaktoren genannt. Der Fachkräftemangel bleibt mit 53 Prozent der Nennungen weiterhin eine große Herausforderung für die einheimische Wirtschaft.