Sie muss in große Fußstapfen treten, die neue Chefin des Bad Langensalzaer Gartenbauamts. Und das in einer Zeit, die sie und ihre Mitarbeiter finanziell wahrlich nicht auf Rosen betten, sondern viele Improvisation erfordern wird. Und doch ist Juliane Burkert glücklich und die richtige Wahl für den Job …
Juliane Burkert freut sich auf die neue Gartensaison in Bad Langensalza (Foto: uhz)
Im kurstädtischen Gartenbauamt ist dieser Tage eine Ära zu Ende gegangen. Nach knapp drei Jahrzehnten schied Ingo Günther als Leiter aus und verabschiedete sich in den wohlverdienten Ruhestand. Allerdings nicht ohne vorher seine Nachfolgerin einzuarbeiten. In einem vierwöchigen Schnelldurchlauf übergab er die Verantwortung an Juliane Burkert, die ideale Voraussetzungen für die Führung des Fachbereich IV - Gartenbau, Bau und Technik mitbringt.
Als gelernte Zierpflanzengärtnerin studierte die in Weberstedt gebürtige dreifache Mutter später in Erfurt Landschaftsarchitektur und arbeitete viele Jahre in einem privaten Landschaftsarchitekturbüro in Heiligenstadt, wo sie Projekte in der Landschaftsplanung entwarf und mit Umweltplanungen beschäftigt war.
Ich wollte wieder mehr in der Praxis arbeiten und Freiraumplanungen umsetzen, verriet sie der uhz im Gespräch einen ihrer Hauptgründe für die Bewerbung in Bad Langensalza. Mit ihrem Wohnsitz in Niederdorla hätte sie es ja in alle Ecken der Republik gleich weit gehabt, aber wozu in die Ferne schweifen, wenn das Glück vor der Haustür liegt. Das ist ein Traumjob für mich und eine fast unglaubliche Chance, freut sich Juliane Burkert über die neue Arbeitsstelle. Und sie begegnet ihrer Arbeit mit viel Demut: Es ist ein wirklich großes Erbe, das ich hier antrete und ich weiß, dass die Messlatte sehr hoch liegt.
Versuchsbeete für regionale Züchter
Sie weiß auch, dass sie andere Wege wird gehen müssen und macht sich bereits intensiv Gedanken darüber, wie der phantastische Zustand der Grünanlagen in Zukunft erhalten werden kann. In der konkreten Umsetzung wird einiges geändert werden, wirft sie einen Blick voraus und spricht den Rosengarten an, der in der nächstens Zeit einen Verjüngungsprozess erfahren soll. Wir wollen beispielsweise ein Versuchsbeet für regionale Rosenzüchter anlegen, auf dem mit neuen Kreationen experimentiert werden kann. Bewerbungen dafür können ab sofort in ihrer Abteilung IV bei der Stadtverwaltung eingereicht werden.
Dankbar ist die neue Chefin für das sehr gute Team an Mitarbeitern, das sie bei ihrem Amtsantritt vorgefunden hat. Über 40 Frauen und Männer pflegen die Grünflächen der Stadt, alle Gehölze und Gärten, einige Spielplätze und erledigen die gärtnerischen Arbeiten auf dem Friedhof. Ich freue mich auf die vor mir liegende Arbeit, sowohl auf traditionellen als auch auf neuen Wegen, mit einem tollen Team an meiner Seite.
Patenschaften für Grünflächenpflege
Natürlich wird es auch in der Ägide Burkert weiter Baum- und Rosenpflanzungen aus der Bevölkerung geben wie bisher. Die enge Zusammenarbeit mit den Bewohnern der Rosenstadt ist für die Gartenbauarchitektin ein wichtiger Baustein, wie sie uns erzählte: Mein Ziel für die bevorstehenden Jahre ist die Erhaltung und Weiterentwicklung der wunderschönen Gärten und Parks von Bad Langensalza. Angesichts der aktuellen Gegebenheiten, nicht nur in Hinblick auf die schwierige finanzielle Situation oder das permanent präsente Thema ‘Klimawandel‘, wünsche ich mir auch eine enge Zusammenarbeit mit den Bürgern von Bad Langensalza. Und sie hat auch gleich einen konkreten Vorschlag parat: Vielleicht möchte zum Beispiel der eine oder andere passionierte Hobbygärtner ja die städtische Grünfläche vor seinem Haus im Rahmen einer Patenschaft selber pflegen.
Für die Umsetzung ihrer ehrgeizigen Pläne geht Juliane Burkert mit Optimismus, Sachverstand und viel Freude am Gärtnern und Planen ans Werk. Schon im nächsten Frühjahr werden wir wachsen sehen, was sie sich heute mit ihrem Team ausdenkt.
Olaf Schulze