Ein Blick in die Statistik
Von hier bis nach Neuseeland
Montag
18.11.2024, 10:43 Uhr
Autor
red
Die Abwasserinfrastruktur, die von den Kommunen verantwortet wird, trägt nachhaltig zum Gewässerschutz bei. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik, gab es im Freistaat 2022 über 17 000 Kilometer Kanäle, die das Abwasser und Niederschlagswasser sammeln und zur Kläranlage ableiten…
Die Länge der öffentlichen Kanalisation entspricht in etwa der Entfernung von Deutschland nach Neuseeland. Der Anschlussgrad lag 2022 bei 86,9 Prozent. Die Kommunen halten im Landesdurchschnitt somit je Einwohnerin und Einwohner rund 8,2 Meter Kanalisation vor.
In den kommunalen Kläranlagen wurden 2022 insgesamt rund 163 Millionen Kubikmeter Abwasser behandelt. Davon waren es rund 103 Millionen Kubikmeter häusliches und gewerbliches Abwasser, über 26 Millionen Kubikmeter von versiegelten Flächen eingeleitetes Niederschlagswasser und gut 34 Millionen Kubikmeter Fremdwasser, zum Beispiel durch Undichtigkeiten in die Kanalisation eindringendes Grundwasser. 2022 reduzierten 181 von insgesamt 529 kommunalen Kläranlagen zusätzlich zu den abbaubaren organischen Stoffen sowohl Stickstoff (Denitrifikation) als auch Phosphor im Abwasser. Diese überwiegend größeren Kläranlagen behandelten rund 93 Prozent der Abwassermenge im Land. Die in den Kläranlagen nicht abgebauten, in das Gewässer gelangenden Frachten an anorganischem Stickstoff (Nges) gingen seit 1991 um circa 81 Prozent zurück. Bei Phosphor (Pges) waren es gut 70 Prozent.
Der Gewässerschutz wurde in den letzten Jahrzehnten durch den Anschluss von ländlichen Gebieten an die öffentliche Kanalisation, den Bau zentraler Kläranlagen und deren Ausrichtung auf neue Anforderungen, kontinuierlich verbessert.